[Freifunk Franken] Brief an den Nürnberger OB

Peter Muehlenbrock peter.muehlenbrock at nefkom.info
Sa Okt 3 22:35:44 CEST 2015


Zur Klarstellung:
Es geht in a) nicht primär um Freifunk, sondern um einen Internetzugang für Leute, die ihn dringend benötigen.
Die persönlichen Befindlichkeiten des OB sind mir egal, deswegen ja auch ein Offener Brief.
Peter


--------------- Peter Muehlenbrock, Nuernberg, Nexus 4 --------------

On 03/10/15 22:21:28,
Emil Lefherz <emil.lefherz at piraten-nbg.de> wrote:
>Ich weiß nicht genau warum, aber Ulrich Maly scheint eine Abneigung
>gegen Freifunk zu haben. Einerseits ist Technik nicht sein Ding und als
>ich ihn einmal darauf angesprochen habe, meinte er, er versteht nicht,
>warum alle Leute das immer brauchen und ist "froh, wenn das Handy mal
>nicht blinkt und piept".
>
>Natürlich wäre U. Maly der Knackpunkt, eine humane Situation
>herzustellen; der will allerdings nicht, teils, weil er das nicht ganz
>versteht, teils wohl aus anderen Gründen.
>
>Ich weiß nicht, wie man ihn von so etwas überzeugen kann; vllt, wenn man
>über die Vorteile von Infrastrukturellen Erweiterungen geht, wobei das
>wahrscheinlich auch nicht seine Lebenswelt ist.
>
>Ansonsten haben die meisten Ansätze, ihm Freifunk näherzubringen, es
>bisher eher schlimmer gemacht. Vllt bleiben wir lieber im Untergrund.
>Viva Cyberanarchista!
>
>On 03.10.2015 22:10, Peter Muehlenbrock wrote:
>> Liebe Leute,
>> 
>> 
>> ich habe jetzt noch mal ein bißchen nachgedacht nach unserem  Besuch
>> im Transitlager im Stadionbad .
>> Ich finde es toll, was da geleistet wird, sowohl von den Offiziellen
>> Stellen, aber auch vor allem von den  Ehrenamtlichen.
>> 
>> 
>> Aber:
>> Irgendwie fühle ich mich als Freifunker doch im falschen Film.
>> Wir leben in einem Hochtechnologieland, In jeder zweiten Politikerrede
>> wird die Digitalisierung  beschworen.
>> Und dann schaue ich im Lager hin, ich sehe was bei uns auf der
>> Freifunkmailingliste los ist. Es geht in ca. 9 von 10 (ok, etwas
>> übertrieben, aber doch viel)  Mails um
>> Anbindung von Flüchtlingsheimen ans Internet. Die de facto nur
>> vorhanden ist, wenn wir Freifunker und die Örtlichen Ehrenamtlichen
>> sich drum kümmern. Und das bezieht sich auf Franken, nicht nur Nürnberg
>> 
>> Das darf doch alles nicht wahr sein.
>> Kommunikation nach aussen steht für die Flüchlinge bei den akuten
>> Problemen des Lebens nach Essen&Trinken und Dach über dem Kopf an
>> dritter Stelle.. Ok, bei Kranken oder Angeschlagenen an Vierter.
>> 
>> Was verdammt nochmal hindert die Stadt Nürnberg  daran
>> a) in Städtischen Liegenschaften einen DSL/VDSL oder wo nötig auch
>> Glasfaseranschluss hinlegen zu lassen und ein paar WLAN Router dran zu
>> hängen ?  Die Stadt Nürnberg ist über ihre Teil-Tochter N-Ergie an
>> M-Net, die Telommunikationsdienstleitungen aller Art anbietet,
>> beteiligt. Warum geht da nichts ?
>> 
>> Ist es diese lächerliche Angst vor der Störerhaftung ? Hat die Stadt
>> Angst vor windigen Abmahnanwälten? Glaubt die Stadt ernsthaft dass -
>> eh extrem unwahrscheinlich dass sich einer dieser Typen das traut- vor
>> Gericht die Stadt als Störer verknackt wird, weil sie ein offenes WLAN
>> für Flüchtlinge betreibt ? Das ist doch lächerlich.
>> 
>> Warum also gibt es keine Anweisung des OB. dass in Städtischen
>> Liegenschaften ein offenes WLAN zum STANDARD für Flüchtlinge gehört ?
>> Das würde auch zum sozialen Frieden beitragen, wenn den Flüchtlingen
>> das Problem der Kommunikation bzw. Ablenkung durch Medienkonsum  etc
>> abgenommen wird. Und es würde die Ehrenamtlichen etwas entlasten, wenn
>> die Flüchtlinge sich besser selber informieren können.
>> 
>> b) Warum wird den Betreibern von Flüchtlingsheimen  in den Verträgen,
>> nicht vorgeschriebenen, dass sie einen leistungsfähigen Anschluss
>> bereitstellen müssen ? Bzw. warum wird das nicht durchgesetzt ? Ich
>> verstehe an dieser Stelle das Problem mit der Störerhaftung, von daher
>> wäre dann Freifunk eine Lösung, dieses Problem dem Betreiber
>> abzunehmen.  Das tun wir im Rahmen unserer Möglichkeiten wirklich
>> gerne. Aber die Leitung muss gestellt werden.
>> Warum müssen wir zum Beispiel via Bayerischem Rundfunk als
>> Relaisstation  versuchen die Tillystr. mit Internet zu versorgen ?  Wo
>> seit Monaten Hunderte Flüchtlinge leben oder soll ich lieber sagen
>> warten? Warum gibt es da keinen Internetanschluss ?
>> 
>> Ich weiss, dass das Bewußtsein fpr dieses Problem bei der Stadt bei
>> einigen wichtigen leuten (Uli Glaser, Dieter Maly)  vorhanden ist. Es
>> werden nur keine Konsequenzen gezogen.
>> 
>> 
>> Mein Vorschlag: Wir schreiben als Freifunk Community einen Offenen Brief
>> an den Nürnberger OB
>> 
>> zentrale Dinge: Wie in a) bzw. b) oben beschrieben, nur netter
>> formuliert natürlich
>> 
>> Wie ist die Meinung dazu ?. Schweigen werte  ich als Zustimmung :-)
>> 
>> 
>> 
>> Peter
>> 
>> 
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