AW: AW: Konzept: Whitelist-Verbund fuer die V2-Gateways

Tim Niemeyer tim at tn-x.org
So Aug 5 10:28:01 CEST 2018


Hi Marc

Am Samstag, den 04.08.2018, 20:12 +0200 schrieb Marc Schenk:
> Hi Tim,
> 
> Danke für deine Antwort. Etwas klarer sehe ich jetzt, allerdings sind
> jetzt doch noch mehr Fragen aufgetaucht.
Ja, das ist immer so. :)

> Ich springe damit einfach mal in den Text rein, damit klarer wird,
> was ich meine.
> 
> 
> > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > Von: Tim Niemeyer <tim at tn-x.org>
> > Gesendet: Freitag, 3. August 2018 22:16
> > An: Freifunk Franken <franken at freifunk.net>; Marc Schenk <freifunk@
> > jms-
> > schenk.de>
> > Betreff: Re: AW: Konzept: Whitelist-Verbund fuer die V2-Gateways
> > 
> > Hi Marc
> > 
> > Am Freitag, den 03.08.2018, 18:47 +0200 schrieb Marc Schenk:
> > > Hallo zusammen,
> > > 
> > > ich habe hier einige Zeit mitgelesen und überlegt.
> > > Ich war lange unschlüssig, was oder ob ich darauf reagieren
> > > sollte.
> > > Jetzt also einige Gedanken von mir, vielleicht am Thema vorbei,
> > > vielleicht auch nicht.
> > 
> > Das ist genau richtig. Danke, dass du dich beteiligst. Genau so
> > eine
> > Beteiligung ist wichtig für die Community!
> 
> Wenn du mit Beteiligung Antworten und Fragen im Verteiler meinst,
> gehe ich da mit dir konform,
Ja.

> allerdings kannst du von mir bei vielen Mails und Themen hier keine
> Antwort erwarten, da ich ehrlich gesagt teilweise die Themen und
> Fragen bzw. Probleme gar nicht verstehe. 
Kein Problem. Du kannst ja so lange Fragen stellen.. :P

Ich denke der wichtige Punkt ist, dass man als Freifunker einfach ein
gewisses Interesse und eine gesunde Neugier mitbringen muss. Auch hier
gilt natürlich, dass sich nicht jeder für alles interessieren muss,
aber eben für den ein oder anderen Teilaspekt vom Freifunk.

Wir haben laut dem Monitoring 616 User, wovon 404 mindestens einen
Knoten betreiben. 344 Freifunker sind hier auf der Mailingliste
angemeldet. (Es besteht kein Bezug zwischen Mailinglistenmitglied und
Knotenbetreiber!) An dieser Diskussion haben bisher ~14 hier auf der
Liste teilgenommen.

Das ist jetzt wirklich nur meine ganz eigene Haltung, aber mir ist das
zu wenig! Es ist schlicht demotivierend. :( Aber von diesen 14 Leuten
sind einige dabei, die sich sonst nicht melden und es gibt eine gute
Diskussion, das motiviert mich schon wieder. :)

> Und das muss ich ja auch gar nicht. Aber so wie mir, geht es
> sicherlich hier den meisten und du wirst von denen ja nicht verlangen
> können, sich in diese Materie so einzuarbeiten, oder?
Nein, das verlange ich nicht. Ich hoffe nicht, dass das so rüber
gekommen ist.

