Re: IPv6 und Clients von außen erreichbar: Meinungsbild?

Robert Langhammer rlanghammer at web.de
Di Apr 30 17:50:31 CEST 2019


Das ist doch ein Peering Agreement. Mit einem Client gehe ich doch kein
Peering ein. Er ist in dem Moment mein Klient (
https://www.duden.de/rechtschreibung/Klient ) Nennt sich ja auch so.

Am 30.04.2019 um 17:32 schrieb McUles:
> Naja, du bietest dem Client aber Transit streng genommen, also würde
> ich da eigentlich schon auch das PPA anwenden.
>
> Gruß,
> McUles
> Am 30. Apr. 2019, um 17:28, robert <rlanghammer at web.de
> <mailto:rlanghammer at web.de>> schrieb:
>
>     Hi, s. inline.
>
>     Am 30.04.19 um 14:28 schrieb SebaBe:
>
>         Hallo Robert, Meine Auffassung des PPAs ist, dass der dort
>         beschriebene freie Transit in alle Richtungen gilt.
>
>     Ja, das sehe ich auch so. Ein Client bietet mir allerdings keinen Transit.
>
>         Wenn also ein Client sich mit deinem dezentralen Freifunk
>         Gateway verbindet, sollte er erwarten können, dass dort das
>         PPA erfüllt ist.
>
>
>     Da das Gateway Peerings eingegangen ist, sollte es auch das PPA
>     erfüllen. Das sehe ich allerdings unabhängig vom LAN/WLAN. Gilt also nur
>     zwischen den Peeringpartnern. Ich erlaube den Peeringpartnern
>     uneingeschränkten Transit nach PPA.
>
>     Ich denke, da muss man schon zwischen Clients und Peerings unterscheiden.
>
>     Der Client kann  nicht erwarten, dass in einem fremden LAN/WLAN
>     uneingeschränkter Datenverkehr möglich ist. Er kann es sich wünschen.
>     Wenn ich ein freies WLAN auf mache, bin ich dafür verantwortlich. Und
>     wenn da ursächlich aus meinem Wlan böse Sachen passieren, ist meine
>     Wohnungstür als erstes kaputt. Auch wenn es eine Freifunk SSID ist.
>
>
>         Wenn dein dezentrales das PPA nicht erfüllt, wäre es IMHO ein
>         nicht Freifunk Netz, das Traffic durch das Freifunk Netz
>         leitet. Das ist ja auch OK so, aber das dezentrale wäre somit
>         kein Freifunk mehr. Bitte korrigiert mich, aber das sollten
>         wir wohl noch mal für alle klären ;)
>
>
>     Ich wäre da auch an weiteren Meinungen interessiert. Vielleicht lieg ich
>     da ja falsch.
>
>     Ach ja, am Rande bemerkt: Ich würde kein Netz einschränken. Das sind nur
>     grundlegende Betrachtungen.
>
>     Robert
>
>         Grüße Sebastian Am 30. April 2019 09:03:30 MESZ schrieb robert
>         <rlanghammer at web.de>:
>
>             Hallo Sebastian, Clients sind keine Peeringpartner. Es
>             gilt kein Agreement. Wie auch, die sind ja anonym. Wenn
>             ich eine freies Wlan auf mache, ist das ein Angebot, das
>             Clients nutzen können. Dieses Angebot kann ich gestalten,
>             wie ich möchte. Dabei ist es egal, ob ich den Traffic
>             übers Freifunknetz oder anders ausleite. Auch wenn ich
>             eine irgendwie freifunk SSID ausstrahle, ist der Router
>             kein institutionelles Gerät, das Regularien unterliegt.
