[Freifunk Franken] Brief an den Nürnberger OB

f.schimmer at posteo.de f.schimmer at posteo.de
Mo Okt 5 13:43:39 CEST 2015


Hi Peter,

finde ich prinzipiell gut und sollten wir vielleicht angehen, wenn sonst 
nix klappt.
Im Moment würde ich aber lieber noch schauen, was mit dem ISKA raus 
kommt.
Die könnten sowas nämlich dann auch in die Hand nehmen.

Grüße,
Flo

Am 03.10.2015 22:10 schrieb Peter Muehlenbrock:
> Liebe Leute,
> 
> 
> ich habe jetzt noch mal ein bißchen nachgedacht nach unserem  Besuch
> im Transitlager im Stadionbad .
> Ich finde es toll, was da geleistet wird, sowohl von den Offiziellen
> Stellen, aber auch vor allem von den  Ehrenamtlichen.
> 
> 
> Aber:
> Irgendwie fühle ich mich als Freifunker doch im falschen Film.
> Wir leben in einem Hochtechnologieland, In jeder zweiten Politikerrede
> wird die Digitalisierung  beschworen.
> Und dann schaue ich im Lager hin, ich sehe was bei uns auf der
> Freifunkmailingliste los ist. Es geht in ca. 9 von 10 (ok, etwas
> übertrieben, aber doch viel)  Mails um
> Anbindung von Flüchtlingsheimen ans Internet. Die de facto nur
> vorhanden ist, wenn wir Freifunker und die Örtlichen Ehrenamtlichen
> sich drum kümmern. Und das bezieht sich auf Franken, nicht nur Nürnberg
> 
> Das darf doch alles nicht wahr sein.
> Kommunikation nach aussen steht für die Flüchlinge bei den akuten
> Problemen des Lebens nach Essen&Trinken und Dach über dem Kopf an
> dritter Stelle.. Ok, bei Kranken oder Angeschlagenen an Vierter.
> 
> Was verdammt nochmal hindert die Stadt Nürnberg  daran
> a) in Städtischen Liegenschaften einen DSL/VDSL oder wo nötig auch
> Glasfaseranschluss hinlegen zu lassen und ein paar WLAN Router dran zu
> hängen ?  Die Stadt Nürnberg ist über ihre Teil-Tochter N-Ergie an
> M-Net, die Telommunikationsdienstleitungen aller Art anbietet,
> beteiligt. Warum geht da nichts ?
> 
> Ist es diese lächerliche Angst vor der Störerhaftung ? Hat die Stadt
> Angst vor windigen Abmahnanwälten? Glaubt die Stadt ernsthaft dass -
> eh extrem unwahrscheinlich dass sich einer dieser Typen das traut- vor
> Gericht die Stadt als Störer verknackt wird, weil sie ein offenes WLAN
> für Flüchtlinge betreibt ? Das ist doch lächerlich.
> 
> Warum also gibt es keine Anweisung des OB. dass in Städtischen
> Liegenschaften ein offenes WLAN zum STANDARD für Flüchtlinge gehört ?
> Das würde auch zum sozialen Frieden beitragen, wenn den Flüchtlingen
> das Problem der Kommunikation bzw. Ablenkung durch Medienkonsum  etc
> abgenommen wird. Und es würde die Ehrenamtlichen etwas entlasten, wenn
> die Flüchtlinge sich besser selber informieren können.
> 
> b) Warum wird den Betreibern von Flüchtlingsheimen  in den Verträgen,
> nicht vorgeschriebenen, dass sie einen leistungsfähigen Anschluss
> bereitstellen müssen ? Bzw. warum wird das nicht durchgesetzt ? Ich
> verstehe an dieser Stelle das Problem mit der Störerhaftung, von daher
> wäre dann Freifunk eine Lösung, dieses Problem dem Betreiber
> abzunehmen.  Das tun wir im Rahmen unserer Möglichkeiten wirklich
> gerne. Aber die Leitung muss gestellt werden.
> Warum müssen wir zum Beispiel via Bayerischem Rundfunk als
> Relaisstation  versuchen die Tillystr. mit Internet zu versorgen ?  Wo
> seit Monaten Hunderte Flüchtlinge leben oder soll ich lieber sagen
> warten? Warum gibt es da keinen Internetanschluss ?
> 
> Ich weiss, dass das Bewußtsein fpr dieses Problem bei der Stadt bei
> einigen wichtigen leuten (Uli Glaser, Dieter Maly)  vorhanden ist. Es
> werden nur keine Konsequenzen gezogen.
> 
> 
> Mein Vorschlag: Wir schreiben als Freifunk Community einen Offenen 
> Brief
> an den Nürnberger OB
> 
> zentrale Dinge: Wie in a) bzw. b) oben beschrieben, nur netter
> formuliert natürlich
> 
> Wie ist die Meinung dazu ?. Schweigen werte  ich als Zustimmung :-)
> 
> 
> 
> Peter
> _______________________________________________
> franken mailing list
> franken at freifunk.net
> http://lists.freifunk.net/mailman/listinfo/franken-freifunk.net



Mehr Informationen über die Mailingliste franken