> > 
> > > Vorab vielleicht, ich bin nicht nur hier mehr oder minder aktiv
> > > und
> > > mein "Halbwissen" bei Freifunk suche ich mir immer überall
> > > zusammen.
> > > Soweit, so gut oder auch nicht.
> > > 
> > > Ich bin damals auch über das Flüchtlingsthema (in Arnstein) zu
> > > Freifunk gekommen und fand speziell die Idee eines freien
> > > (Inter)nets
> > > sehr charmant.
> > > Einfach aus dem Grund, dass jeder, der auch nur einen Router
> > > aufstellt, meist der Allgemeinheit etwas gibt, einen Teil seiner
> > > Internetleitung. Das kann ich zumindest hier im Fall von Arnstein
> > > zu
> > > 100% behaupten.
> > 
> > Hier würde ich gern kurz korrigieren. Der Allgemeinheit wird hier
> > nicht ein
> > Teil der Internetleitung abgegeben.
> > 
> > Tatsächlich wird die lokale Internet-Verbindung nur verwendet um
> > ein
> > Peering (über ein VPN) zu einem anderen Freifunker aufzubauen. Erst
> > dieser
> > andere Freifunker "gibt ein Teil der Internetleitung ab".
> > 
> > Hier liegt auch schon das große Problem. Ein Haufen Freifunker
> > stellt Knoten
> > auf und ist stolz darauf, weil ja auch was cooles zum Projekt
> > beigetragen
> > wird. Ein paar weniger Freifunker betreiben die Gateways und
> > "teilen ihr
> > Internet". Soweit ist alles gut, aber was mir nicht gefällt, dass
> > nicht
> > miteinander gesprochen wird. Die Knoten werden aufgestellt, mit
> > einer
> > Selbstverständlichkeit, als ob das ganze Backend alles eh da und
> > alles
> > umsonst ist und auch keine Arbeit entsteht das zu pflegen.
> > 
> > Diese Selbstverständlichkeit, die ein Irrglaube ist, wird dadurch
> > repariert,
> > indem die aufzustellenden Knoten eben nicht automatisch peeren
> > sondern
> > erst einmal gesprochen werden muss. Natürlich macht es kein Sinn,
> > wenn
> > einer 5 Knoten aufstellt, dass für jeden Knoten wieder ganz neu
> > gesprochen
> > werden muss. Aber beim ersten muss ein Verständnis dafür geschaffen
> > werden, was dieses Peering eigentlich bedeutet und was dahinter
> > steht.
> 
> Das Verständnis fängt ja leider schon auf der Wikistartseite an. Dort
> steht bei Beteiligung eben klar und deutlich "Stell einen Router ins
> Fenster und sei stolz darauf" (Es gibt viele Möglichkeiten sich
> einzubringen: Werde Teil der Community, hole dir einen
> freifunkfähigen Router und installiere die Freifunk-Firmware. Stelle
> dir den fertig installierten Router in die Wohnung, am besten ans
> Fenster.)
Ja, da habe ich eine Bitte an dich. Wenn du sowas siehst, und merkst,
dass es vielleicht zu einseitig oder gar falsch ist. Dann korrigiere
das bitte gleich.

Ich habe, wie in einer anderen Mail erwähnt, bereits angefangen. Und
ich werde weiter machen. Immer wenn mir sowas unter kommt, versuche ich
das bestmöglich umzuschreiben.

> Diese Selbstverständlichkeit, die ein Irrglaube ist, wie du
> schreibst, steht genau so auf so ziemlich jeder Freifunkseite, die
> ich besucht habe. Zumindest wird den unbedarften Leuten suggeriert,
> dass sie mit dem Aufstellen eines Knotens etwas tolles machen!
Ganz ehrlich... Ich hab das früher auch mal geglaubt. *rot werd*

Wenn man sich nur ganz wenig mit der Materie beschäftigt, wird man
schnell merken, dass es so leider doch nicht funktioniert. Ganz viele
Freifunker haben das inzwischen auch bereits gemerkt, es wäre gut, wenn
der ein oder andere hier mal seine Erfahrung berichten könnte.

Die Netzwerktechniker sagen schon seit Jahrzehnten: "Ein Layer2 Netz?
So groß? Das kann doch nicht skalieren!". Und ja verdammt.. Die haben
Recht!

> > 
> > > Die ganzen technischen Finessen ala Richtfunk über XX km oder was
> > > auch
> > > immer sind für mich nicht der Grund gewesen, diese Sachen
> > > schrecken
> > > mich eher ab. Ich fand es gut, dass ich mit relativ wenig Aufwand
> > > etwas geben konnte.
> > 
> > Leider ist das auch nicht korrekt. Da steckt eben doch sehr sehr
> > viel Aufwand
> > drin. Nur dass du davon nur einen sehr kleinen Teil erledigt hast.
> 
> Auch dieses "Problem" rührt von "Ungenauigkeiten" auf der Seite her,
> nämlich auch wieder die Stelle, Stell einen Router auf...

Ja, wie gesagt, ich denke wir müssen das anpassen!

