Re: IPv6 und Clients von außen erreichbar: Meinungsbild?

robert rlanghammer at web.de
Mo Apr 29 08:28:29 CEST 2019


Hallo,

ich bin mit meinem Gateway Peerings mit einigen Peeringpartnern
eingegangen. Diese verlassen sich darauf, dass ich mich an das PPA
halte. Nur so kann ein freies und funktionierendes Netz entstehen.

Ein Filter ist immer eine Beeinträchtigung des Transits.

Anders sieht es bei einem dezentralen Gateway aus, bei dem es nicht
möglich ist, dass sich Dritte z.B. via Mesh, mit dem Netz verbinden. Das
PPA endet meines Erachtens an der Broadcastdomain, falls diese
geschlossen ist. Bei einem offenem Meshnetzwerk muss das PPA gelten.

Viele Grüße

Robert

Am 28.04.19 um 18:12 schrieb Michael Fritscher:
> Hallo ihr,
>
> durch die fortschreitende Einführung von IPv6 im Freifunk Netz ist es ja
> zumindest technisch möglich, den Clients öffentlich erreichbare IPv6 zu
> vergeben. Dies wird auch getan. Aus rechtlichen Gründen sperren aber
> u.a. die Border-Router von f3n eingehenden Traffic (siehe
> https://sub.f3netze.de/ ). Die rechtlichen Probleme werden anscheinend
> derzeit geklärt.
>
> Ich sehe aber noch ein anderes Problem, wenn eingehende Verbindungen
> möglich werden: Bislang waren die Clients nur im Freifunk-Netz direkt
> zugänglich. Das ist doch noch ein etwas geschützterer Raum als das
> "normale" Internet. Typische Router wie die Fritzbox sperren auch bei
> IPv6 eingehenden Traffic, um die Clients zu schützen. Ein typischer
> Freifunk-User wird nicht vermuten, dass er, wenn er sich ins
> Freifunknetz einbucht, plötzlich direkt von außen erreichbar ist - mit
> allen Konsequenzen, gerade auch sicherheitstechnischen.
>
> Ich möchte an dieser Stelle davor warnen, übereilt diese Filter zu
> deaktivieren, bevor wir uns vorher Gedanken über die Konsequenzen
> gemacht haben. Ich habe jedenfalls keine allzugroße Lust auf ein
> PR-Disaster ala "Freifunk ist unsicher, die Clients waren ungeschützt im
> Netz und wurden dadurch gehackt!!!"" mitsamt dem Ärger zu haben. Ich
> glaube z.B. nicht, dass uns sowas in der öffentlichen Wahrnehmung und
> z.B. das Gewähren von Standorten für Antennen etc. helfen wird... Ja,
> technisch wären nicht wir, sondern die Clients schuld, aber das wird in
> diesem Moment keine Sau interessieren fürchte ich.
>
> Aber ich weiß auch, dass viele nur darauf warten, einen der größeren
> Vorteile von IPv6 - direkte Ende-zu-Ende Verbindungen ohne Filter und
> ähnlichen Quatsch - ausspielen zu können. Wie gehen wir damit um?
>
> Mir wäre es zumindest wichtig, dass die Router-Betreiber mit einigem
> Vorlauf vorgewarnt werden, damit sie ggf. ihr Nutzungszenario überdenken
> können. Vielleicht misten sie dann auch mal das ein oder ander bekannt
> unsichere Gerät aus. Soweit ich weiß gibt es auch einige Dienste, die
> absichtlich nur im Freifunk-Netz erreichbar sind.
>
> Aus meiner persönlichen Sicht wäre es vermutlich am besten, wenn man das
> am Router (anscheinend wird dieses Drum mittlerweile eher Node genannt)
> einstellen könnte. Ich befürchte aber, dass das Filtern dort etwas
> schwierig wird, da er ja erstmal nur ein Switch ist. Könnte aber
> trotzdem machbar sein. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit, die Hoods
> zu doppeln - jeweils eine Variante mit und ohne Filter. Dann könnte man
> entweder am Router einstellen, zu welcher Variante man sich verbinden
> möchte (technische Umsetzung lasse ich jetzt absichtlich außen vor),
> oder die Router sind technisch in 2 Netze und strahlen z.B. auch 2 SSIDs
> wie z.B. "wuerzburg.freifunk-franken.de" und
> "server.wuerzbuerg.freifunk-franken" aus. Dann könnte jeder Client
> selbst entscheiden, ob er eingehende Verbindungen haben möchte oder nicht.
>
> Meinungen?
>
> Viele Grüße,
> Michael Fritscher



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