Re: Freifunk für 250 Geflüchtete Beuthenerstr. Nürnberg

Maximilian freifunk.max at gmail.com
Mo Jul 16 14:47:07 CEST 2018


> Moin Maxi
>
> Ich war mir bei deiner Mail unschlüssig, ob es nur einen "Status-
> Report", der Beginn einer Diskussion oder ob wir uns noch in der
> "Spekulations-Phase" befinden.
Es handelt sich hierbei um eine Zusammenfassung der Ideen die schon auf 
der Liste waren + noch Sachen die dort nicht besprochen wurden.
Es soll eine Diskussion anstoßen und dafür sorgen dass wir von den 
Spekulationen/Ideen zu Tatsachen und konkreten Möglichkeiten kommen.
Hier erst einmal danke für deine ausführliche Beantwortung! Ich versuche 
mal zu ein paar Punkten etwas licht ins dunkel zu bringen.
>
>> 1. Was wollen wir erreichen?
>> Grundsätzlich natürlich freier Zugang zum Internet.
> Ist das wirklich so?
Hiermit wollte ich erreichen, dass sich Gedanken gemacht wird, was 
wollen wir eigentlich vor Ort erreichen. Es haben prinzipiell 8-10 
Personen ihre Unterstützung zugesagt und ich würde gerne hören was diese 
und aber auch was alle hier in der Liste als Ziel von so einem Projekt 
erwarten/hoffen. Danke auf jedenfall für deine Einschätzung!
>> 2. Wer muss alles mit ins Boot?
>> Ein Projekt dieser Größenordnung ist alleine nicht stemmbar.
>> Zum einen sollte der Eigentümer des Gebäudes mit eingebunden werden,
> Entweder der Eigentümer oder eben der Mieter/Pächter. Das sind am Ende
> die, die das WLAN im Haus installieren lassen müssen.
Bei der Größenordnung des ganzen bin ich der Meinung, dass wenn 
Eigentümer UND Mieter dabei sind, dass ganze einfacher zu realisieren 
ist. Zudem nimmt es einiges an Stress herraus, wenn beide Einverstanden 
sind, dass wir über das Gelände dürfen und dort Installationen vornehmen 
dürfen.
>
> Es gibt die Möglichkeit, dass sich da ein Freifunker findet, der sein
> Erspartes (oder gespendetes) Geld investiert und Hardware kauft. Dann
> könnte dieser Freifunker die Geräte vor Ort installieren und
> konfigurieren. Dann müsste dieser Freifunker diese Installationen dann
> aber natürlich auch ein paar Jahre pflegen und entsprechend gut
> dokumentieren. Dieser Freifunker wäre damit wohl ein paar Wochen
> (Vollzeit) beschäftigt. In dieser Zeit könnte dieser Freifunker
> niemanden helfen einen neuen PoP aufzubauen und somit weniger Menschen
> helfen sich zu vernetzen.
>
> Ich persönlich würde das nicht tun. Das ist eine Tätigkeit an der
> andere Ihren Lebensunterhalt verdienen. Im Rahmen meines Hobbies
> springt da nichts für mein Hobby heraus, im Gegenteil, ich müsste
> vermutlich meinen Jahresurlaub nehmen oder gar unbezahlten Urlaub
> nehmen. Dann würde Zeit für andere wichtige Dinge im Freifunk Bereich
> fehlen und am Ende würde irgendwann sogar mein Geld fehlen, was ich
> halt einfach zum einen zum Leben und zum anderen für mein Hobby
> brauche.
Hier sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an (den ich nicht explizit 
angesprochen habe). Ein Projekt dieser Größenordnung benötigt viel Zeit 
und Einsatzwillen, dessen müssen sich alle die dort helfen wollen 
bewusst sein.
> Die Regierung ist Mieter/Pächter von der Anlage?
Ja die Regierung ist der Mieter.
>> 3. Bayern W-Lan
>> Wenn die Landesregierung weiterhin die Asylunterkünfte mit eigenem W-
>> Lan ausstatten will, hat Freifunk vermutlich keine reale Chance und
>> ist vielleicht auch nicht mehr nötig.
>> Hierbei brauchen wir Sicherheit, dass das Projekt auch auf längere
>> Zeit genutzt werden kann und auch einen Zweck erfüllt. Ich denke
>> niemand hat Lust hier seine Kraft reinzustecken um dann zu hören
>> „sorry ne doch nich“.
> Richtig. Aber einen kleinen Teil des Risikos würden die ja selber
> tragen, wenn die sich z.B. selber um die Accesspoint-Installation
> innerhalb des Gebäudes kümmern.
Bayern W-Lan wird von Vodafone betrieben. Vodafone scheint sich 
grundsätzlich zu weigern mit anderen zusammenzuarbeiten. (Soweit mein 
Kenntnisstand)
> Der N-IX Anschluss alleine bringt dir aber nichts.
Dessen bin ich mir bewusst, ein Anschluss bietet aber grundsätzlich 
Möglichkeiten und die gilt es zu diskutieren und zu bewerten. Insoweit 
nocheinmal danke für deinen Input!
>> Möglich wären hier:
>> - Fa. Delphi, als direkter Nachbar
>> - Grundig Akademie, wo ja schon einmal eine Freifunkinstallation
>> angedacht war
>> - TeamBank AG, als direkter Nachbar (andere Seite der Gebäude). Das
>> ist die EasyCredit Bank, welche zur VR-Bank gehört (so die
>> Information meiner OnlineRecherche)
>> Alles drei sind Einrichtungen, welche grundsätzlich auf hohe
>> Bandbreiten angewiesen sind und somit über eine mögliche Verbindung
>> verfügen, dass gilt es herauszufinden.
> Hast du da schon konkrete Angebote? Das klingt grad alles etwas nach
> Spekulation.
Hierbei handelt es sich um Spekulation.
Die konkreteste Idee ist die Verbindung zu St. Markus.
> Eigentlich müsste es so laufen, dass $jemand
> (Mieter/Pächter/Eigentümer) selber einen Freifunk PoP aufbaut.
Die Regierung ist verpflichtet, wenn sie als Auftraggeber auftritt, dass 
sie den Vertrag mit Vodafone in Anspruch nimmt. (Heißt aber nicht, dass 
sie andere nicht unterstützen dürfen.)
Wenn dann kann dies nur der Eigentümer machen.

