[Freifunk Franken] Hotspot oder Freifunk?

R.funkt r.funkt at meine-wahrheit-deine-wahrheit.de
Di Jan 26 18:11:40 CET 2016


Hi delphiN,

ich widerspreche Dir nicht, was die Bedeutung des Internet Zugangs für
Freifunk angeht, und auch ist klar, dass wir Teil des Internets werden,
sobald wir peeren können.
Und ich weiß auch, dass es zu diesem Thema soviel Meinungen wie
Freifunker gibt.

Dennoch möchte ich noch eines Deiner Argumente kommentieren, da ich es
zu vereinfacht finde.

> In all den Jahren habe ich immer den Traum von der übergroßen
> "LAN-Party" hochgehalten, selbst versucht Angebote zu machen und laut
> dazu aufgerufen Dienste anzubieten. Ich sag euch: Völlig
> vergebens!!!11elf!
Was Dinge angeht, die genauso gut und meistens besser (da immer
erreichbar) im existierenden Internet angeboten werden können, stimme
ich zu. Wozu das Rad doppelt erfinden. Was ist aber das besondere am
Freifunk Netz? Zum Beispiel ist die Zugangstechnologie (Layer 1, Layer2)
in unserer Hand und es ist ein Ad-Hoc Netz mit entsprechendem Routing
Protokoll. Darauf muss man aufbauen.

> Mittlerweile sehe ich die Sache aber tatsächlich auch anders: Auf dem
> letzten CCC-Camp hat es bei mir quasi "klick" gemacht. Dort habe ich
> mit Leuten vom überaus erfolgreichen Freifunk-Rheinland diskutiert und
> mich am Ende komplett überzeugen lassen: Es gibt keinen Unterschied
> zwischen Internet und Freifunk. Das Franken-Netz ist nur ein Teil des
> Internets. In Zeiten von IPv4 und NAT war/ist das natürlich etwas
> anders aber wenn man erst mal anfängt IPv6 konkret zuende zu denken
> fällt diese Grenze komplett weg. IPv6-Dienste sind weltweit zu
> erreichen also "im Internet", egal ob sie auf einem Freifunk-Server
> laufen oder auf einer Google-Farm. Alles wird zu einem Netz. Die
> Vorteile von lokalem Routing bleiben zwar sind aber marginal.
>
> Klar, die Unterscheidung zwischen Intern und Extern gibt einem
> irgendwie ein warmes Gefühl von Sicherheit, und Kontrolle. Doch das
> sind am Ende nur Gefühle!
Auf Dienste-Ebene ja. Aber wir haben (zumindest in unseren Mini-Wolken)
die "letzte Meile" in unserer Hand. Und dass dieser Zugang einen Wert an
sich hat, zeigt u.a. Googles Einstieg als Mobil- und Glasfaseranbieter.

> Letztendlich sehe ich Freifunk mittlerweile als gemeinschaftlich
> getragenen Internet-Provider. Wir bauen Netz-Infrastrukturen
> (Funkstrecken, Gateways) die Lücken bei kommerziellen Angeboten füllen
> und freie Alternativen bieten.
Für mich persönlich geht das schon zu weit, denn ich möchte nicht *auf
Dauer* Dinge tun, für die andere bezahlt werden. Aber solange es hilft,
den Finger in die Wunden zu legen und Aufmerksamkeit zu erzeugen (für
eine richtige Lösung) bin ich voll dabei!

Grüße,
R.funkt



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