>             Der Router ist in meiner alleinigen Verantwortung. Und
>             wenn ich da z.B Facebook blocke, dann ist es eben ein Wifi
>             Angebot ohne Facebook. Also, wenn jemand unbedingt in
>             seinem LAN eingehenden Traffic sperren will, dann kann er
>             das tun. Aber nur dort. Grüße Robert Am 30.04.19 um 01:12
>             schrieb SebaBe:
>
>                 Hallo Robert, vielleicht habe ich das jetzt falsch
>                 verstanden, aber das PPA greift
>
>             schon auch auf deinem dezentralen.
>
>                 Es geht ja nicht nur um die Meshverbindungen sondern
>                 auch um deine
>
>             Clients.
>
>                 Und auch denen sichert du an deinem dezentralen das
>                 PPA zu, also
>
>             sollte auch dort nichts manipuliert werden.
>
>                 Generell denke ich, ist inzwischen doch bekannt, dass
>                 öffentliche
>
>             WLAN Netze tendenziell unsicherer sind als geschlossene.
>
>                 Das ging zwar teilweise zu weit, dass Panikmache vor
>                 Honeypots etc
>
>             betrieben wurde, aber inzwischen wird doch recht gut
>             aufgeklärt, wie man sich sicher in solchen Netzen bewegen
>             kann (VPN, Clients Firewall, etc.)
>
>                 Wir sollten hier wohl nicht das Rad neu erfinden
>                 sondern uns auf
>
>             unsere Kernkompetenz als Infrastrukturbetreiber beschränken.
>
>                 Es gibt genügend Initiativen die die User informieren
>                 und ihnen
>
>             helfen.
>
>                 Wer sich nicht informieren will, sry... Ich erleb es
>                 auch viel zu oft, dass Menschen die Technik benutzen
>
>             ohne sich nur ein bisschen damit auseinander zu setzen,
>             wie will man solchen Leuten denn helfen?!
>
>                 Wer Informationen sucht, sollte sie finden können, der
>                 Rest fliegt
>
>             leider zu recht auf die Nase...
>
>                 ...wenn etwas passieren sollte. Grüße Sebastian Am 29.
>                 April 2019 08:28:29 MESZ schrieb robert
>                 <rlanghammer at web.de>:
>
>                     Hallo, ich bin mit meinem Gateway Peerings mit
>                     einigen Peeringpartnern eingegangen. Diese
>                     verlassen sich darauf, dass ich mich an das PPA
>                     halte. Nur so kann ein freies und funktionierendes
>                     Netz entstehen. Ein Filter ist immer eine
>                     Beeinträchtigung des Transits. Anders sieht es bei
>                     einem dezentralen Gateway aus, bei dem es nicht
>                     möglich ist, dass sich Dritte z.B. via Mesh, mit
>                     dem Netz verbinden. Das PPA endet meines Erachtens
>                     an der Broadcastdomain, falls diese geschlossen
>                     ist. Bei einem offenem Meshnetzwerk muss das PPA
>                     gelten. Viele Grüße Robert Am 28.04.19 um 18:12
>                     schrieb Michael Fritscher:
>
>                         Hallo ihr, durch die fortschreitende
>                         Einführung von IPv6 im Freifunk Netz ist
>
>             es
>
>                     ja
>
>                         zumindest technisch möglich, den Clients
>                         öffentlich erreichbare
>
>             IPv6
>
>                     zu
>
>                         vergeben. Dies wird auch getan. Aus
>                         rechtlichen Gründen sperren
>
>             aber
>
>                         u.a. die Border-Router von f3n eingehenden
>                         Traffic (siehe https://sub.f3netze.de/ ). Die
>                         rechtlichen Probleme werden
>
>                     anscheinend
>
>                         derzeit geklärt. Ich sehe aber noch ein
>                         anderes Problem, wenn eingehende
>
>             Verbindungen
>
>                         möglich werden: Bislang waren die Clients nur
>                         im Freifunk-Netz
>
>             direkt
>
>                         zugänglich. Das ist doch noch ein etwas
>                         geschützterer Raum als das "normale" Internet.
