Re: Freifunk für 250 Geflüchtete Beuthenerstr. Nürnberg

Maximilian freifunk.max at gmail.com
Fr Jul 13 18:04:02 CEST 2018


Hi Leute, ich bin Maxi und recht neu hier.

Ich stand die letzten Tage mit Markus wegen den Grundigtürmen in Kontakt 
und wir haben uns einige Gedanken gemacht über die Umsetzung. Jetzt 
wollte ich euch einmal die gesammelten Erkenntnisse mitteilen (bitte 
einfach korrigieren, wenn was fehlt/nicht ganz richtig ist/veraltet ist):

1. Was wollen wir erreichen?

Grundsätzlich natürlich freier Zugang zum Internet. Aber gibt es 
vielleicht Sachen die man mitanbieten kann? Zusammenarbeit mit anderen 
Projekten z.B. https://www.teleclinic.com/ oder anderes? (Nur mal so als 
Idee in den Raum geworfen.)
Anhand der Ziele können wir dann auch die Infrastruktur planen.


2. Wer muss alles mit ins Boot?

Ein Projekt dieser Größenordnung ist alleine nicht stemmbar.

Zum einen sollte der Eigentümer des Gebäudes mit eingebunden werden, 
laut Presse ist das „ Gerd Schmelzer“. Es heißt er „unterstützt zum 
Beispiel das Kindertheater Pfütze, das Staatstheater Nürnberg sowie den 
Verein Lebenshilfe“ 
(https://de.wikipedia.org/wiki/Gerd_Schmelzer#cite_note-7) -> da sehe 
ich also gute Chancen.

Dann muss die Regierung von Mittelfranken mitspielen, die zuständigen 
Sachgebiete haben wir rausgesucht. (14-1, 14-2, 15)

Dann gibt es natürlich andere Vereine die ähnliches schon gemacht haben. 
http://www.refugees-online.de/ z.B. hat die Asylunterkunft im 
Fliegerhorst Fürstenfeldbruck mit W-Lan ausgestattet. Das hat solange 
funktioniert, bis der Freistaat mit seinem Bayern W-Lan kam. 
https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Schriftliche%20Anfragen/17_0016297.pdf

Vergessen darf man auch nicht, dass die Flüchtlinge von AWO, BRK und 
Rummelsberg betreut werden. Hier sollte auch ein Kontakt hergestellt werden.


3. Bayern W-Lan

Wenn die Landesregierung weiterhin die Asylunterkünfte mit eigenem W-Lan 
ausstatten will, hat Freifunk vermutlich keine reale Chance und ist 
vielleicht auch nicht mehr nötig.

Hierbei brauchen wir Sicherheit, dass das Projekt auch auf längere Zeit 
genutzt werden kann und auch einen Zweck erfüllt. Ich denke niemand hat 
Lust hier seine Kraft reinzustecken um dann zu hören „sorry ne doch nich“.

Markus erkundigt sich hier nach dem momentanen Stand und wartet noch auf 
einen Rückruf.

Wenn dabei nichts/wenig rauskommt. Könnten wir über eine schriftliche 
Anfrage an die Landesregierung eine Auskunft erzwingen. Diese muss 
jedoch ein Mitglied aus dem Landtag stellen. Da ich stark bezweifle, 
dass ein Mitglied des Landtages in der Mailingliste ist, brauchen wir 
einen Kontakt -> Wie gut das erst letztens 2 Personen von der Liste bei 
einem Fachgespräch mit den Grünen im Landtag waren. Ich denke da wär bei 
Bedarf etwas machbar, oder? 😉

4. Anschluss an den N-IX

Die optimalen Bedingungen wären ein Anschluss zum N-IX direkt im 
Gebäude. Daher gilt es rauszufinden ob es dort einen gibt. (z.B. bei 
Schmelzer)

Ansonsten besteht natürlich auch die Möglichkeit einer Richtfunk Verbindung.

