[Freifunk Franken] Fragen zum Aufbau für Flüchtlinge über LTE

Robin Stefani simbl at live.de
Di Sep 8 14:02:45 CEST 2015


Hallo zusammen,
im LTE Tarif sind 30 GB inklusive, was darüber hinaus geht kann ggf. per SpeedOn Non Stop auch automatisch hinzugebucht werden. Das dies nicht viel Traffic und mit SpeedOn Non Stop auch teuer wird ist mir bewusst, daher habe ich hier auch nichts dagegen das das Freifunk VPN nicht so flott ist. Die Flüchtlinge wurden auch darüber informiert das es kostenloses Internet gibt, dieses aber u.U. langsam ist.
Ich habe mich für LTE entschieden, da leider kein weiterer Freifunker direkt oder in Richtfunk Strecke in der Nähe ist. Wäre ein Freifunker in der Nähe würde ich mir so LTE sparen und zum anderen hätte ich noch jemanden vor Ort der sich damit auskennt. :) Ein Breitbandanschluss ist zwar vor Ort verfügbar darf aber nicht mitgenutzt werden. Gegen einen neuen DSL Vertrag habe ich mit entschieden, da die Unterkunft nur bis Oktober geplant ist und danach die Flüchtlinge wo anders untergebracht werden sollen. Leider weis ich noch nicht was dann mit dem freifunk Netz passieren wird. Ich wollte mit LTE etwas flexibler als wie mit einem DSL Vertrag sein.
Was mich etwas verwundert: ich habe in einer Testumgebung, an einem anderen Ort, einen weiteren Freifunk AP über einen billigen TP Link 3G  UsbStickModemRouter am E-Plus Netz. Dieser läuft jetzt schon eine weile durch und die Geschwindigkeit über VPN (Down 0,59 Mbps / Up 0,08 Mbps) ist ähnlich wie im Telekom LTE Netz. Der Unterschied ist aber das mir der Speedtest nicht abbricht, die Leitung scheint stabil zu laufen. Der Freifunk AP hinter dem 3G Router wird jetzt auch immerhin mal grün im Netmon https://netmon.freifunk-franken.de/router.php?router_id=1329 angezeigt. Der FFAP https://netmon.freifunk-franken.de/router.php?router_id=1314 hinter dem AVM LTE Router im Telekom Netz ist weiterhin nur als pingbar sichtbar.
Eure Antworten haben mir daher schon etwas weitergeholfen und ich werde mir als erstes wohl den AVM LTE Router nochmal näher anschauen müssen. Vielleicht ist da was falsch konfiguriert oder die Hardware taugt dafür nicht. Laut der Telekom darf ich den LTE Vertrag für Freifunk nutzen und Blockaden bzw. irgendwelche Bremsen für VPN wären keine vorhanden. 
Das Thema L3-Hood-Router/Server finde auch sehr interessant, ist mir dann aber für eine "temporäre Standort Lösung" doch erstmal zu viel. Werde es aber aus Interesse weiter verfolgen.
Vielen Dank und viele Grüße
Robin/Simbl

