[Freifunk Franken] Die Sache mit dem Kommerz

Florian Schimmer f.schimmer at posteo.de
So Sep 4 15:50:42 CEST 2016


Was meinst du? Das Szenario oder 25% für Freifunk abzweigen und Freifunk 
drauf schreiben?

Am 04.09.2016 15:07 schrieb Christoph süpke:
> wenn du das so machst dan ist das kein freifunk mehr sondern eher
> sorglos Internet hotsplots oder wie sie alle heissen es gibt halt
> keine Garantie auf Bandbreite siehe pico Leerung agreement.  MFG
> Mister crumble
> 
> Florian Schimmer <f.schimmer at posteo.de> schrieb am So., 4. Sep. 2016
> 14:32:
> 
>> Hi Leute,
>> 
>> schön, das die Diskussion so gut läuft :)
>> 
>> habe mir schon gedacht, dass das mit dem "premium-Zugang" dann die
>> Grenze erreicht wird.
>> 
>> Wie kann ich dann aber z.B. einem Hotel sicher genug Bandbreite zur
>> Verfügung stellen?
>> 
>> Hier mal ein mögliches Szenario:
>> 
>> Ich schließe einen Wartungsvertrag mit einem Hotel für sagen wir
>> 20 € /
>> Monat ab.
>> 
>> 10 € davon steck ich in meine Server um die Bandbreite
>> garantieren zu
>> können / 10€ in die Betreuung.
>> Für 10 € bekomme ich bei Hetzner ca. 10 TB Traffic.
>> 
>> Um die Bandbreite auch wirklich dem Hotel zuzuführen, mache ich
>> eine
>> neue Hood "Hotel xy" auf
>> und stelle Router im Hotel auf, die sich mit dieser Hood verbinden.
>> 
>> Das Hotel verbraucht 8 TB / Monat.
>> 
>> Das ganze klappt wunderbar, bis die Nachbarschaft mitbekommt,
>> da gibt es eine Hood, die wirklich rennt und um das Hotel baut sich
>> ne
>> ganze Menge APs auf, die
>> sich alle bei den Ressourcen der Hood bedienen.
>> 
>> Was mach ich jetzt? Meine Rechnung geht nicht mehr auf. Ich kann
>> entweder mehr in die Infrastruktur stecken und mache Verlust,
>> oder hinnehmen, dass das Hotel nicht mehr die zugesicherte
>> Bandbreite
>> hat.
>> 
>> Hab ich jetzt falsch kalkuliert? Wie viel "Puffer" soll ich dann
>> für
>> das FF-Netz vorhalten? Was passiert, wenn auch dieser Puffer
>> überschritten wird?
>> 
>> Deshalb glaube ich schon, dass eine Art "Premium-Zugang"
>> (furchtbarer
>> Begriff ;) ) notwendig sein kann.
>> Vielleicht ist es vernünftiger, dass wir hier eine für uns
>> akzeptierte
>> Quote festlegen?
>> Wenn jemand mit kommerziellen Hintergrund z.B. 25 % seiner
>> Ressourcen
>> dem Freifunk zur Verfügung stellt, sowohl vor Ort als auch auf dem
>> Gateway, könnte ich persönlich sehr gut damit leben und würde
>> ihn auch
>> in der Community unterstützen wollen.
>> 
>> Was meint ihr?
>> 
>> LG,
>> Flo
>> 
>> Am 03.09.2016 18:11 schrieb Miki:
>>> Hallo,
>>> 
>>> ich beziehe mich mal auf folgendes Zitat von Christian:
>>> 
>>>> - Z.b. seh ich es als absolut unproblematisch an, am Gateway
>> eine
>>>> generelle Geschwindigkeitsbegrenzung einzustellen (das ist genau
>> das,
>>>> was du auch am Router machen kannst).
>>> Da die Ressourcen (sowohl technisch als auch finanziell) begrenzt
>>> sind, müssen auf Routern und Gateways in der Regel Drosseln
>> eingebaut
>>> sein. Wir wollen sicherlich weder überlastete Server oder
>>> zusammenbrechende Hausnetze, noch Mangel an Freiwilligen wegen
>>> ausufernder Trafficgebühren. So eine Drossel wirkt jedoch nicht
>>> selektiv für bestimmte Personen, sondern jede neue Verbindung
>> wird
>>> über den besten gerade verfügbaren Weg geroutet. Das
>> widerspricht also
>>> in keiner Weise der gebotenen Netzneutralität.
>>>> - Grauzone wird es, wenn man die Begrenzung nur für einzelne
>> User
>>>> einstellt (Wie ist hier eigentlich der allgemeine Konsens? Wenn
>> es
>>>> techn. möglich wäre einzelne Poweruser in einer Hood zu
>> begrenzen? Ok
>>>> oder eher nein?)
>>> Rein theoretisch finde ich diese Frage auch schwierig zu
>> entscheiden:
>>> Wie neutral muss Netzneutralität sein, wenn einzelne User die
>>> Ressourcen übermäßig nutzen und damit die Gemeinschaft
>> ausnutzen?
>>> Praktisch finde ich es aber im derzeitigen Freifunknetz recht
>>> akademisch.
>>> 
>>> Ich nehme an, dass kein Poweruser 90% der Bandbreite eines
>> Gateways
>>> bekommen kann, während die anderen hunderte User sich die
>> restlichen
>>> 10% teilen müssen. Die bereitgestellte Brandbreite sollte sich
>>> natürlich gleichmäßig auf alle aktuell vergebenen IPs eines
>> Gateways
>>> verteilen, was aber bestimmt eh längst so implementiert ist.
>>> 
>>> Derzeit kann ein Poweruser, der gezielt Schwachlastzeiten für
>> massives
>>> Datensaugen nutzt, einen überproportionalen Anteil des Traffics
>>> verursachen. Wenn aber in einer Hood die Gateways eh weitgehend
>>> ausgelastet sind, gibt es wenig Schwachlast. Sind die Gateways in
>>> einer anderen Hood hingegen nicht ausgelastet (also in
>>> Schwachlastzeiten die Drosseln offen, weil das Daten-Freivolumen
>> der
>>> Gatewaybetreiber noch nicht aufgebraucht ist), dann ist es auch
>> egal
>>> wie viel da jemand saugt.
>>>> - Ganz unschön wird es, wenn man eine generelle Begrenzung
>> (erster
>>>> Punkt) gegen € für einzelne User aufhebt (so wie es Flo
>> beschrieben
>>>> hat)
>>> DAS wäre für mich das absolute No-Go! Dann wären wir beim
>>> Zwei-Klassen-Internet, was die großen kommerziellen Provider
>> gerade
>>> versuchen politisch durchzudrücken: Wer extra zahlt wird
>> bevorzugt
>>> geroutet, und die übrig bleibende Bandbreite teilen sich die
>>> restlichen User.
>>> 
>>> Liebe Grüße,
>>> Miki
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