Konzept: Whitelist-Verbund fuer die V2-Gateways

Michael Fritscher michael at fritscher.net
Fr Aug 3 19:42:18 CEST 2018


Hallo Tobias,

eigentlich hast du alles gesagt, was ich ebenfalls sagen wollte. Und
weil du es wesentlich diplomatischer gesagt hast als ich es ausgedrückt
hätte belasse ich es dabei und füge auch nichts dazu ;-)

Viele Grüße,
Michael Fritscher

On 03.08.2018 16:34, Tobias Klaus wrote:
> Hallo Tim,
> 
> ich kann deinen Frust durchaus verstehen und finde auch dass weite Teile 
> deiner Ausführungen berechtigt sind, lehne dein Konzept so wie du es 
> beschrieben hast aber ab.
> 
> Hauptgrund sind für mich, dass du vor hast etwas per-se nicht messbares wie 
> die "Wertigkeit" für die Community als Kriterium einführen möchtest um 
> mitzuspielen. Aktuell sieht man ja auch mal wieder wie weit die Definitionen 
> davon wer die Community ist und welche Aufgaben sie hat auseinander gehen. Ich 
> bin da sehr stark bei Steffens Meinung, dass die Grenzen hier sehr fließend 
> sind. Mich hätte so ein "Leistungsnachweis" sofort abgeschreckt.
> 
> Ich sehe aber auch durchaus, dass ein paar wenige - die sich meiner Erfahrung 
> nach aus Unbekümmertheit und nicht aus hier öfter mal unterstellter 
> Bösartigkeit heraus - nicht auf die schon bestehenden Regeln einlassen und 
> dadurch viel Arbeit und Ärger bei denen verursachen, die ihnen Ressourcen zur 
> Verfügung stellen. Meiner Ansicht würde 90% der aktuellen Problemfälle schon 
> gar nicht passieren, wenn den Leuten beim Einrichten des Routers stärker klar 
> gemacht würde, dass dieses Freifunknetz nicht vom Himmel fällt, sondern es 
> eine eigentlich kostspielige Leistung ist, wofür als minimale Gegenleistung 
> Pflege des Routers und Erreichbarkeit zu erwarten ist.
> 
> Zur Not fände ich es OK, diese beiden Punkte zu erzwingen, indem gateways nur 
> noch mit Routern meshen, für die eine Kontaktaddresse hinterlegt ist. Diese 
> eventuell auch noch zu "verifizieren", wäre das für mich noch OK. Das wäre ja 
> einfaches erzwingen des PPAs. Weiterführende Erklärungen "Warum es mit der 
> Unterstützung nicht geklappt hat" empfinde ich eher als Schikane und entartet 
> im besten Fall zu einer Bürokratieschlacht.
> 
> Während ich das schreibe vermitteln mir deine parallel rein kommenden Mails, 
> dass du dich gerade so halb mit dem obigen Vorschlag anfreundest... ;-)
> Mal schauen.
> 
> Viele Grüße
> Tobias
> 
> PS: Ich weiß dass ich beispielsweise den Kommunikationsaspekt gekürzt habe, 
> aber ich wollte mich auf _meine_ wesentlichen Punkt beschränken.
> 
> 
> 
> Am Donnerstag, 2. August 2018, 19:34:55 CEST schrieb Tim Niemeyer:
>> Hallo zusammen
>>
>> Bereits seit langer Zeit kann man bei Freifunk Franken beobachten, dass
>> zwar viele Knoten aufgestellt werden, aber wenn es darum geht, dass
>> irgendwie geholfen werden muss sich immer nur die selben paar melden.
>>
>> Das Freifunk nicht nur daraus bestehen kann irgendwo einen Knoten
>> aufzustellen sollte ja eigentlich jedem klar sein.
>>
>> Ein besonders wichtiger Aspekt ist, dass die Menschen befähigt werden
>> selbst solche Netzwerke aufzubauen. Deshalb ist die Wissensvermittlung
>> ein zentraler Punkt beim Freifunk, die Freifunker helfen sich