> > 
> > > Ich möchte mich auch nicht mit Netzwerklayern beschäftigen müssen
> > > oder
> > > wissen müssen, wie man ein Gateway aufsetzt. Damit hätte ich
> > > sogar ein
> > > Problem.
> > 
> > Das erwartet auch keiner.
> > 
> > > Wenn ich das so einfach mache und mir mein Wissen dazu irgendwie
> > > zusammensuche, dann möchte ich nicht wissen, was da an
> > > Datenschleuder
> > > oder Sicherheitsrisiko rauskommt.
> > 
> > Das glaube ich nicht, du wirst vermutlich einfach nur viele neue
> > coole Sachen
> > kennenlernen. Aber es ist total okay. Es muss nicht jeder Gateways
> > betreiben.
> 
> Hier möchte ich dir widersprechen.
> Als kleines Beispiel nehme ich hier einmal ein StandardNAS, wie ich
> es einfach so kaufen kann.
> Einfach so mit den zusammengesuchten Teilinfos eingerichtet sind die
> meisten der Teile doch offen wie ein Scheunentor, und das sind
> vorkonfigurierte Dinger, wo du meist nur per Mausklicks etwas
> einstellst.
> Wenn ich ein Gateway zusammenschustere, mag das funktionieren, aber
> ich sehe da trotzdem große Gefahren. Ich kann zwar viele Dinge
> ausschließen, aber eben nur die Dinge, von denen ich weiß, dass es
> sie gibt.
> Und auch wenn ich das Gateway wider Erwarten sicher ans Laufen
> bekomme, dann stehe ich im Fehlerfall da und im Regen. Das kannst du
> jetzt auf jeden technischen Aspekt der Freifunkerei beziehen.
> Es wird immer Sachen geben, von denen der Großteil der Nutzer keine
> Ahnung hat und meiner Meinung nach auch nicht muss.

Das schöne am Freifunk ist, dass man durch die viele Freifunker immer
und quasi jeder Zeit kompetente Hilfe bekommt. So lange du Interesse an
dem hast was du tust, wird dich keiner im Fehlerfall im Regen stehen
lassen! Wichtig ist letztlich nur, dass man ein wenig in Kontakt bleibt
und sich auch mit den anderen abstimmt.
Und wenn dann technisch alles explodiert... ¯\_(ツ)_/¯ Scheiss egal, so
lange wir als Gemeinschaft zusammen halten, kriegen wir auch das wieder
in den Griff!

Aber nochmal: Nein! Ich erwarte nicht von jedem jetzt sofort einen
Gateway zu betreiben.

> Verstehe mich bitte nicht falsch, ich habe große Hochachtung vor dir
> und dem "Kernteam", eben weil ich weiß, dass ich die Zeit und
> vielleicht auch das Wissen nicht habe, das eben auch so zu schaffen
> wie ihr.
Ich frage mich gerade, ob du bereits ins Kernteam aufgestiegen bist,
weil du hier mit mir diskutierst. Hmm..

Auf jeden Fall hast du alle wichtigen Hürden bereits hinter dir
gelassen.

> Und zum Thema Gateway speziell. Wir aus Arnstein hatten auch vor Zeit
> angeboten, hier eines zu betreiben. Als Antwort hieß es, das sei
> nicht nötig, es gäbe genug.
Aktuell sind tatsächlich Ressourcen da, aber ..
a) Hängt aktuell sehr viel an einer Instanz, gibt es da Probleme, sind
viele Ressourcen weg (Christian hatte da neulich mal Zahlen genannt,
wie viel an nue2 und euserv hängt.)
b) Können diese Ressourcen aktuell nicht ausgeschöpft werden, weil die
Hoods zu groß sind, aber meist ist das Problem eher bei den Knoten zu
suchen, da diese nicht gut aufgestellt sind.

Erst im März wollten Christian und Ich beide unsere privaten Gateways
nicht mehr betreuen. Es kam genau ein Angebot rein, eine Hood zu
übernehmen. Wir hatten aber 13 "Gateway-Stellen" zu vergeben.

Wir haben dann überlegt wie wir damit umgehen, das Ergebnis war, dass
ich das ganze automatisiert habe und, dass ich jetzt 15 dieser
"Gateway-Stellen" betreuen, allerdings nicht mehr auf meinen privaten
Servern.