>                         Typische Router wie die Fritzbox sperren auch
>
>             bei
>
>                         IPv6 eingehenden Traffic, um die Clients zu
>                         schützen. Ein typischer Freifunk-User wird
>                         nicht vermuten, dass er, wenn er sich ins
>                         Freifunknetz einbucht, plötzlich direkt von
>                         außen erreichbar ist -
>
>                     mit
>
>                         allen Konsequenzen, gerade auch
>                         sicherheitstechnischen. Ich möchte an dieser
>                         Stelle davor warnen, übereilt diese Filter zu
>                         deaktivieren, bevor wir uns vorher Gedanken
>                         über die Konsequenzen gemacht haben. Ich habe
>                         jedenfalls keine allzugroße Lust auf ein
>                         PR-Disaster ala "Freifunk ist unsicher, die
>                         Clients waren
>
>             ungeschützt
>
>                     im
>
>                         Netz und wurden dadurch gehackt!!!"" mitsamt
>                         dem Ärger zu haben.
>
>             Ich
>
>                         glaube z.B. nicht, dass uns sowas in der
>                         öffentlichen Wahrnehmung
>
>             und
>
>                         z.B. das Gewähren von Standorten für Antennen
>                         etc. helfen wird...
>
>             Ja,
>
>                         technisch wären nicht wir, sondern die Clients
>                         schuld, aber das
>
>             wird
>
>                     in
>
>                         diesem Moment keine Sau interessieren fürchte
>                         ich. Aber ich weiß auch, dass viele nur darauf
>                         warten, einen der
>
>             größeren
>
>                         Vorteile von IPv6 - direkte Ende-zu-Ende
>                         Verbindungen ohne Filter
>
>             und
>
>                         ähnlichen Quatsch - ausspielen zu können. Wie
>                         gehen wir damit um? Mir wäre es zumindest
>                         wichtig, dass die Router-Betreiber mit
>
>             einigem
>
>                         Vorlauf vorgewarnt werden, damit sie ggf. ihr
>                         Nutzungszenario
>
>                     überdenken
>
>                         können. Vielleicht misten sie dann auch mal
>                         das ein oder ander
>
>                     bekannt
>
>                         unsichere Gerät aus. Soweit ich weiß gibt es
>                         auch einige Dienste,
>
>             die
>
>                         absichtlich nur im Freifunk-Netz erreichbar
>                         sind. Aus meiner persönlichen Sicht wäre es
>                         vermutlich am besten, wenn
>
>             man
>
>                     das
>
>                         am Router (anscheinend wird dieses Drum
>                         mittlerweile eher Node
>
>                     genannt)
>
>                         einstellen könnte. Ich befürchte aber, dass
>                         das Filtern dort etwas schwierig wird, da er
>                         ja erstmal nur ein Switch ist. Könnte aber
>                         trotzdem machbar sein. Ansonsten gäbe es noch
>                         die Möglichkeit, die
>
>                     Hoods
>
>                         zu doppeln - jeweils eine Variante mit und
>                         ohne Filter. Dann könnte
>
>                     man
>
>                         entweder am Router einstellen, zu welcher
>                         Variante man sich
>
>             verbinden
>
>                         möchte (technische Umsetzung lasse ich jetzt
>                         absichtlich außen
>
>             vor),
>
>                         oder die Router sind technisch in 2 Netze und
>                         strahlen z.B. auch 2
>
>                     SSIDs
>
>                         wie z.B. "wuerzburg.freifunk-franken.de
>                         <http://wuerzburg.freifunk-franken.de>" und
>                         "server.wuerzbuerg.freifunk-franken" aus. Dann
>                         könnte jeder Client selbst entscheiden, ob er
>                         eingehende Verbindungen haben möchte oder
>
>                     nicht.
>
>                         Meinungen? Viele Grüße, Michael Fritscher
>
>
-------------- nächster Teil --------------
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