Möglich wären hier:

- Fa. Delphi, als direkter Nachbar

- Grundig Akademie, wo ja schon einmal eine Freifunkinstallation 
angedacht war

- TeamBank AG, als direkter Nachbar (andere Seite der Gebäude). Das ist 
die EasyCredit Bank, welche zur VR-Bank gehört (so die Information 
meiner OnlineRecherche)

Alles drei sind Einrichtungen, welche grundsätzlich auf hohe Bandbreiten 
angewiesen sind und somit über eine mögliche Verbindung verfügen, dass 
gilt es herauszufinden.

Alternativ wären die Grundig-Türme vom Dach des N-IX (möglicherweise) in 
Sichtweite, Entfernung ca. 2km -> Richtfunk möglich?

Hier ist also Klingelputzen angesagt.

Angesprochen wurde auch eine Richtfunkverbindung zu St.Markus. Ich habe 
mir mal ein Foto vom Turm aus angeschaut 
(https://wiki.freifunk-franken.de/mediawiki/images/3/35/Stmarkus-sued.jpeg )
Sehr weit Links im Bild ist ein roter großer Schornstein. Rechts davon 
im Hintergrund (hinter dem grauen Masten) sind zwei Hochhäuser, dass 
dürften die Grundigtürme sein.

5. Vollabdeckung vs. Kommunikationsinseln

Es gibt natürlich unterschiedliche Ansätze der Infrastruktur, die 
prinzipiell auch kombinierbar sind.

Die zwei von uns erkannten Ansätze sind die Vollabdeckung der Gebäude 
und Außenflächen, sowie die Schaffung von Kommunikationsinseln.

Die Kommunikationsinseln haben den Vorteil der Kostensenkung, da weniger 
Hardware von nötig ist, diese sollte jedoch dann aber entsprechend 
leistungsfähig sein.

Nachteil natürlich die fehlende Privatsphäre. Aus persönlicher Sicht 
kann ich da meine Erfahrung aus einem Wettbewerb teilen bei dem ich 
Teilnehmer war. Ich war auf einer Veranstaltung auf dem Hockenheimring 
und es war so eine Art „Pressezelt“. Das war ständig gerammelt voll und 
die Leistung war mehr als dürftig. Das senden einer E-Mail mit Text oder 
das Verfassen eines Facebookposts ging mehr schlecht als recht und das 
Hochladen von Fotos war dann entsprechend noch schlimmer, ständige 
Abbrüche etc.

Hier muss man sich dann auf Grundlage unserer Ziele Gedanken machen, 
welche Lösung die bessere ist und wie sie umzusetzen ist.

6. Wenn’s dann richtig losgeht

Wenn wir alle unsere Hausaufgaben von Punkt 1-5 gemacht haben, geht die 
Arbeit erst richtig los.

-Ausarbeitung einer technischen Strategie

-Persönliche Ressourcen (Zeit, Energie, technisch und organisatorisch, 
KnowHow) für Planung, Einkauf, Einrichtung, Inbetriebnahme, Test, 
Support (multilingual), Betrieb, Wartung

-Finanzbedarf der einmaligen und laufenden Kosten

-Finanzierung des Bedarfs

-Pressearbeit


Wie ihr seht viel zu tun. Wir werden auch einen zentralen 
Ansprechpartner für die Kommunikation nach außen brauchen (meine 
persönliche Meinung). Das heißt nicht das er alle Arbeit erledigen muss, 
jedoch im Zweifel erst einmal derjenige ist, der zur Verfügung steht für 
Anfragen.

Dann muss eine Art „Machbarkeitsstudie“ durchgeführt werden. Die dann 
allen Beteiligten vorgelegt werden kann um ihre Zustimmung zu dem Ganzen 
zu bekommen.

Fragen, Wünsche, Anregungen? Immer her damit!

Beste Grüße
Maxi

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