Für mich ist das total okay, ich habe kein Problem noch ein Gateway
aufzusetzen, es ist automatisiert. Ein Knopf und es geht los. Aber kann
das überhaupt das Ziel von Freifunk sein? Teile vom "Kernteam" reden
sich das immer schön, weil die zentral verwalteten Hoods ja sowieso
zentral verwaltet werden, da ist eh "Hopfen und Malz verloren" und wer
will, der kann ja auch richtiges Freifunk (dezentrale Setups) machen..
usw.. Alles nicht falsch, aber irgendwie auch nicht cool.

Lange Rede kurzer Sinn, wie und warum es zu der Aussage kam weiß ich
nicht, sie verwundert mich nicht, aber ob sie richtig war?

> > 
> > > Die meisten Router hier in Arnstein kommen aus einer Ecke und die
> > > Leute, wo sie stehen wollen und/oder können sich mit der Technik
> > > dahinter nicht beschäftigen. Daher werden hier auch fast alle
> > > Router
> > > von 2 Leuten gewartet. Und ich denke, dies ist für uns Arbeit
> > > genug,
> > > inklusive Neusetzen von Koordinaten 😉
> > 
> > Ich freue mich, dass ihr euch da um so viele Knoten kümmert. Aber
> > vielleicht
> > muss man auch mal einen Schritt nach hinten gehen und sich das
> > ganze aus
> > der Ferne angucken.
> > 
> > Denn, das was ihr da tut skaliert nicht. Es ist schlicht nicht
> > möglich, dass sich
> > zwei Leute um tausende Knoten kümmern. So kann das Projekt
> > letztlich
> > nicht wachsen. Viel schlimmer, irgendwann hast du oder der zweite
> > vielleicht
> > keine Zeit/Lust mehr sich um die Knoten zu kümmern.
> > Und schon fängt es an wieder mehr Knoten-Leichen zu geben.
> > 
> > Die Lösung ist hier: Weniger Knoten sind mehr! Wenn man weniger
> > Knoten
> > selbst betreut, dann kann man die Zeit nutzen anderen zu erklären
> > wie sie
> > ihre Knoten selber betreuen können. Nur so kann sich das Projekt
> > weiter
> > entwickeln.
> 
> Das mag in Städten funktionieren. Ich glaube hier auf dem Land ist
> das dann schon nicht mehr so einfach. Ich bin froh, dass ich die
> Leute dazu bekomme, dass ich einen Router bei ihnen aufstellen kann,
> eben um bei uns doch ein Netz in die Fläche zu bekommen. Ich bin der
> Meinung, erst zeigen, dass es funktionieren kann (dazu brauche ich
> einen Grundstock an Knoten), die Interessierten kommen dann schon.

Tatsächlich funktioniert es auf dem Land besser. Auf dem Land haben die
Freifunker deutlich öfters die Möglichkeit eine Dachantenne zu
montieren. So kommt man deutlich weiter und es bietet sich die
Möglichkeit für Richtfunk einfach viel häufiger an. Dort wohnen einfach
mehr Eigentümer, die solche Möglichkeiten haben.
Abgesehen davon hast du dort viel weniger Frequenzauslastung und auch
weniger AP-Kapazitäten werden für weniger Menschen benötigt.

In der Stadt ist es schwer. Das 2.4GHz Band ist komplett voll.. Die DFS
freien 5 GHz Kanäle auch sehr voll. Die DFS Bänder sind mit Richtfunk
schon belegt (aber zum Glück nicht voll). Eigentümer gibt es selten und
wenn dann nur Wohnungseigentümer, die nicht aufs Dach dürfen. An coole
Hochhäuser ist ganz ganz ganz ganz schwer ran zu kommen. Kirchen sind
schwer ran zu kommen und brauchen i.d.R. viel Installationsaufwand.

Zusammengefasst: Es braucht weniger Knoten die irgendwo am Fenster
stehen, sondern die Knoten sollten wohlüberlegt aufgestellt sein und es
sollte am besten mittels geeigneter Richtfunk-Hardware "von Dach zu
Dach" gefunkt werden.

