[Freifunk Franken] Treffen in Bamberg, nächsten Dienstag

delphiN lists at wunschik.net
Di Mai 5 17:20:18 CEST 2015


-----BEGIN PGP SIGNED MESSAGE-----
Hash: SHA1

*********************************
TLDNR:
Community Bamberg ist super aber bitte nur mit sauberer Netzanbindung
an das deutschlandweite Freifunk-Netz und mit Unterstützung der großen
Mehrheit der regionalen Freifunker.
*********************************

Am 30.04.2015 23:26, schrieb Martin:
> nach der Terminfindung passt für das Treffen in Bamberg jetzt für
> alle Dienstag 5.5.2015 so ab 20h

Heute Abend ist das Freifunk Treffen in Bamberg und ich wurde gerade
nochmal angesprochen, ob ich als langjähriger Freifunker mal meine
Sicht der Dinge kurz darstellen kann, was ich als gerne tue:

Im Moment gibt es das Problem, dass sich in Bamberg jemand eine
Freifunk "Community" gegründet hat, die mit den bereits in der Region
betriebenen Knoten inkompatibel ist. Es gibt also momentan zwei
unterschiedliche, inkompatible Netze und interessierte Neueinsteiger
wissen jetzt nicht welches Netz Sie nehmen sollen.

Viele sehen hier gar kein Problem: "Es gibt ein Recht zu forken" oder
"Jeder hat das Recht einen Community zu gründen" sind hier die Aussagen.
Prinzipiell ist die Freifunk Firmware natürlich OpenSource und ja
natürlich kann hat damit jeder das Recht eine WLAN-Community starten.
Doch ist das sinnvoll?

Freifunk ist mehr als ein lokales WLAN-Projekt!
Ich sehe Freifunk vor Allem auch als Deutschlandweite WLAN-Community
also als gemeinschaftliches Projekt. Die Community wurde und wird
schon immer sehr große geschrieben, was sich in ähnlichen Logos, sehr
ähnlichen Grundsätzen und vor Allem in Zusammenarbeit niederschlägt
bzw. niederschlagen sollte.
Gemeinschaft bedeutet, dass man sich zusammen setzt, technische Fragen
und Probleme gemeinsam klärt und generell "an einem Strang" zieht. Aus
diesem Grund werden z.B. auch in der Community API bei freifunk.net
immer nur eine Community vor Ort zugelassen. Wer mit der bestehenden
Freifunk-Community nicht zusammenarbeiten will ist dann eben auch kein
Freifunk (siehe Augsburg). Das ist übrigens auch der Grund weshalb es
für Bamberg in er API momentan keinen Eintrag gibt, bis das Thema
geklärt ist.

Besonders in Zeiten von GLUON kann sich quasi jeder mit etwas
Computererfahrung seine eigene Firmware und damit seine eigenen
Community Gründen. Auch ein Wordpress ist schnell aufgesetzt. Doch das
führt nur zu vielen kleinen unabhängigen Inseln und nicht dazu, dass
Deutschland-weit ein gemeinsames Netz aufgebaut wird.
Freifunk ist also mehr als eine Software für Mesh-Netze! Wir sind eine
Landesweite Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die ein gemeinsames
freies Netz aufbauen wollen!
Soweit also die Theorie.

Wo sind jetzt aber die Grenzen lokaler Communities zu ziehen? Wieviel
sollen Communities selbst entscheiden und wieviel was muss in
Gemeinschaft mit umliegenden Communities abklären werde? Die Antwort
z.B. von Monic einer der GründerInnen von Freifunk ist einfach:
"Lokale Strukturen sind wichtig! Hauptsache aber es wird gepeert!"

Eigentlich sehe ich das genauso: Netzwerk-Peering ist das Wichtigste!
Es darf nicht vorkommen, das zwei Freifunk Knoten oder Communities
nebeneinander stehen und technisch oder sozial nicht in der Lage sind
sich zu vernetzen! Auch sollten Strukturen wie gemeinsame Spenden, ein
gemeinsamer Verein oder ein gemeinsames Technik-Wiki genutzt werden,
damit Geld, Wissen und andere Ressourcen tatsächlich allen Freifunkern
einer Region oder überregional zu Verfügung stehen.

