Zusammenfassung unseres Community Mumbles 21.01.19

Alexander Gutzeit alexgutfried at gmail.com
Mi Jan 23 10:44:33 CET 2019


Hey Leute,
diese Mail ging, leicht abgeändert, schon direkt zu Sebastian, ich möchte
diese jetzt aber, angepasst, auch an euch schicken.





Hi Sebastian,

erstmal, danke für den gestrigen Abend. Auch wenn es nicht immer in die
Sachliche, produktive Richtung ging, ich denke trotzdem, dass diese
Diskussion wichtig und hilfreich war.
Die wichtigste Erkenntnis (für mich) haben wir (Anonymisiert, Anonymisiert
und ich) dann noch bis 00:15Uhr erörtert. ;)
Genau aus dem Grund, dass wir so groß sind, müssen wir viel mehr und
offener kommunizieren. Warum sind viele, auch ich, aktuelle etwas
missgestimmt? Einer der Hauptgründe sind eben die gefühlte Anzahl an
"Nutzern die der Community nichts zurück geben". Dieses Gefühl ist
natürlich nur sehr subjektiv. Bei uns in den Haßbergen kommen halt häufig
neue Router, aber im schnitt gerade mal alle 2 Jahre ein neuer aktiver dazu
... schlechter Schnitt. "Anonysisiert" hat kaum noch Motivation und wird
seine Infrastruktur irgendwann durch natürliches sterben zurück bauen, weil
der Bürgermeister ... nennen wir Ihn einen schwierigen Menschen. ;)

Das trägt alles zu einer schlechten Stimmung bei, die man natürlich auf die
gesamte Community reflektiert.

Gestern Nacht hat mir dann aber "Anonym" erzählt was in Forchheim und
Erlangen momentan alles läuft und wie viele neue Aktive und Motivierte
Leute etwas wuppen wollen und wie es sich dort entwickelt. -> super!

Was habe ich und sollten wir alle daraus lernen.
Wenn "ich" etwas geiles gebaut, einen großen Fortschritt in meinem Projekt
habe. -> BEKANNTGEBEN.
In dieser großen Community sieht man sich nicht oft persönlich. Wir müssen
uns über diese große Distanz packen und mitreisen. Wir müssn zeigen, dass
immer was geht und wie geil wir doch sind.

"Anonym" erzählte auch, dass schon einige, die gerne etwas gemacht hätten
und gar nicht erst angefangen haben, wegen der miesen Stimmung.


Wie kommen wir also zu neuen Aktiven.

->Meilensteine nicht nur in der dunklen Kammer mit der eigenen kleinen
Gruppe feiern -> tragt eure Erfolge hinaus, motiviert die Anderen.

->daraus entsteht automatisch wieder eine geniale Stimmung

->dadurch sind aktuell inaktive Freifunker motivierter ihre Talente
beizusteuern und neue Freifunker werden nicht abgeschreckt.

->->-> mehr Aktive -> mehr Entwickler -> die Totengräberstimmung wird zu
einem Festgesang.



Soweit von mir. :)

schönen Tag wünsche ich Euch.

LG Alex

Am Di., 22. Jan. 2019 um 11:33 Uhr schrieb <freifunk at beibecks.de>:

> Hallo Freifunker in Franken,
>
> gestern Abend hat unser Community Mumble alle Rekorde gebrochen!
> Über 20 von uns saßen bis teils nach Mitternacht zusammen und haben eine
> offene, wichtige Diskussion über unsere aktuelle Lage, die Zukunft und das
> große Ganze geführt.
> Auch waren gestern wieder viele neue Gesichter (bzw. Stimmen ;) )
> anwesend.
> Ich hoffe dass auch du nächstes mal mit dabei sein kannst, am 05.02. um 19
> Uhr!
>
> Wenn wir auf die letzten zwei Jahre zurückblicken, können wir alle sehr
> Stolz darauf sein, was wir als Freifunk Franken erreicht haben!
> Als Community sind wir gewachsen, haben schwierige Entscheidungen
> getroffen, haben neue Konzepte realisiert und sind heute an einem Punkt
> angelangt, den wir selbstbewusst einmal zusammenfassen können.
>
> Als erstes möchte ich einen persönlichen Dank an unsere beiden
> Firmwareentwickler aussprechen, Adrian Schmutzler und Fabian Bläse!
> Diesen beiden verdanken wir maßgeblich unsere Firmware, welche auf unseren
> Geräten läuft.
> Adrian ist hierbei unser Hauptverantwortlicher im Bereich der zentralen v2
> Firmware und maßgeblich an deren Gelingen beteiligt.
> Fabian ist wiederum der große Treiber unserer dezentralen Ansätze für
> eigene kleine Hoods.
> Aber auch die weiteren Unterstützer und Helfer im Hintergrund möchte ich
> einmal ganz ausdrücklich Danke sagen für eure Motivation und Freizeit, die
> ihr hier investiert!
> Ohne euch wäre Freifunk heute nichts das was es heute wäre!
>
> Auch sind in den letzten Jahren, gerade durch die zentrale v2 viele neue
> Gatewaybetreiber hinzugekommen, dass dieses ehemals kleine Team nun auf 15
> Personen angewachsen ist.
> Man erlebt in diesem Bereich eine Kultur des "sich helfen" der vorbildlich
> ist. Freie Kapazitäten auf den eigenen Servern werden anderen Regionen zur
> Verfügung gestellt, man findet durch nettes Nachfragen Leute, die einem
> ohne eigenen Nutzen einen Hood aufbauen wenn man selbst noch nicht in der
> Lage dazu ist und helfen gleichzeitig dabei, dennoch das eigene Gateway
> aufzusetzen.
> Für diesen sicherlich frustrierenden und kostenintensivsten Part durch
> monatliche Servermiete habt ihr euch ebenfalls ein großes Dankeschön von
> mir verdient!
>
> Wenn wir nun in die Fläche schauen, dann haben wir neue Ortsgruppen in
> Franken hinzubekommen. Wir haben erkannt, dass man sich am besten vor Ort
> helfen kann mit Menschen aus der eigenen Nachbarschaft.
> Lasst uns diesen Weg weiter gehen und besuch auch du das nächste Treffen
> in deiner Region! (https://wiki.freifunk-franken.de/w/Portal:Treffen)
>
> Viele unserer Ortsgruppen haben angefangen den nächsten logischen Schritt
> zu gehen, und sich mit bis zu 16km langen Richtfunkstrecken über die Dächer
> vernetzt.
> Dadurch können wir unseren ideologischen Anspruch des Freifunks, sich
> dezentral in offenen Netzen zu verbinden perfekt realisieren.
> Auch können wir unser Netz an Orte bringen, die vorher unerreichbar für
> uns waren.
> Seht euch nur mal all die blauen Linien in Nürnberg, Fürth, Forchheim und
> Haßfurt an, die diese repräsentieren (
> https://monitoring.freifunk-franken.de/map?mapcenter=49.68851,11.07010,10&source=1&layers=0,0,1,0,0,0,0
> ).
>
> All dies zu erreichen hat viel Kraft und Anstrengung einzelner gekostet.
> Eine so große Gemeinschaft wie die unsere hat ganz natürlich viele
> verschiedene Meinungen, die teils zu leidenschaftlichen Diskussionen
> geführt hat.
> Wir sind uns aber alle bewusst, dass dies nicht aus böser Absicht gekommen
> ist. Text ist manchmal ein schwieriges Medium, das sehr subjektiv
> interpretiert werden kann.
> Deswegen möchte ich noch einmal stellvertretend für alle anderen sagen,
> alle Meinungen sind wichtig und wert gehört zu werden!
> Auch sind Fragen wichtig und richtig. Bleib offen, schreib auf unsere
> Mailingliste, komm in den IRC und besuche unsere Treffen.
> Jeder von uns trägt dazu bei, Freifunk voranzubringen und es zu formen.
> In diesem Sinne, lasst uns nicht an den negativen Kleinigkeiten