> > 
> > > Worin ich übereinstimme ist:
> > > Router sollten aktuell gehalten werden!
> > > Auch sollten die Infos im Router stimmen und vollständig sein.
> > > 
> > > Wer das nicht einhält, der lässt ein Mindestmaß an Sorgfalt
> > > fehlen und
> > > sollte zumindest angemahnt werden (Internet weg?)
> > 
> > Wie sollte ich denen denn das Internet weg nehmen? Nein. Die
> > saubere
> > Lösung wäre das eingegangene Peering aufzukündigen.
> 
> Was ich damit meinte, wer seine Router nicht aktuell hält, oder Infos
> im Interface nicht einträgt, fliegt halt in die Default, wird
> gesperrt. Läuft es nicht eh schon so? Oder täusche ich mich da?
Nein, aktuell sucht da keiner aktiv nach solchen Fällen. Erst wenn
auffällt, dass so ein Knoten mehreren Hoods verbindet und damit die
entsprechenden Hoods massiv stört (Surfen geht dann in beiden Hoods nur
noch mit Glück), wird manchmal ein freiwilliger aktiv. So jemand hat
dann oft selber wenig Zeit und muss eine Abwägung treffen:
- Schnell, hart und bestimmt durchgreifen und beide Hoods wieder zum
funktionieren bringen
- Freundlich bitten, langsam verwarnen, und irgendwann nach Wochen
sperren

Vielleicht erklärt das auch den ein oder anderen nicht so freundlichen
Ton auf der Mailingliste. Das ist alles nicht böse gemeint! Weder von
dem der sperrt noch von dem der die Störung produziert hat.

Mit V2 wird das dann besser werden, weil wir endlich einen Punkt
erreicht haben, wo dieses Verbinden der Hoods nicht mehr so einfach
versehentlich passieren wird. Aber das war ein hartes Stück Arbeit und
was vermutlich 80% der Freifunker nicht bewusst ist, dass sich bereits
durch V2 einige Dinge massiv ändern werden (z.B. die ESSID). Ich möchte
hier jetzt aber nicht auf die Neuigkeiten von V2 eingehen, das ist
definitiv ein anderes Thema. Wenn es dich interessiert, schau dir den
Changelog von der Beta an und Frage gern zu den einzelnen Punkten was
diese denn nun bedeuten.

> > 
> > Ein Peering besteht immer aus zwei Partnern. Beide sollten sich
> > einig sein
> > und dann kann man Daten austauschen.
> > 
> > > Was ich aber auf keinen Fall möchte:
> > > Ich möchte mich nicht gezwungen sehen, nach dem Router aufstellen
> > > und
> > > warten auf noch quasi Firmwareentwickler werden zu "müssen"
> > > Auch ein lebenslanges Lernen hat Grenzen.
> > > Ich muss nicht alle Sachen machen können müssen oder wollen.
> > 
> > Da hast du mich vielleicht ein wenig falsch verstanden. Mir geht es
> > nicht
> > darum, dass du Firmwareentwickler werden musst. Mir geht es nur
> > darum,
> > dass den Menschen die Router aufstellen bewusst ist, dass es hinter
> > ihrem
> > Knoten eben noch sehr viel mehr andere Dinge gibt.
> > 
> > Letztlich ist es wichtig, dass sich die Peering-Partner kennen und
> > im Idealfall
> > mal miteinander gesprochen haben.
> 
> Das würde in unserem Fall bedeuten, ich müsste schauen, bei welchen
> Gateway komme ich raus und wer betreut das?
Ja, in meiner erster Version meines Konzeptes (dies habe ich nicht
veröffentlicht) war das so. Das wäre zu kompliziert. Deswegen kann das
Konzept nur sinnvoll funktionieren, wenn es nicht 10 Anlaufstellen für
die Knotenaufsteller sondern nur eine gibt. Die Whitelist ist dann für
alle Gateways/Hoods gleich (sofern sie diese überhaupt nutzen).

Für den Aufsteller bedeutet das, dass er den Uplink-Knoten einmal
"anmeldet" ("Mesh-Knoten" sind nicht betroffen) und dann für alle
Gateways freigeschaltet ist, egal in welcher Hood der ist.