>> Das heißt nicht das er alle Arbeit erledigen muss, jedoch im Zweifel
>> erst einmal derjenige ist, der zur Verfügung steht für Anfragen.
>> Dann muss eine Art „Machbarkeitsstudie“ durchgeführt werden. Die dann
>> allen Beteiligten vorgelegt werden kann um ihre Zustimmung zu dem
>> Ganzen zu bekommen.
> Unrealistisch. Eine entsprechende Studie wäre sehr aufwändig. Das kann
> man im Form eines Ehrenamtes wohl niemanden zumuten, zumal die
> Wahrscheinlichkeit nicht niedrig ist, dass die Arbeit umsonst war, weil
> keine Zustimmung kommt.
Das sollte allen Beteiligten bewusst sein, dass wir hier über sehr sehr 
viel Aufwand reden. Ohne "Masterplan/Studie" bekommen wir so oder so 
keine Zustimmung. Selbst wenn wir das haben, kann die Entscheidung 
immernoch negativ ausfallen. Ich erwarte auch nicht, dass der Plan zu 
100% steht bevor man sich an die Zustimmung macht, es muss nur der Weg 
so konkret wie möglich vorgezeichnet sein.
>
> Soweit von mir. Ich hoffe ich habe dir mit meiner Mail nicht das ganze
> Projekt versaut. :/
>
> Tim
Da musst du dich schon etwas mehr ins Zeug legen ;)

Besten Dank nocheinmal für deine E-Mail! Ich hoffe die anderen lassen 
sich nicht entmutigen und es ensteht ein rege Diskussion.

Beste Grüße
Max



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