Konzept: Whitelist-Verbund fuer die V2-Gateways

Adrian Schmutzler mail at adrianschmutzler.de
Fr Aug 3 12:36:57 CEST 2018


Hallo Robert und Rest,

wir sprechen hier mE über leicht unterschiedliche Varianten des Konzeptes:

1. Robert: In deinem Vorschlag gibt es eine Art Verwaltungsstelle ("Anmeldeformular" etc.), in die man sich einträgt/anmeldet. Das klingt für mich ein bisschen nach Netmon, lässt sich aber sicher auch anders ausgestalten. Der Vorteil: Wenn man es gut macht, müssen nicht Admins von Hand eintragen; dafür gibt es Arbeit, wenn das automatische Verwalten irgendwann kaputt geht.
2. Tim: So wie ich Tims ursprünglichen Vorschlag verstehe, geht es gerade nicht darum, sich in ein Formular einzutragen, sondern das bewusst nicht zu automatisieren. Wenn nun jemand einen Uplink machen wollte (in einer Hood wo das Konzept implementiert ist), müsste er also einen DNS-Teilnehmer bitten, seine Mac-Adresse einzutragen. Das geht formlos per Mail, aber man muss einen Menschen direkt kontaktieren. Als Weiterentwicklung könnte man sich dann Vertrauensketten vorstellen, sodass nicht die wenigen DNS-Betreiber selbst alle neuen Antragsteller "überprüfen" müssen, sondern die DNS-Betreiber wiederum Personen haben, denen Sie vertrauen und von denen Sie Mac-Adressen zum Eintragen annehmen (so stelle ich mir Tims "Mentoren" vor). Diese Personen kennt der DNS-Betreiber gut genug, dass er davon ausgeht, dass "Neulinge" entsprechend informiert werden etc. Theoretisch können die dann wieder Mentoren für eine weitere Ebene sein, am Schluss hat man dann sowas wie ein Network-Marketing bzw. Schneeballsystem, nur ohne Geld :-) Vorteile: Zu jedem Endnutzer besteht eine Bekanntheitskette; der DNS-Betreiber muss zwar eintragen, aber nicht alles selbst überprüfen.

Ich breite das hier so aus, weil das in meinen Augen unterschiedliche Konzepte mit unterschiedlichen "Ergebnissen" sind. Will man nur eine Hürde einbauen, funktioniert wahrscheinlich beides. Aber um den Kontakt zu fördern, ist die zweite Variante in meinen Augen besser geeignet.