> Weil in Arnstein gibt es KEIN Richtfunkpeering. Da sehe ich die
> nächste Hürde für weniger Technikaffine. Woher bekommen sie diese
> Info?
Die müsste bei V2 im Webinterface stehen. :=) Erkennt man aber auch an
der ESSID usw..

Aber wie eben erklärt, hierfür nicht nötig.

> > 
> > > Ich habe auch ehrlich gesagt keine Zeit, mich nach der Arbeit und
> > > ehrenamtlicher Tätigkeit noch ins Auto zu setzen und abends zu
> > > Treffen
> > > zu fahren. Das ist nicht böse gemeint, aber ich finde, dass ich
> > > mir
> > > das Recht schon selbst herausnehmen kann, zu entscheiden, wohin
> > > fahre
> > > ich und zu welchen Themen melde ich mich.
> > 
> > Das Recht hast du. Aber meiner Meinung nach gehört der soziale
> > Kontakt
> > leider zum Freifunk Hobby dazu. Es funktioniert einfach nicht ohne.
> > Genauso wenig wie ein Freifunk-Knoten ohne Strom funktioniert.
> > 
> > > Wenn das zu hart klingt oder falsch dargestellt ist von mir, dann
> > > lasse ich mich gern korrigieren, vielleicht habe ich ja einfach
> > > auch
> > > nur den Faden verloren.
> > 
> > Nein, ich finde deinen Beitrag ganz gut. Du gibst mir eine
> > Steilvorlage einige
> > wichtige Punkte nochmals zu erklären.
> > 
> > > Ich kann den Frust der Aktiven sehr gut verstehen, ich bin in
> > > meinen
> > > Vereinen ja vor quasi dieselben Probleme gestellt. Nur glaube ich
> > > nicht, dass dort "Zwang", wie auch immer geartet, hilft.
> > 
> > Da hast du wohl Recht. Aber es ist kein Zwang, sondern es ist ein
> > Angebot.
> > Und zwar ein Peering-Angebot. Eine großartige Sache, ich freue mich
> > immer,
> > wenn ich sowas bekomme! Von alleine kriege ich sowas nur leider
> > nie.
> > 
> > Man kann das Freifunk auch ohne Peering betreiben, aber das wäre
> > ein
> > wenig absurd. ;)
> > 
> > > Habe ich mich fälschlich angesprochen gefühlt, dann umso besser,
> > > ich
> > > wollte trotzdem diese paar Dinge loswerden.
> > 
> > Tatsächlich hoffte ich, _alle_ Freifunker unserer Community
> > angesprochen
> > zu haben.
> > 
> > > Zum Schluss vielleicht noch
> > > 
> > > Mir hat an Freifunk immer die Einfachheit gefallen. Ich bin
> > > keiner,
> > > der das technisch mögliche auch ausreizen will. Technik soll uns
> > > dienen und nützen und darf nicht Mittel zum Zweck sein.
> > 
> > Das ist eine schöne Einstellung. Letztlich wollen wir aber
> > _gemeinsam_ diese
> > Technik und das Netzwerk aufbauen. Dafür müssen wir Menschen
> > miteinander reden.
> 
> Dann vielleicht am Schluß das Ganze noch mal für Dummys 😉
> 
> Ich stelle einen Knoten auf
> Hänge diesen an meinen Internetrouter (hier gibt es ja keine
> Richtfunkstrecken)
> 
> Was genau soll ich jetzt tun um nicht den Backbone als
> selbstverständlich hinzunehmen?
> Wahrscheinlich war das in den ganzen Mails schon drin, aber dann habe
> ich es tatsächlich nicht verstanden.

Der Ablauf könnte so aussehen:
- Knoten flashen (er ist dann unkonfiguriert)
- Knoten verbindet sich mit der Trainsstation (kein Internet; nur
Kartendaten können geladen werden)
- User konfiguriert Standort und merkt sich die MAC Adresse
- Knoten verbindet sich mit der richtigen Hood, aber die Hood lässt den
Knoten nicht rein.
- Der Knoten funktioniert, aber nur wie ein "Mesh-Knoten" (eben ohne
Uplink)
- Die MAC Adresse wird in die Whitelist eingetragen
- Der Knoten funktioniert nun als Uplink Knoten

