[Freifunk Franken] *****SPAM***** 6.2 Re: Blitzschutz Outdoor

Steffen Winkler freifunk at steffen-winkler.de
Sa Jan 6 20:23:24 CET 2018


Hallo,

oh, lag im Sapm. Das mit den Systemen habe ich geschrieben, weil es das 
Denken eigentlich einfacher macht. Ich wollte nicht verunsichern, 
sondern eher das Gegenteil bewirken. Stelle es Dir wie Kartons in einem 
Umkarton vor, wo Drähte von einem Karton in den anderen gehen, also 
verschiedene Systemgrenzen überschreiten. Die Kartons sind z.B. die 
Räume, der Umkarton das Haus.

Ja so etwas wäre ganz gut, wie im Link. Im PDF da ist es auch gut 
beschrieben, wo man das montiert, am Mast oder außen an der Wand. Im 
Auslösefall begrenzt die Spannung nach oben und lässt den Router 
überleben. Die Maschenweite der Blitzableiter auf dem Dach ist max. etwa 
10 m. Du brauchst Dir also um Zentimeter keine Gedanken machen. Trotzdem 
kann an der FritzBox / am Switch noch so viel ankommen, dass sie/er das 
nicht verkraftet. Da gehört dann auch noch etwas hin, also am anderen 
Ende des Kabels.

Wenn der Blitz direkt ins Haus einschlägt, dann geht es eher darum, dass 
es nicht zu Bränden kommt. Der Tod Deines Routers auf dem Dach ist dann 
als Kosten vernachlässigbar. Wenn Dein Mast am Blitzschutz angeschlossen 
ist und Dein Kabel daran befestigt ist, dann geht die meiste Energie 
schon mal nicht ins Haus, weil der Mast und Blitzableiter der bessere 
Leiter ist. Es geht um die meiste Energie, ein ungefährlicher Rest ist 
egal. Wenn es so ein Blitz von den Wolken bis zur Erde schafft, dann ist 
die Isolierung Deines LAN-Kabels im Millimeterbereich quasi wie ein 
Kurzschluss zu sehen, also mit dem Mast verbunden.

Beispiel: Bei meinen Eltern war es in 20 Jahren 2 mal so, wenn in der 
Gegend stärkere Gewitter passierten, dann brennen die Leiterzüge in der 
Telekom-Telefondose durch, die analoge Telefonanlage hat bisher immer 
überlebt. Geschützt ist hinter der Telefondose, vor der Telefonanlage. 
Bis zur Erdungsschiene sind es weniger als 2 m. Die Telefonanlage und 
der Überspannungsschutz sind immer noch die gleichen. Man ist also nicht 
schutzlos ausgeliefert. Und Angst braucht man auch keine haben, wenn man 
einigermaßen professionell vorgeht.

Grüße von Steffen.



