[Freifunk Franken] Update: Vereinsgründung - neuer Anlauf

Tim Niemeyer tim.niemeyer at mastersword.de
Di Jan 26 09:58:43 CET 2016


Hallo Reiner,

* reiner helm <helmreiner at gmail.com> [25-01-16 19:41]:
> Date: Mon, 25 Jan 2016 19:41:19 +0100
> From: reiner helm <helmreiner at gmail.com>
> To: Florian Schimmer <f.schimmer at posteo.de>, Franken <franken at freifunk.net>
> Subject: Re: [Freifunk Franken] Update: Vereinsgründung - neuer Anlauf
> X-Envelope-From: helmreiner at gmail.com
> X-Envelope-To: <franken at freifunk.net>
> 
> Hallo zusammen,
> 
>  
> 
> was haltet ihr davon, wenn ihr als Verein den Bürgernetzverein Nürnberger Land
> nehmt. Seine Satzung gibt alles her, was ihr euch wünscht und ihr könntet hier
> federführend tätig werden.
> 
>  
> 
> Lasst uns doch mal zusammensetzen. Wir wollen keine Übernahme, sondern eine
> gewinnbringende Zusammenarbeit.
> 
>  
> 
> Ich stehen Gesprächen offen gegenüber.

Ich mag mal kurz ausholen.

Der F3 Netze Verein sollte die Aufgabe übernehmen Backbone Server und
Gateways im Freifunk Netz bereit zu stellen. Allerdings nicht
irgendwelche Gateways, die irgendwo ihren Traffic abwerfen sondern es
soll ein eigenes Autonomes-Netz (AS-Nummer) sein und über dies wollen
wir unser eigenes Subnetz im Internet Propagieren. Also wir wollen quasi
das Peering nicht nur innerhalb des Freifunks machen, sondern wir wollen
Freifunk mit dem Internet peeren. Dieses Thema ist aktuell, sagen wir
mal, nicht das wichtigste.

Wo es aktuell echt brennt ist ein Verein/Institution/etc, welcher
Gateway-Server betreibt und anstatt Geld zu bezahlen eine
Spendenquittung ausgeben kann. Diese Gateways würden, wie die gängigen
Gateways heute, den Traffic einfach über ein NAT ins Internet leiten.
Dies brauchen wir für das gesamte Freifunk Netz, nicht nur für die
Flüchtlinge.

Soweit ich gehört habe, gefährdet ein Verein seine Gemeinnützigkeit,
wenn er Dinge tut, die nicht in der Satzung stehen (auch wenn diese
anderen Dinge gemeinnützig sind). Also wenn ihr eigentlich
Bildungsveranstalltungen machen wollt, aber jetzt doch plötzlich den
Flüchtlingen helfen wollt (abseits von Bildungsveranstalltungen), dann
gefährdet ihr damit euren Verein. Afaik gab es eine höhere
finanzamtliche Anordnung, dass Sanktionen in solchen Fällen ausbleiben
sollen (ich weiß da aktuell keine Details, bitte selber mal schlau
machen). Das Betreiben von "Netzzugängen" (oder Netzen allgemein)
in dem Ausmaße, wie es bei Freifunk ist, wird von den Finanzämtern
in Nürnberg und Fürth jeweils nicht als Bildung betrachtet. Ich
persönlich finde diese Bewertung auch durchaus korrekt. Über unser Netz
kann ein Verein natürlich sein Bildungsangebot anbieten, der Aufbau vom
Netz selbst könnte Bildung sein, aber das Netz selbst ist leider keine
Bildung sondern nur eine Infrastruktur.

Ich könnte mir also vorstellen, dass wir euren Verein, der ja
Bildungsförderung machen möchte, durchaus für Flüchtlingsförderung in
Form von Freifunk-Netzanbindung für Flüchtlinge (oder ähnlich)
"missbrauchen" könnten. Konkret bedeutet dass, dass auf euren Namen Server
bestellt werden (ihr ggfs Spendenquittungen ausstellt) und euer Verein
als verantwortlicher Provider in die RIPE Datenbank geschrieben wird.

Was ich mir nicht vorstellen kann ist, dass euer Verein diese Server und
RIPE Einträge für andere Zwecke als der Flüchtlingsförderung einsetzen
kann/darf/möchte. Gern lasse ich aber meine Vorstellungskraft von dir
erweitern. :-)