> festhalten, sondern lieber zusammen eine offene Kommunikationskultur
> voranbringen, in der jeder gerne teilnimmt, auch du!
>
> Nun zu unserem Gespräch gestern Abend.
>
> Wir haben Grundlegend festgestellt, dass es innerhalb der Gemeinschaft
> zwei Hauptströmungen gibt.
> Auf der einen Seite haben wir unsere zentrale Welt, vertreten durch unsere
> v2 Knoten, unserer "Einstiegsdroge" mit der du experimentieren, lernen und
> Nachbarn sowie Freunde zum mitmachen begeistern kannst.
> Die andere Seite bevorzugt die dezentrale Welt. Diese besteht aus
> dezentralen Gateways, welche kleine lokale Hoods bilden, sehr viel
> performanter agieren und sich perfekt zum Aufbau von
> Hochleistungsinstallationen eignen in Kombination mit Richtfunk (
> https://wiki.freifunk-franken.de/w/Dezentrale_Hood) .
>
> Das Hauptthema war deshalb die Überlegung, wie wir es schaffen können,
> beide Welten auch in der Zukunft zuverlässig bedienen zu können.
> Beide Gruppen sind etwa zu gleichen Teilen vertreten, man bemerkt aber,
> dass die Schwerpunkte sich nicht direkt überschneiden. Allerdings
> widersprechen sie sich auch nicht.
>
> Wie schon eingangs erwähnt, haben wir derzeit zwei sehr aktive
> Firmwareentwickler, welche wiederum durch eine kleine Handvoll Personen
> bestmöglich unterstützt werden.
> Für unsere beiden Welten bedeutet dies jedoch, dass wir für jede Seite nur
> einen Hauptentwickler haben, auch wenn diese sich gegenseitig gerne
> aushelfen, wenn nötig.
> Wir akzeptieren aber gerne, dass jeder Mensch seinen eigenen
> Interessenschwerpunkt hat. Nur bedeutet dies für die Weiterentwicklung
> unserer Firmware, dass einfach zu wenig Kapazität vorhanden sind um neue
> Projekte zu starten.
> Die Pflege der aktuell unterstützen Geräte bindet schlichtweg zu viel Zeit.
>
> Um es einmal deutlich zu sagen, ohne schwarz malen zu wollen:
> Freifunk Franken ist auf einer Einbahnstraße an deren Ende unsere
> Entwickler durch persönliche Veränderungen in unserem Leben (Familie,
> Beruf, etc.) keine Zeit mehr haben werden, für uns weiter entwickeln zu
> können.
> Auch sehen wir Stand heute, dass unsere aktuell unterstützte Hardware
> immer weniger neu erhältlich ist. Gebrauchte Geräte bei Ebay und Co werden
> uns noch lange Zeit helfen, machen es aber für öffentliche und gewerbliche
> Teilnehmer zunehmen schwieriger Geräte auf Rechnung kaufen zu können.
> Ohne die Möglichkeit, Freifunk mit einfachen Mitteln, ohne größere
> technische Vorerfahrung ausprobieren zu können wird es uns auch schwer
> Fallen, Nachwuchs zu finden.
>
> Im Laufe unserer Diskussion haben wir verschiedene Möglichkeiten
> gesammelt, wie wir aus diesem Dilemma wieder heraus kommen.
> Dies sind keine Entscheidungen sondern lediglich eine Sammlung von Ideen
> der Anwesenden:
>
> - Kein Plug'n'Play Netz mehr
>    * Zur Teilnahme im FFF Netz ist ein persönlicher Kontakt mit einem
> Gatewaybetreiber, bzw. einem noch nicht näher definiertem Paten nötig.
> Dabei werden die "Zugangsdaten" in Form von Peeringschlüsseln ausgetauscht
>    * Persönliche Beziehungen zwischen uns Freifunkern werden gestärkt
>    * Die Gefahr der verwaisten Router, welche FFF als ganzes Schaden,
> durch negative Außenwirkung (Freifunk SSID ohne funktionierendes Netz),
> wird vermindert, da Aufsteller direkt kontaktiert werden können
>    -> Gefahr des Widerspruchs zur eigentlichen Freifunk-Philosophie
>
> - FFF sucht den Kontakt zu anderen regionalen Freifunk Communities, die in
> der selben Situation sind
>    * Durch zusammenlegen der Firmwareentwicklung, nicht-technischer
> Bereiche und/oder der Serverlandschaft könnten Synergieeffekte erzeugt
> werden, von denen beide Communities profitieren
>    * Flucht nach vorne
>    * Langfristige Entlastung der einzelnen Bereiche
>    -> Verminderung der Dezentralität und regionaler Bindung
>    -> Nötige Kompromisse gefährden Homogenität der einzelnen Communties
>    -> Initial nötiger Änderungsaufwand sehr hoch
>
> - FFF gibt eigene zentrale Firmware auf und partizipiert bei der