>> gegenseitig und bauen gemeinsam Wissen auf. Leider muss man dafür
>> miteinander reden, chatten oder mailen.
>>
>> Bei den Layer-3 Peerings (z.B. zwischen den Gateways) haben wir schon
>> immer die Regel gehabt, dass man sich gegenseitig mindestens einmal
>> gesehen haben muss, sonst wird das Peering nicht eingegangen.
>>
>> Auch bei den zentral verwalteten Hoods gibt es so etwas wie ein
>> Peering. Zum einen, wenn mit dem Nachbarn eine "Mesh-Verbindung"
>> aufgebaut wird, zum anderen zu den Gateways. Wer eine halbwegs gute
>> "Mesh-Verbindung" aufbauen möchte muss zwingend mit seinem Nachbarn
>> reden, denn es müssen Antennen ausgerichtet werden. Warum müssen dann
>> aber die Knotenaufsteller und die Gateway-Betreiber nicht miteinander
>> reden?
>>
>> Ich glaube, dass es uns als Gemeinschaft extrem stark voran bringen
>> würde, wenn dieses "automatische" Peering nicht mehr stattfindet,
>> sondern stattdessen zunächst einmal miteinander gesprochen werden muss.
>>
>> Konkret stelle ich mir vor, dass wir für jeden Knoten einen Eintrag im
>> DNS hinterlegen: <MAC>.node.fff.community
>> In den Einträgen sind dann die E-Mail Adresse (ist eh eine
>> Pflichtangabe bei Freifunk; Siehe PicoPeering-Agreement!) von dem
>> Knoten-Betreiber und die E-Mail Adresse des eintragenden drin.
>>
>> Wenn ein Knoten nun die VPN Verbindung zum Gateway aufbaut, dann prüft
>> das Gateway im DNS, ob es einen entsprechenden Eintrag gibt. Wenn ja
>> wird die Verbindung akzeptiert, wenn nein eben nicht.
>>
>> Wie kommt man dann als Knoten-Aufsteller an so einen Eintrag? Naja, man
>> fragt einen Gateway-Betreiber oder einen Mentor. Beide haben dann die
>> Pflicht den anfragenden darauf hinzuweisen, dass die angegebene E-Mail
>> Adresse regelmäßig gelesen werden muss und das (mehr oder weniger)
>> erwartet wird, dass man sich in die Community eingibt und (jeder auf
>> seine Weise) auch unterstützen muss. Man muss als Freifunker eben
>> "aktiv" bei der Community sein (oder einen Grund haben, warum man nicht
>> aktiv ist, es kann ja immer mal was sein, kein Problem).
>>
>> Es ist für den ersten Schritt nicht nötig, dass alle Gateway-Betreiber
>> bei diesem Verbund mitmachen. Aber da man als Knoten-Betreiber
>> eigentlich keine Kontrolle darüber hat, in welcher der zentral
>> verwalteten Hoods man ist (Hoods können ja gelöscht oder neu
>> hinzugefügt werden), kann es eben dann doch mal passieren, dass man in
>> einer Hood mit Whitelist landet.
>>
>> Irgendwann später könnte ich mir vorstellen, dass diese Whiteliste auch
>> mal aufgeräumt wird. Dann werden die Betreiber angemailt und gefragt,
>> ob sie noch aktiv sind, was sie so für die Community gemacht haben oder
>> warum es vielleicht nicht so gut geklappt hat mit der Unterstützung.
>> Wer sich nicht meldet, fliegt dann von der Whitelist runter.
>>
>> Mir ist klar, dass wir dadurch sicherlich viele Freifunk-Knoten
>> verlieren werden, aber ich bin auch überzeugt, dass wir langfristig
>> wieder mehr dazu gewinnen werden, weil die Community einfach viel
>> aktiver sein wird.
>>
>> Ich freue mich auf euer Feedback
>> Tim
> 


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