Die Knotenaufsteller

[Tim Niemeyer]

Moin Jürgen

Am Donnerstag, den 09.08.2018, 16:48 +0200 schrieb Juergen (WBR-Tec):
> Hallo Fabian,
> 
> Am 09.08.2018 um 14:47 schrieb Fabian Bläse:
> > > > ABER: Der Zweck derer sollte nicht sein, einen kostenlosen
> > > > Internethotspot hinzustellen. Dafür gibt es bessere Lösungen,
> > > 
> > > Hm, welche sollten das sein? Freier Zugang, ein VPN, also
> > > Anonymität (mehr oder weniger), Richtfunk und Aufbau eines
> > > eigenen kleinen Netzes mit Mesh ... keine Probleme mit
> > > Störerhaftung...
> > > - und das alles ohne große IT- oder Netzwerkkenntnisse.
> > > Billigrouter kaufen, Firmware drauf, Minikonfiguration und
> > > fertig.
> > 
> > Ich kenne zum Beispiel Hotsplots. [1]
> > Dort gibt es neben dem Router auch noch Support, wo man im
> > Problemfall anrufen kann.
> 
> Das kostet aber pro Monat und Router, bzw. AP.
Ja. Nix ist umsonst im Leben. ;)

Freifunk kostet auch pro Monat pro Router pro AP usw. Möglicherweise
kostet es sogar mehr als ein Telekom oder Vodafone Hotspot.

Beachte nur, dass die Kosten nicht immer in Euro und auch nicht immer
direkt am Ort des "sichtbaren Geschehens" entstehen.

Wie gesagt, mein Lieblingsstandort hat mich etwa 1000€ gekostet. Strom
kommt mit ~100€ pro Jahr dazu. Die ganzen Arbeitsstunden die ich und
andere coole Freifunker investiert haben sind auch nicht mitgezählt. 
Und das alles um mich (und meinen Hotspot) mit anderen zu vernetzen.
Das ist für viele vielleicht undenkbar, aber es ist ein realistischer
Preis für eine freie Infrastruktur. Aber nicht alle coole Standorte
waren so teuer, hier war es eben etwas "kniffeliger". Immerhin, selber
Kabel/Glasfaser zu ziehen wäre noch viel teurer!

> Natürlich gibts kommerzielle Anbieter für Hotspots.
> Das ist aber eben nicht mit FF vergleichbar.
Naja.. Das kommt halt drauf an, was man unter Freifunk versteht. Es
gibt leider eine Mehrheit, für die ist das 1:1 vergleichbar.

> > Jedenfalls: Nur weil es nicht das vorrangige Ziel von Freifunk ist,
> > heißt das ja nicht, dass das zugänglich machen von Zugang zum
> > Freifunk Netz (und damit zufällig auch dem Internet) nicht auch
> > eines von vielen Freifunk Zielen sein kann.
> 
> ja eben...  eines von vielen Zielen. Da bin ich ganz bei Dir.
> 
> Und was wäre denn Freifunk ohne Zugangsknoten? Was wäre Freifunk
> ohne 
> Internetgateway? Ein elitäres abgeschottetes Netz.
Wie Fabian beschrieben hat, spricht nichts gegen Gateways und
Zugangsknoten. Aber es gehört immer mehr dazu. Wer nur Gateways und
Zugangsknoten will, der kann wirklich besser und vllt sogar günstiger
zu einem kommerziellen Anbieter gehen.

Ich möchte wirklich nicht alle Leute vergraulen! Die traurige Wahrheit
ist aber, wir (die Freifunk Franken Community) brauchen euch (also
uns). Wir brauchen nicht eure Knoten sondern euch als Menschen.

Wer auch alles zwischen Gateway und Zugangsknoten (und alles daneben
auch) haben will und wer die freiheitliche Idee (Nein, nicht den
offenen WLAN Hotspot) verstanden hat und wer diese auch weiter trägt,
der ist bei Freifunk richtig.

Das ist so etwa wie der Vergleich zwischen freier Software und
Freeware. Beides sieht erstmal so aus, als ob es umsonst ist. Aber bei
freier Software gibt es einfach noch viel mehr!

> Es ist ein Zusammenspiel von allen und allem was Freifunk so
> besonders 
> und interessant macht. Wie war das mit der Gemeinnützigkeit nochmal?
Gemeinnützig kann es nur sein, wenn die Allgemeinheit selbstlos
gefördert wird. Das passiert bei den Hotspots leider oft nicht. Aber
das ist ein sehr komplexes Thema!

> 
> > Aber: Man “bezahlt" bei Freifunk halt nicht mit Geld, sondern indem
> > man in der Community mitwirkt.
> 
> Wenn man die Zeit dafür hat und die Möglichkeiten. Klar. Man muss
> aber 
> auch akzeptieren, dass das nicht jeder kann oder möchte.
Das ist und wird akzeptiert. Aber der, der nicht möchte darf sich
natürlich nicht beschwere, wenn Dinge nicht so laufen wir er will.

Am Ende muss man sich überlegen, ob man die Idee hinter Freifunk (nein,
nicht die offenen Hotspots) gut findet und ob man diese unterstützen
möchte. Wenn man das möchte, dann geht man mit sich selber auch ein
gewisses Commitment zur Unterstützung ein.

> 
> > Und ich wollte mit meiner Mail nur deutlich machen, dass der
> > Community durch das reine Knoten-in-die-Welt-werfen nicht geholfen
> > ist.
> > Ich fürchte, das wurde auf der Startseite vom Wiki auch viel zu
> > lange falsch beworben, daher kommt dieses Missverständnis wohl...
> 
> Ich finde eigentlich nicht, dass das so falsch im Wiki steht/stand.
> Da 
> ist deutlich erwähnt, wie man sich einbringen kann in der Community.
> https://wiki.freifunk-franken.de/w/Mitmachen
Achja, danke für den Reminder. Habe die Seite direkt mal angepasst.

Tim

> 
> 
> 
> 
> Gruß
> Jürgen
> 
> 
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