Tim

>  
> 
> LG
> 
>  
> 
> Reiner Helm, 1. Vors. Lau-net
> 
>  
> 
> Gesendet von Mail für Windows 10
> 
>  
> 
> 
> Von: Florian Schimmer
> Gesendet: Montag, 25. Januar 2016 19:13
> An: Franken
> Betreff: Re: [Freifunk Franken]Update: Vereinsgründung - neuer Anlauf
> 
>  
> 
> Ok, nochmal ein kleines Update um mögliche Missverständnisse
> 
> auszuräumen:
> 
>  
> 
> Am 25.01.2016 17:47 schrieb Florian Schimmer:
> 
> > Hallo Leute,
> 
> >
> 
> > ich möchte noch mal einen Anlauf wegen Vereinsgründung wagen und
> 
> > brauch hierfür insgesamt mindestens sechs zusätzliche Leute, die sich
> 
> > mit daran beteiligen würden.
> 
> >
> 
> > Der Hintergrund ist folgender:
> 
> > Es wird zunehmend schwerer für die aux-hood genug Gateways zu
> 
> > organisieren, die die Bandbreiten-Anforderungen der Flüchtlingsheime
> 
> > abdecken. Gefühlt wären genug Unternehmen bereit, Bandbreite und
> 
> > Rechner zu spendieren, allerdings geht sowas dann nur gegen
> 
> > Spendenquittung.
> 
> > Wenn es dann doch über Umwege gelingt, die Spenden einzusammeln (Freie
> 
> > Netze e.v., ISKA etc.) kommt das nächste Problem, die Störerhaftung.
> 
> > Die wird entweder mit einem RIPE-Eintrag durch die Freie Netze e.v.
> 
> > umgangen oder man benutzt einen Proxy ins Ausland. Ersteres wird
> 
> > anscheinend auch immer schwerer und Zweiteres läuft anscheinend nur
> 
> > mäßig stabil.
> 
> >
> 
> > Deswegen würde ich als primäres Ziel anstreben wollen, unseren eigenen
> 
> > "Provider" für die aux zu gründen, und zwar gemeinnützig und damit
> 
> > fähig, Spendenquittungen auszustellen.
> 
> > Das würde aber bedeuten, dass die Ressourcen im aux - Netz niemals dem
> 
> > "normalen" Freifunk-Netz zugute kommen dürften, da sonst die
> 
> > Gemeinnützigkeit entzogen werden kann und ein Vorstand mit dem
> 
> > Privatvermögen haften würde.
> 
>  
> 
> Nicht falsch verstehen, mir gehts hier nicht darum, zwei komplett
> 
> getrennte Netze zu erschaffen.
> 
> Freier Transit etc. soll weiterhin gegeben sein. Was nicht passieren
> 
> darf ist, dass Server für die Aux gespendet und dann anderen Hoods
> 
> zugeordnet werden.
> 
> Gefällt mir auch nicht, muss aber so sein. Der nachträgliche Entzug der
> 
> Gemeinnützigkeit ist das schlimmste, was einem Verein passieren kann...
> 
>  
> 
> >
> 
> > Deshalb würde ich an der Stelle gerne zweigleisig fahren und
> 
> > zusätzlich zur expliziten Förderung der Flüchtlingshilfe noch die
> 
> > Förderung von freien Netzen mit aufnehmen und versuchen wollen über
> 
> > die Wissenschaft und Forschungs-schiene dafür auch noch eine
> 
> > Gemeinnützigkeit zu bekommen. Wenn das nicht klappen sollte, können
> 
> > wir dann wenigstens noch die RIPE-Einträge für "normale" Server
> 
> > setzen, müssen die Finanzierung aber stark trennen.
> 
>  
> 
> Unterschied zum Ansatz von F3Netze:
> 
> Soweit ich das verstanden habe, versucht man bei F3Netze allein mit der
> 
> Tatsache, dass man freien Zugang zum Internet bereitstellt, die
> 
> Gemeinnützigkeit zu bekommen.
> 
>  
> 
> So etwas ist wohl nach aktueller Rechts-Lage nicht möglich.
> 
>  
> 
> Eine Liste von Voraussetzungen gibts hier:
> 
> https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinn%C3%BCtzigkeit
> 
>  
> 
> Für uns kommen eigentlich nur, soweit ich das überblicke, zwei
> 
> "Vorraussetzungen" in Frage:
> 
>  
> 
> * "die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements zugunsten
> 
> gemeinnütziger, mildtätiger und kirchlicher Zwecke"
> 
>  
> 
> Unter diesen Punkt fällt die Flüchtlingshilfe
> 
>  
> 
> * "die Förderung von Wissenschaft und Forschung"
> 
> Diesen Punkt können wir zusätzlich noch anstreben, damit wir auch unsere
> 
> allgemeine Infrastruktur fördern können.
> 
>  
> 
> Alles, was ich bis jetzt auf den Freifunk XY e.V. und Computer Klub
> 
> Seiten gelesen habe, fällt in die eine oder andere, oder beide
> 
> Kategorien. Damit war es dann wohl möglich, die Gemeinnützigkeit zu
> 
> bekommen.
> 
>  
> 
> >
> 
> > Ich würde den Verein dann auch gerne Freifunk Franken eV. nennen
> 
> > wollen.
> 
> >
> 
> >
> 
> > Was meint ihr?
> 
> >
> 
> >
> 
> > Liebe Grüße,
> 
> >
> 
> > Flo
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