Grüße

Adrian

> -----Original Message-----
> From: franken [mailto:franken-bounces at freifunk.net] On Behalf Of robert
> Sent: Freitag, 3. August 2018 12:14
> To: franken at freifunk.net
> Subject: Re: Konzept: Whitelist-Verbund fuer die V2-Gateways
> 
> Hallo,
> 
> wann ist jemand Teil der Community? Durch den Flashvorgang mutiert
> niemand automatisch zum Communitymitglied. Es geht in erster Linie um
> Kommunikation, woraus sich alles Weitere ergibt.
> 
> Tims Vorschlag wäre eine Möglichkeit den Routeraufsteller zu einem
> ersten Kontakt zu zwingen. Man muss diese erste Hürde möglichst niedrig
> ansetzten (als Mail oder ein einfaches Anmeldeformular), und wir müssen
> den "Neuling" dort sehr zeitnah und unterstüzend abholen. Er soll sich
> willkommen und und mit seinen Fragen zu Freifunk gehört fühlen. Wenn es
> dann auch noch gelingt die Kommunikation aufrecht zu erhalten, steigen
> die Chancen ein neues Communitymitglied zu gewinnen.
> 
> Falls das nicht gelingt, sollte das auch ok sein. Nicht jeder ist
> communityfähig. Man hatte dann wenigstens eine ersten Kontakt und konnte
> auf Mailingliste usw. hinweisen. Und der Zugang wäre nicht mehr völlig
> anonym.
> 
> Wegfallen würden nur die, die nicht in der Lage sind sich kurz zu melden
> und wirklich nur konsumieren wollen. Ich könnte damit sehr gut leben.
> Denn auf der anderen Seite stehen ja die, die viel Zeit und auch Geld
> investieren, damit die ganze Sache läuft.
> 
> Die Tatsache, dass wir ein Anonymisierungsdienst für lau sind, ist der
> Grund, warum ich mir den billigst-hetzner als GW und auch einen VPN für
> lau gesucht habe (Wireguard bei azirVPN). Ich denke das geht vielen so.
> Wenn das besser wird, kann das auch unserem Netz gut tun.
> 
> Summa summarum überwiegen für mich die Vorteile etwas in dieser Richtung
> zu machen.
> 
> Zum Vorschlag selbst: Ich könnte mir einen Art Useraccount vorstellen,
> mit dem sich die Router eines Users anmelden.
> Verteilen über DNS, warum nicht. Der kann das und man braucht nichts
> neues bauen.
> 
> Grüße an alle
> 
> Robert
> 
> 
> Am 02.08.2018 um 19:34 schrieb Tim Niemeyer:
> > Hallo zusammen
> >
> > Bereits seit langer Zeit kann man bei Freifunk Franken beobachten, dass
> > zwar viele Knoten aufgestellt werden, aber wenn es darum geht, dass
> > irgendwie geholfen werden muss sich immer nur die selben paar melden.
> >
> > Das Freifunk nicht nur daraus bestehen kann irgendwo einen Knoten
> > aufzustellen sollte ja eigentlich jedem klar sein.
> >
> > Ein besonders wichtiger Aspekt ist, dass die Menschen befähigt werden
> > selbst solche Netzwerke aufzubauen. Deshalb ist die Wissensvermittlung
> > ein zentraler Punkt beim Freifunk, die Freifunker helfen sich
> > gegenseitig und bauen gemeinsam Wissen auf. Leider muss man dafür
> > miteinander reden, chatten oder mailen.
> >
> > Bei den Layer-3 Peerings (z.B. zwischen den Gateways) haben wir schon
> > immer die Regel gehabt, dass man sich gegenseitig mindestens einmal
> > gesehen haben muss, sonst wird das Peering nicht eingegangen.
> >
> > Auch bei den zentral verwalteten Hoods gibt es so etwas wie ein
> > Peering. Zum einen, wenn mit dem Nachbarn eine "Mesh-Verbindung"
> > aufgebaut wird, zum anderen zu den Gateways. Wer eine halbwegs gute
> > "Mesh-Verbindung" aufbauen möchte muss zwingend mit seinem Nachbarn
> > reden, denn es müssen Antennen ausgerichtet werden. Warum müssen dann
> > aber die Knotenaufsteller und die Gateway-Betreiber nicht miteinander
> > reden?
> >
> > Ich glaube, dass es uns als Gemeinschaft extrem stark voran bringen
> > würde, wenn dieses "automatische" Peering nicht mehr stattfindet,
> > sondern stattdessen zunächst einmal miteinander gesprochen werden muss.
> >
> > Konkret stelle ich mir vor, dass wir für jeden Knoten einen Eintrag im
> > DNS hinterlegen: <MAC>.node.fff.community
> > In den Einträgen sind dann die E-Mail Adresse (ist eh eine
> > Pflichtangabe bei Freifunk; Siehe PicoPeering-Agreement!) von dem
> > Knoten-Betreiber und die E-Mail Adresse des eintragenden drin.
> >
> > Wenn ein Knoten nun die VPN Verbindung zum Gateway aufbaut, dann prüft
> > das Gateway im DNS, ob es einen entsprechenden Eintrag gibt. Wenn ja
> > wird die Verbindung akzeptiert, wenn nein eben nicht.
> >
> > Wie kommt man dann als Knoten-Aufsteller an so einen Eintrag? Naja, man
> > fragt einen Gateway-Betreiber oder einen Mentor. Beide haben dann die
> > Pflicht den anfragenden darauf hinzuweisen, dass die angegebene E-Mail
> > Adresse regelmäßig gelesen werden muss und das (mehr oder weniger)
> > erwartet wird, dass man sich in die Community eingibt und (jeder auf
> > seine Weise) auch unterstützen muss. Man muss als Freifunker eben
> > "aktiv" bei der Community sein (oder einen Grund haben, warum man nicht
> > aktiv ist, es kann ja immer mal was sein, kein Problem).
> >
> > Es ist für den ersten Schritt nicht nötig, dass alle Gateway-Betreiber
> > bei diesem Verbund mitmachen. Aber da man als Knoten-Betreiber
> > eigentlich keine Kontrolle darüber hat, in welcher der zentral
> > verwalteten Hoods man ist (Hoods können ja gelöscht oder neu
> > hinzugefügt werden), kann es eben dann doch mal passieren, dass man in
> > einer Hood mit Whitelist landet.
> >
> > Irgendwann später könnte ich mir vorstellen, dass diese Whiteliste auch
> > mal aufgeräumt wird. Dann werden die Betreiber angemailt und gefragt,
> > ob sie noch aktiv sind, was sie so für die Community gemacht haben oder
> > warum es vielleicht nicht so gut geklappt hat mit der Unterstützung.
> > Wer sich nicht meldet, fliegt dann von der Whitelist runter.
> >
> > Mir ist klar, dass wir dadurch sicherlich viele Freifunk-Knoten
> > verlieren werden, aber ich bin auch überzeugt, dass wir langfristig
> > wieder mehr dazu gewinnen werden, weil die Community einfach viel
> > aktiver sein wird.
> >
> > Ich freue mich auf euer Feedback
> > Tim
> 





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