> überregionalen Gluon Freifunkfirmware (
> https://wiki.freifunk.net/Freifunk_Firmware_Gluon)
>    * Durch Zusammenarbeit an einer gemeinsamen Firmware ist der
> langfristige Aufwand für Einzelne geringer
>    * Flucht nach vorne
>    * Die Entwicklung hängt nicht mehr an einer einzelnen Person
>    -> Verminderung der Dezentralität und regionaler Bindung
>    -> Nötige Kompromisse gefährden Homogenität unserer Communty
>    -> Initial nötiger Änderungsaufwand sehr hoch
>    -> Gluon ist ein Framework, das dennoch spezifische Anpassungen benötigt
>    -> Einzelne Features unserer Firmware sind (noch) nicht in Gluon
> vorhanden
>
> - Schaffung eines Community-Unterstützer-Vereins
>    * Freiwillige Möglichkeit zur simplen Unterstützung der Community durch
> Mitgliedsbeiträge
>    * Beschaffung von Geldmitteln für
>           ~ Bezahlung von professionellen Entwicklern
>           ~ Beschaffung von Hardware (Richtfunk, APs, Gateways, Standorte,
> ...)
>           ~ Werbemaßnahmen
>           ~ ....
>    -> Schaffung einer Möglichkeit zur Unterstützung unserer Gemeinschaft,
> selbst wenn keine Zeit für aktive Teilnahme vorhanden ist
>
> - FFF schaltet "Stellenanzeigen"
>    * Erster Gedanke war auf eigenem Wiki, könnte aber auch ausgebaut werden
>    * Klare, prominente Aussage darüber, welche Experten wir in welchen
> Bereichen brauchen können
>           ~ Grafiker / Designer / Texter / Werbefachleute (Pflege und
> Gestaltung des Wikis, Entwurf von Flyern, ...)
>           ~ Veranstaltungs / Community -Organisatoren (Menschen zusammen
> bringen)
>           ~ Unterstützer in der Infrastruktur (Standortvermittler,
> Netzzugänge (kein Heim-DSL), Server in RZ)
>           ~ Missionare (Vermittler für Partner (öffentliche, gewerbliche),
> verteilen von Flyern, ansprechen von Leuten)
>    -> Der Wille zu helfen ist bei uns oft vorhanden, nur wissen wir teils
> gar nicht, wo Hilfe nötig ist
>
> Um das Ganze zusammenzufassen.
> Wir als Freifunk Franken haben mit Ende des letzten Jahres alles nötige
> Getan, um unser bisher Erreichtes auf lange Zeit zu sichern und weiter
> betreiben zu können.
> Dennoch stehen wir nun an einem weiteren Scheidepunkt, in welche Richtung
> wir uns als Community weiter entwickeln möchten.
> Ich rufe dich nun auf, aktiv mitzugestalten, deine Meinung auszudrücken
> und selbstbewusst, aber diplomatisch eine Lösung zu finden.
> Ergänze meine Liste von oben und nimm Stellung dazu.
> Wenn dir die Kommunikation auf der öffentlichen Liste nicht liegt, nimm
> Kontakt zu einer Person deines Vertrauens auf und bitte diese deine Punkte
> mit einzubringen, aber behalte sie nicht für dich!
>
> Lass dich nicht einschüchtern durch knappe Antworten oder gegenteilige
> Meinungen. Du bist ein Teil von Freifunk Franken und sollst gehört werden!
>
> Wenn du eine der gesuchten Eigenschaften / Kontakte beim Punkt
> Stellenanzeigen hast oder eine andere, bringe dich mit ein, melde dich hier
> und es werden sich andere finden, die mit dir zusammen an einem der Punkte
> arbeiten werden.
> Lass uns in Kleingruppen zusammen arbeiten, die den Segen der Community
> haben, sich in ihren Bereich auszutoben. Somit können wir wirklich
> vorankommen, ohne aber den Kontakt zur Allgemeinheit zu verlieren!
>
> In diesem Sinne hoffe ich auf deine Mitarbeit, dieses tolle Projekt
> zusammen mit all den Menschen die sich hier versammeln und darauf warten
> dich kennen zu lernen gemeinsam fit für das nächste Jahrzehnt zu machen.
> Wir werden auch weiterhin mit zahlreichen Herausforderungen kämpfen
> müssen, unser Profil wird sich regelmäßig der aktuellen Mitgliederschaft
> und der Realität anpassen müssen, aber Freifunk hat auch heute noch seine
> Existenzberechtigung, wenn nicht mehr als je zuvor!
>
> Ich danke dir für deine Mitarbeit,
> Sebastian
>
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Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
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