[Freifunk Franken] Die Sache mit dem Kommerz

Miki salzmagazin at michelaweb.eu
Sa Sep 3 18:11:31 CEST 2016


Hallo,

ich beziehe mich mal auf folgendes Zitat von Christian:

> - Z.b. seh ich es als absolut unproblematisch an, am Gateway eine
> generelle Geschwindigkeitsbegrenzung einzustellen (das ist genau das,
> was du auch am Router machen kannst).
Da die Ressourcen (sowohl technisch als auch finanziell) begrenzt sind, 
müssen auf Routern und Gateways in der Regel Drosseln eingebaut sein. 
Wir wollen sicherlich weder überlastete Server oder zusammenbrechende 
Hausnetze, noch Mangel an Freiwilligen wegen ausufernder 
Trafficgebühren. So eine Drossel wirkt jedoch nicht selektiv für 
bestimmte Personen, sondern jede neue Verbindung wird über den besten 
gerade verfügbaren Weg geroutet. Das widerspricht also in keiner Weise 
der gebotenen Netzneutralität.
> - Grauzone wird es, wenn man die Begrenzung nur für einzelne User
> einstellt (Wie ist hier eigentlich der allgemeine Konsens? Wenn es
> techn. möglich wäre einzelne Poweruser in einer Hood zu begrenzen? Ok
> oder eher nein?)
Rein theoretisch finde ich diese Frage auch schwierig zu entscheiden: 
Wie neutral muss Netzneutralität sein, wenn einzelne User die Ressourcen 
übermäßig nutzen und damit die Gemeinschaft ausnutzen? Praktisch finde 
ich es aber im derzeitigen Freifunknetz recht akademisch.

Ich nehme an, dass kein Poweruser 90% der Bandbreite eines Gateways 
bekommen kann, während die anderen hunderte User sich die restlichen 10% 
teilen müssen. Die bereitgestellte Brandbreite sollte sich natürlich 
gleichmäßig auf alle aktuell vergebenen IPs eines Gateways verteilen, 
was aber bestimmt eh längst so implementiert ist.

Derzeit kann ein Poweruser, der gezielt Schwachlastzeiten für massives 
Datensaugen nutzt, einen überproportionalen Anteil des Traffics 
verursachen. Wenn aber in einer Hood die Gateways eh weitgehend 
ausgelastet sind, gibt es wenig Schwachlast. Sind die Gateways in einer 
anderen Hood hingegen nicht ausgelastet (also in Schwachlastzeiten die 
Drosseln offen, weil das Daten-Freivolumen der Gatewaybetreiber noch 
nicht aufgebraucht ist), dann ist es auch egal wie viel da jemand saugt.
> - Ganz unschön wird es, wenn man eine generelle Begrenzung (erster
> Punkt) gegen € für einzelne User aufhebt (so wie es Flo beschrieben hat)
DAS wäre für mich das absolute No-Go! Dann wären wir beim 
Zwei-Klassen-Internet, was die großen kommerziellen Provider gerade 
versuchen politisch durchzudrücken: Wer extra zahlt wird bevorzugt 
geroutet, und die übrig bleibende Bandbreite teilen sich die restlichen 
User.

Liebe Grüße,
Miki



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