> Date: Tue, 8 Sep 2015 12:53:26 +0200
> From: tim.niemeyer at mastersword.de
> To: simbl at live.de
> CC: franken at freifunk.net
> Subject: Re: [Freifunk Franken] Fragen zum Aufbau für Flüchtlinge über LTE
> 
> Hallo Robin,
> 
> * Robin Stefani <simbl at live.de> [08-09-15 11:41]:
> > Hallo liebe Freifunker,
> > 
> > ich bin selbst erst seit kurzem bei Freifunk Franken und habe daher noch nicht
> > so viel Erfahrung. Es wäre toll wenn mir jemand ein paar Fragen beantworten
> > könnte.
> > 
> > Zum Hintergrund:
> > In Miltenberg habe ich eine Flüchtlingsunterkunft mit ca. 280 Personen an das
> > Freifunk Netz über einen Telekom LTE Tarif angebunden. Ein WiFi Speedtest über
> > den AVM LTE Router bringt ca 30 - 35 MBit zustande.  Gehe ich jetzt über einen
> > daran per LAN (WAN) angeschlossenen Freifunk Router ins Netz, bekomme ich nur
> > noch 0,5 - 1 Mbit netto und der Speedtest bricht beim Upload der Testdaten
> > meistens sogar ab. Zudem tauchen dieser und dann auch logischer weise weitere
> > per WLAN/LAN vermashte Freifunkrouter so gut wie gar nicht "grün" in der netmon
> > Übersicht auf. Wenn sie auftauchen, dann nur als pingbar. Ich vermute die
> > Freifunk APs bekommen einfach keine stabile Verbindung ins Internet bzw. diese
> > können nicht zuverlässig vom crawl Dienst abgefragt werden. 
> 
> Hm. LTE, ja? Wieviel frei Traffic hast du denn in deinem Vertrag?
> 
> > Das Internet funktioniert offensichtlich auch nicht immer stabil und/oder nur
> > sehr langsam. Es wäre schön wenn es vielleicht irgendwie ein bisschen schneller
> > bzw. stabiler geht oder zumindest die Freifunk APs korrekt vom netmon crawl
> > Dienst abgefragt werden könnten. 
> > 
> > Meine Fragen sind also folgende:
> > 
> > 
> >   • Kann es sein, das wenn auch schnell verfügbar, LTE einfach nicht das
> >     richtige für Freifunk ist; brauche ich wirklich einen DSL Anschluss?
> Im Idealfall braucht man für Freifunk weder ein LTE noch ein DSL. In
> abgelegenen Orten kann es allerdings passieren, dass noch keine Nachbarn
> das Freifunk Netz aufbauen. Damit man dann in solchen Situationen
> trotzdem mit anderen Leuten verbinden kann, gibt es dieses VPN.
> Eigentlich soll dieses jedoch gar nicht verwendet werden und dient als
> Brückentechnologie.
> 
> Der erste Ansatz sollte immer sein, dass man versucht eine
> Funkverbindung zu Freifunkern in der Umgebung aufzubauen.
> 
> >   • Wäre es möglich das die AVM LTE Box irgendwelche Freifunk Dienste, wie VPN
> >     oder den netmon Crawl blockiert?
> Natürlich ist es möglich, dass dein Gateway vor Ort (AVM Box) oder ..
> >   • Wird beim LTE Anbieter vielleicht VPN ausgebremst?
> .. dein Anbieter dir Dienste blockiert oder bremmst. Hier könnte bereits
> ein Blick in die AGBs oder ähnliches helfen. Beachte, dass besonder bei
> Mobilfunk das Spektrum sehr begrenzt ist und die Mobilfunkanbieter daher
> oft (sinnvollerweise) Kapazitätseinsparendemaßnahmen anwenden.
> 
> Vielleicht stößt du mit dem LTE auch gar nicht an Bandbreitenlimits
> sondern daran, dass zu viele Pakete/s übertragen werden. Ich kenne mich
> da aber zu wenig mit LTE und AVM-Boxen aus.
> 
> >   • Funktioniert der netmon Crawl Dienst überhaupt über LTE?
> Das Netmon hat mit deinem LTE nichts zu tun.
> 
> >   • Kommuniziert der netmon crawl Dienst ebenfalls über VPN oder ist das
> >     Freifunk intern?
> Netmon befragt die Knoten über das Freifunk Netz. An das Freifunk Netz
> bist du über VPN (durch das LTE) angebunden.
> 
> > 
> > Ich kann es mir gerade schwer vorstellen, aber 
> > 
> >   • gibt es vielleicht auch eine Limitierung wie viele Clients ein FFAP
> >     verkraftet, das durch zu viele User die FFAPs zusammen brechen?
> >     Laut meinen Informationen (per SSH direkt auf einem FFAP) sind gerade mal
> >     10 - 20 MAC Adressen im Schnitt pro FFAP verbunden. 
> Selbstverständlich gibt es das. Jeder Accesspoint hat eine gewisse
> Grenze, meisten wird das theoretische Maximum (was ich hier nicht kenne)
> nicht erreicht, weil vorher sämtliche Verbindungen eh zu langsam werden.
> 
> Es tut mir leid, wenn dir meine Antworten nun auch nicht wirklich
> weiterhelfen. Vielleicht hat ja noch jemand anderes eine praktische
> Idee.
> 
> Das einzige was ich mir als gute Lösung aktuell vorstellen kann, aber
> jetzt wird es echt kompliziert, ist:
> Du stellst direkt in das Heim einen Freifunk "L3-Hood-Router/Server"
> (der Name ist noch in der Schwebe). Dieser baut vor Ort eine
> eigenständige Hood auf. Die Hood binden wir dann über unser L3-Netz an.
> Die Ansätze dafür sind hier grob beschrieben:
> http://lists.freifunk.net/pipermail/franken-dev-freifunk.net/2015-September/001057.html
> Klingt erstmal gar nicht so kompliziert, aber hier wird der Teufel zum
> einen im Detail (einige Probleme kennen wir z.B. noch gar nicht), und
> zum anderen im Hand-Anlegen. Hier ist manuelle Konfiguration nötig.
> Flashen und fertig wird es mit so einem Aufbau auch in naher Zukunft
> leider nicht geben. An so etwas kann man leider erst denken, wenn die
> Konzepte stehen.
> 
> Tim
> 
> > 
> > BTW: Ich betreibe an einem anderen Standort einen Freifunk AP mit DSL und hatte
> > bisher solche "Verbindungsprobleme" noch nicht gehabt/gesehen. Ich glaube daher
> > nicht das es an der VPN Verbindung noch an den Freifunk APs liegt, sondern eher
> > am AVM LTE Router oder Telekom Anbieter.
> > 
> > Vielen Dank schonmal im Voraus und viele Grüße
> > 
> > simbl
> 
> > _______________________________________________
> > franken mailing list
> > franken at freifunk.net
> > http://lists.freifunk.net/mailman/listinfo/franken-freifunk.net
 		 	   		  
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