[Freifunk Franken] Die Sache mit dem Kommerz

R.funkt r.funkt at meine-wahrheit-deine-wahrheit.de
So Sep 18 22:16:47 CEST 2016


Hallo,

ich komme nach meinem Urlaub jetzt mal dazu, auch die alten Mails zu
lesen. Zuallererst bin ich höchst erfreut über diese stilvolle und
unaufgeregte Diskussion, das war ja auch schon mal anders...

Zum Projekt Erlanger Innenstadt: Ich denke, man kann es verschieden
definieren, aber es ist schon noch stark das klassische Freifunk. Wir
geben keine Garantien ab und es ist weitgehend akzeptiert, dass keine
Leistung eingefordert werden kann. Eigentlich lässt es sich gut mit den
Flüchtlingsunterkunft Projekten vergleichen - die Unterkunft ist nun der
Einzelhändler und der Flüchtlingsverein/Caritas/etc ist das Stadtmarketing.
Natürlich muss man sich an irgendeinem Punkt fragen, ob man hier
ausgenutzt wird und unentgeltlich etwas leistet, wofür man lieber Geld
verlangen sollte, aber an diesem Punkt sind wir m. E. noch nicht angelangt.

Viele Grüße,
R.funkt


Am 05.09.2016 um 13:03 schrieb Cevc, Baltasar:
> Hallo beisammen,
>
> ich bin selbst kaum aktiv, betreibe nur einen Router (leider ohne Mesh, da keine in ausreichender Nähe) und sehe mich hier auch nicht als jemanden, der eine inhaltliche Bewertung abgeben sollte. Gleichzeitig möchte ich festhalten, dass ich die Diskussion gut finde und solcher Austausch m.E. für eine Initiative wie FF wichtig ist.
>
> In dem Sinn auch noch ein paar Gedankenanregungen und zusätzliche Fragen:
> - Ist das Anbieten von Hotspots (wie auch z.B. in der Erlanger Innenstadt) noch klassisches Freifunk oder ist das eine Erweiterung von Freifunk in einen weiteren Bereich? Passen die Prinzipien dort überall (oder braucht es ggf. z.B. einen anderen Ansatz der Finanzierung für Gateways oder so etwas)?
> - Wenn es um breiten Internetzugang geht, wie unterscheidet sich die Initiative von Bürgernetzen? (Ggf. Was könnte man an Erkenntnissen aus den Entwicklungen von Bürgernetzvereinen ziehen?)
> - Das Gros dieser Vereine bestand meinem Eindruck nach in den späten 90ern und existiert nicht mehr. Inwiefern kann man das mit WLAN- und Mesh-Technik jetzt viel besser lösen, als es damals ging? (Ich weiß z.B., dass ein kleiner Ort vor Erlangen zumindest letztes Jahr noch ordentliches DSL nur in Teilen des Ortes hatte, hier könnte ein breites Freifunk-Mesh meinem Eindruck nach eine technische Lösung sein — kann aber sein, dass sich das Thema durch VDSL-Ausbau der Telekom erledigt hat).
> - Was braucht es, damit das scheinbar immer beliebtere und weiter wachsende Freifunk einerseits skaliert und andererseits nicht seine Zielrichtung verliert?
>
> Als zusätzliche Gedankenanregung versuche ich das konkret diskutierte Szenario mal aus einer ganz anderen Perspektive darzustellen (mit einem fiktiven “Ich”):
> 1. Ich betreibe gegen Geld einen besseren Internetzugang für Hotels, schlichte Konkurrenz zu Hotsplotz & Co.
> 2. Ich nutze technisch dafür die für das Freifunk-Netz entwickelte Technologie (vermute, dass das alles offene Software und damit auch so einsetzbar ist).
> 3. Ich kalkuliere so, dass ich neben meiner Marge einen gewissen Überschuss habe, den gebe ich an die Freifunk-Community zurück, um die dortige Arbeit/die Angebote zu unterstützen.
> Wie sähe es dann für Euch aus?
>
> Wenn das ein der Community tragbares Modell sein sollte, vielleicht gibt es ja aus den Kreisen auch ein paar Leute, die so etwas anbieten wollen. Sollte jemand über sowas nachdenken, wäre es vermutlich sinnvoll, sich Gedanken dazu zu machen, wie sich Hotsplotz usw. finanzieren (es gibt ja in Hotels manchmal freie und bezahlte Zugriffe, d.h. zahlt das Hotel eine Grundgebühr, alle Kosten oder stellt es quasi seine Räume zur Verfügung und die Gäste zahlen die Infrastruktur über Premiumzugänge)?
> Ich hatte kurz überlegt, ob das über einen der FF-Vereine gehen könnte, halte es aber für unwahrscheinlich (Steuerproblematik/Vermengung ideeler und wirtschaftlicher Tätigkeiten).
>
> Viele Grüße
> Baltasar
>
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