> Ich kann nur betonen, keep it simple.
Wie genau das eintragen der MAC Adresse aussieht, ist noch nicht
spezifiziert. Ich habe gestern mit Christian ein bisschen rumgesponnen.
Es könnte z.B. (!) so aussehen:
- Du gehst auf eine Webseite
- Du gibst die MAC, deine E-Mail und eine kurze Vorstellung von
dir/deinem Knoten etc ein
- Du bekommst eine Mail, in der du mittels Link deine E-Mail
bestätigst.
- Du bestätigst diese
- Du bekommst eine Willkommen-Mail mit einem Passwort
- Du kannst dich nun mit E-Mail und Passwort anmelden und siehst, dass
dein Account noch "pending" ist.
- Parallel dazu haben die Mentoren eine Notification bekommen
- Der Mentor ließt deine Vorstellung und schaltet dein Account frei
- Der Mentor schreibt dich an und versucht (wie auch immer) deine
Neugierde zu wecken und den Kontakt zu dir aufzubauen
- Durch die Freischaltung deines Accounts landet dein erster Knoten auf
der Whitelist.
- Stellst du einen zweiten Knoten auf, kannst du dich auf der Webseite
einloggen und selber weitere Knoten freischalten

Davon ist noch nichts umgesetzt und war nur mal so rumgesponnen!

Da es sein kann, dass der Kontakt zwischen Mentor und Aufsteller dann
doch mal abreist, würde ich mir wünschen, dass der Mentor (oder ein
anderer) nach einer längeren Zeit (z.B. halbes Jahr) sich nochmal nach
dem Befinden des Aufstellers erkundigt.

Sollte ein Aufsteller aber nach längerer Zeit und mehreren Versuchen
der Kontaktaufnahme nicht reagieren, würde der Account wieder in eine
Art "pending" Zustand gehen und seine Knoten würden die Whiteliste
verlassen müssen.

> In der Politik gibt es da den zugegeben blöden Begriff der "leichten
> Sprache".
> Als Konzept finde ich das prima. Vielleicht sollten wir uns manchmal
> wirklich zurücklehnen und überlegen: Würde ich das, was ich gerade
> geschrieben habe, auch ohne mein Fachwissen verstehen? Gerade hier
> auf solchen Listen fände ich eine "leichte Sprache" prima. Nimmt ja
> vielleicht auch bei so manchem Mitleser die Angst oder Ehrfurcht vor
> dem Thema und die Gemeinschaft gewinnt Neuaktive!
Guter Hinweis, glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich an dieser
Mail etwas über 1,5 Stunden gesessen habe und mir sie im Hinblick
deines Hinweises nochmal durchgegangen bin?