Am 05.01.2018 um 01:22 schrieb baschtlwaschtl at sonnenkinder.org:
> Puh,
>
> der letzte Paragraph übersteigt grad etwas meinen Horizont.
> Schlägt der Blitz so ein, dass der outdoor-Router eine Überspannung 
> von außen (nicht über das Netwerkkabel) kriegt, verliere ich den. Ich 
> will also alles indoor und das Gebäude schützen.
>
> Bringe ich da jetzt den Berspannungsschutz außen an? Wenn ich das 
> innen mache, durchbreche ch ja den Fahradayschen Käfig.
>
> Überspannungsschutz reicht also nicht? Sowas hier z.B.:
> https://www.wlan-shop24.de/Ubiquiti-Ethernet-Surge-Protector-ETH-SP-Ethernet-Ueberspannungsschutz 
>
>
> Das wäre ja nervig. Dann mach' ich den Uplink doch lieber per WLAN und 
> muss mich nur um die Absicherung der Stromversorgung kümmern... :/
>
> lg! b
>
> Am 04.01.2018 um 18:36 schrieb Steffen Winkler:
>> Hallo Adrian,
>>
>> das eine ist äußerer und innerer Blitzschutz, das andere 
>> Überspannungsschutz.
>>
>> Beim äußeren Blitzschutz sollte man genau wissen, wo der Blitz 
>> einschlagen kann. Das kann man mit dem Blitzkugelverfahren ermitteln, 
>> indem man eine Kugel mit ca. 40 m Durchmesser über das Gebäude rollt. 
>> Natürlich macht man das nicht in echt, Zeichnungen reichen da völlig 
>> aus. Wenn Du einen Blitzableiter, Fangstangen oder daran 
>> angeschlossene Metallteile hast, kannst Du pauschal sagen, dass im 
>> 45°-Winkel von da aus bis zum Boden kein Blitz einschlägt, weil die 
>> Kugel dann die Blitzschutzeinrichtung berührt.
>>
>> Bei einem Direkteinschlag oder auch in der unmittelbaren Nähe, hast 
>> Du ein elektrisches Feld, also Volt pro Meter und ein magnetisches 
>> Feld durch den Strom, der über das Magnetfeld in andere Leiter 
>> induziert, wie im Trafo. Im Idealfall ist das Haus ein Faraday-scher 
>> Käfig, wie die meisten Industriegebäude. Blitzableiter sind 
>> eigentlich Kurzschlussschleifen, die auf das Dach oder vor die Wände 
>> gelegt sind und sich unten an der Erde auch wieder verbinden. Damit 
>> wird die Energie vernichtet. Wenn etwas aus dem Dach herausragt, ist 
>> es mit angeschlossen, wird selbst zur Fangstange oder diese ist 
>> daneben montiert und ragt soweit darüber, dass der 45° Winkel die 
>> komplette Abdeckung erzeugt.
>>
>> Beim innerer Blitzschutz, da geht es darum, dass die Felder 
>> kurzgeschlossen werden. Das sind Ringanker, die horizontale Schleifen 
>> im Gebäude bilden oder Stützen, deren Stahl auch wieder mit der Decke 
>> verbunden ist. Ansonsten gehen auch nicht angeschlossene Geräte 
>> kaputt, die über ihre Kabel (Antennen) die elektrischen und 
>> magnetischen Felder einsammeln und dann ihr Leben verkürzen oder 
>> gleich beenden. Stecker herausziehen macht also mehr Sinn, wenn es am 
>> Gerät erfolgt, nicht an der Steckdose.
>>
>> Ansonsten sollte man immer in Systemgrenzen denken, wenn man schützen 
>> will. Wenn ich also das System "Router" schützen will, dann muss ich 
>> dafür sorgen, dass alle resultierenden Überspannungen auf einen Punkt 
>> abgeleitet werden, der recht nah am Router ist, also Strom und 
>> LAN-Kabel. Will ich das System schützen "alles was an der 
>> E-Verteilung hängt", dann mache ich es genau an dem Sternpunkt. 
>> Querverbindungen sind der Horror. Man muss sie als System extern 
>> ansehen und Eingang/Ausgang vom/zum System schützen. Beim Feinschutz 
>> sagt man, dass er nach ca. 5 m nicht mehr ausreichend wirkt. Das 
>> heißt nichts anderes, als dass Systeme auch ihre Grenzen haben.
>>
>> Grüße von Steffen.
>>
>>
>>
>> Am 04.01.2018 um 12:30 schrieb Mister Crumble:
>>> Hallo Adrian,
>>>
>>> wenn es höhere Punkte gibt die durch Fangstangen oder ähnliches 
>>> abgesichert sind ( da gibt es afaik einen Schutzradius) musst du 
>>> eigentlich nur dafür sorgen, das du den Blitz nicht über das Gerät 
>>> ins Haus holst, also brauchst du ein /mehrere Überspannungsableitter 
>>> am Hauseintrittspunkt die mit Erdung verbunden sind Bsp.: 
>>> http://www.dehn.de/de/491/32581/Familie-html/32581/DEHNpatch+%E2%80%93+Ableiter+fuer+Datennetze+und+Ethernet-Anwendungen.html?pid=2276231&sid=2276232 
>>> und ja man kann da viel Geld ausgeben aber das ist meist gut angelegt.
>>>
>>> MFG MisterCrumble
>>>
>>>
>>> P.S. korrigiert mich wenn ich falsch liege, ich lasse das im öD machen
>>>
>>> Am 4. Januar 2018 um 11:49 schrieb Böhm, Helmut <helmut.boehm at fau.de 
>>> <mailto:helmut.boehm at fau.de>>:
>>>
>>>     Hallo Adrian,
>>>
>>>     es gibt von der Firma Dehn in Neumarkt umfangreiches
>>>     Informationsmaterial, welches kostenfrei heruntergeladen werden
>>>     kann. Google doch einmal nach „Dehn Blitzplaner“.
>>>
>>>     Grüße, Helmut
>>>
>>>     *Von:*franken [mailto:franken-bounces at freifunk.net
>>>     <mailto:franken-bounces at freifunk.net>] *Im Auftrag von
>>>     *mail at adrianschmutzler.de <mailto:mail at adrianschmutzler.de>
>>>     *Gesendet:* Donnerstag, 4. Januar 2018 11:36
>>>     *An:* 'Freifunk Franken'
>>>     *Betreff:* [Freifunk Franken] Blitzschutz Outdoor
>>>
>>>     Hallo zusammen,
>>>
>>>     inwieweit muss ich mir bei der Montage von Picostation, Loco, etc.
>>>     Gedanken um Blitzschutz machen, wenn ich diese an einem Haus
>>>     montiere, wo es deutlich höhere Punkte/Elemente gibt?
>>>
>>>     Beste Grüße
>>>
>>>     Adrian
>>>
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