Tim

> 
> Liebe Grüße
> 
> Marc
> 
> > 
> > Tim
> > 
> > > Liebe Grüße
> > > 
> > > Und Dank an die fleißigen Entwickler, Schaffer und Nerds 😉 hier
> > > 
> > > 
> > > Marc Schenk
> > > 
> > > -----Ursprüngliche Nachricht-----
> > > Von: franken <franken-bounces at freifunk.net> Im Auftrag von Tim
> > > Niemeyer
> > > Gesendet: Donnerstag, 2. August 2018 19:35
> > > An: franken-gateway at freifunk.net; franken at freifunk.net
> > > Betreff: Konzept: Whitelist-Verbund fuer die V2-Gateways
> > > 
> > > Hallo zusammen
> > > 
> > > Bereits seit langer Zeit kann man bei Freifunk Franken
> > > beobachten,
> > > dass zwar viele Knoten aufgestellt werden, aber wenn es darum
> > > geht,
> > > dass irgendwie geholfen werden muss sich immer nur die selben
> > > paar
> > > melden.
> > > 
> > > Das Freifunk nicht nur daraus bestehen kann irgendwo einen Knoten
> > > aufzustellen sollte ja eigentlich jedem klar sein.
> > > 
> > > Ein besonders wichtiger Aspekt ist, dass die Menschen befähigt
> > > werden
> > > selbst solche Netzwerke aufzubauen. Deshalb ist die
> > > Wissensvermittlung
> > > ein zentraler Punkt beim Freifunk, die Freifunker helfen sich
> > > gegenseitig und bauen gemeinsam Wissen auf. Leider muss man dafür
> > > miteinander reden, chatten oder mailen.
> > > 
> > > Bei den Layer-3 Peerings (z.B. zwischen den Gateways) haben wir
> > > schon
> > > immer die Regel gehabt, dass man sich gegenseitig mindestens
> > > einmal
> > > gesehen haben muss, sonst wird das Peering nicht eingegangen.
> > > 
> > > Auch bei den zentral verwalteten Hoods gibt es so etwas wie ein
> > > Peering. Zum einen, wenn mit dem Nachbarn eine "Mesh-Verbindung"
> > > aufgebaut wird, zum anderen zu den Gateways. Wer eine halbwegs
> > > gute
> > > "Mesh-Verbindung" aufbauen möchte muss zwingend mit seinem
> > 
> > Nachbarn
> > > reden, denn es müssen Antennen ausgerichtet werden. Warum müssen
> > 
> > dann
> > > aber die Knotenaufsteller und die Gateway-Betreiber nicht
> > > miteinander
> > > reden?
> > > 
> > > Ich glaube, dass es uns als Gemeinschaft extrem stark voran
> > > bringen
> > > würde, wenn dieses "automatische" Peering nicht mehr stattfindet,
> > > sondern stattdessen zunächst einmal miteinander gesprochen werden
> > > muss.
> > > 
> > > Konkret stelle ich mir vor, dass wir für jeden Knoten einen
> > > Eintrag im
> > > DNS hinterlegen: <MAC>.node.fff.community In den Einträgen sind
> > > dann
> > > die E-Mail Adresse (ist eh eine Pflichtangabe bei Freifunk; Siehe
> > > PicoPeering-Agreement!) von dem Knoten-Betreiber und die E-Mail
> > > Adresse des eintragenden drin.
> > > 
> > > Wenn ein Knoten nun die VPN Verbindung zum Gateway aufbaut, dann
> > 
> > prüft
> > > das Gateway im DNS, ob es einen entsprechenden Eintrag gibt.
> > > Wenn ja wird die Verbindung akzeptiert, wenn nein eben nicht.
> > > 
> > > Wie kommt man dann als Knoten-Aufsteller an so einen Eintrag?
> > > Naja,
> > > man fragt einen Gateway-Betreiber oder einen Mentor. Beide haben
> > > dann
> > > die Pflicht den anfragenden darauf hinzuweisen, dass die
> > > angegebene
> > > E-Mail Adresse regelmäßig gelesen werden muss und das (mehr oder
> > > weniger) erwartet wird, dass man sich in die Community eingibt
> > > und
> > > (jeder auf seine Weise) auch unterstützen muss. Man muss als
> > > Freifunker eben "aktiv" bei der Community sein (oder einen Grund
> > > haben, warum man nicht aktiv ist, es kann ja immer mal was sein,
> > > kein
> > > Problem).
> > > 
> > > Es ist für den ersten Schritt nicht nötig, dass alle Gateway-
> > > Betreiber bei diesem Verbund mitmachen. Aber da man als Knoten-
> > > Betreiber eigentlich keine Kontrolle darüber hat, in welcher der
> > > zentral verwalteten Hoods man ist (Hoods können ja gelöscht oder
> > > neu
> > > hinzugefügt werden), kann es eben dann doch mal passieren, dass
> > > man in
> > > einer Hood mit Whitelist landet.
> > > 
> > > Irgendwann später könnte ich mir vorstellen, dass diese
> > > Whiteliste
> > > auch mal aufgeräumt wird. Dann werden die Betreiber angemailt und
> > > gefragt, ob sie noch aktiv sind, was sie so für die Community
> > > gemacht
> > > haben oder warum es vielleicht nicht so gut geklappt hat mit der
> > > Unterstützung.
> > > Wer sich nicht meldet, fliegt dann von der Whitelist runter.
> > > 
> > > Mir ist klar, dass wir dadurch sicherlich viele Freifunk-Knoten
> > > verlieren werden, aber ich bin auch überzeugt, dass wir
> > > langfristig
> > > wieder mehr dazu gewinnen werden, weil die Community einfach viel
> > > aktiver sein wird.
> > > 
> > > Ich freue mich auf euer Feedback
> > > Tim
> > > 
> 
> 
-------------- nächster Teil --------------
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