Das Alles wurde ja auch schon in ähnlicher Form Ende 2014 diskutiert
und bis auf einige wenige "Lokal-Helden" teilen die meisten meine Vision:
https://pad.freifunk.net/p/FreifunkFranken_QuoVadis


Was bleibt ist also die lästige Firmware Frage:

Hier muss man, wie so oft im Leben, zwischen zwei "Übeln" wählen:
Entweder man verwendet die eindeutig gewöhnungsbedürftige
Franken-Firmware ist dann aber Teil eines schönen Netzes und einer
sehr großen Community,
oder man baut sich eine eigene Lösung, wo man dann tatsächlich Alles
selbst machen muss und erstmal Alleine dasteht.

Nachteile der Freifunk-Franken Firmware gegenüber GLUON:
- - Sehr kleine, inaktive und elitäre Entwicklerbasis.
- - (Noch) anfälliger zentraler Key-Exchange.
- - (Noch) sehr umständliche Passwort-Änderung.
- - (Noch) Kein Web-Interface.

Vorteile der Freifunk-Franken Firmware gegenüber einem GLUON-Ansatz:
- - Super einfache Installation, kein Schlüssel-Upload oder Ähnliches.
- - Viele redundante, Mesh-Vernetze frankenweite Gateways
(Franken-Backbone), die das Netz sehr ausfallsicher machen.
- - Das einzigartige Hood-Konzept hält die Teil-Netze klein und
verhindert den Gluon-typischen Wachstums-Tod ohne das gemeinsame Netz
zu verlieren.
- - Tolles großes Netz mit einer steigenden Anzahl an Services.
- - Individuelle, tolle neue Firmware ist im Bau.
- - (Noch) kein Web-Interface wo der Nutzer wichtige Dinge verstellen
kann ;-)

Mein persönlicher Wunsch für Bamberg:
- - Lernt euch kennen redet mit einander und findet Lösungen.
- - Macht eure eigene Homepage und wählt euch Ansprechpartner vor Ort.
- - Seht euch als Teil von der Community Freifunk-Franken und engagiert
euch in unserem Wiki und bei der Vereinsgründung.
- - Nehmt die Franken Firmware und helft mit die neue Firmware-Version
möglichst schnell auf die Beine zu bekommen.
- - Macht regionale Treffen und tretet als Einheit auf!
- - Baut neue Gateway-Server auf, die Teil des Ausfallsicheren
Franken-Backbones werden.
- - Nutz unsere Infrastruktur mit und teilt eure!
- - Erweitert die Firmware so, dass sie mit der "ffmap-d3" Infrastruktur
funktioniert und seit die erste Sup-Community mit einem eigenen
Monitoring neben Netmon.

Von Herzen viel Erfolg und gute Gemeinschaft,
delphiN

- -- 
freifunk at wunschik.net
delphiN at jabber.ccc.de
https://github.com/FreifunkFranken



-----BEGIN PGP SIGNATURE-----
Version: GnuPG v1.4.14 (GNU/Linux)

iQIcBAEBAgAGBQJVSN+yAAoJEGuH2dOBPapCa78QAJe7LVc+jC/Eqtfw9FD99B8e
9d9lb8dpNNxorBNSb/LVwnWhS9PCR3F/orPS+Rlj0A9/nuz5CoXDjxlbIE6Ml+mh
WBN0KFKvfMp1ADhTBgvBTrVw5Ta0jJAQvS4B8kGpCVZq1c0UkegKiKoEIIFZPoOZ
YgArgIzIleVElHIU3lmi1FBGZtpfJX5iAhzax/KkyxrzZvoFHiSJYzZ7X6j8ZNOm
B6hfEb020iIVLvhb2/K4XqB1KRySndAc/Qut4Mboo/V7mFJRfdJimXDJMRZSJCRl
DIwUpBZY1X1V3YbzeOgBTwBOfu3zOmPCFlEx4gmn7Z8+/dFnusQPgTj7oAOPzZ+o
HmiYqA05ywQfrZBI5MVDj+ULRRZD8Hqf5vG3D8DCwLa8RRwpIx4oy3vIECMDoE7+
le5PFMVQy9GAMFvECpjzhydOEab5O+Nue5qBQwCQHiLADna54S3iL8F0tdVhXsZQ
2s2xToIA0rZ9/cI7KdKXEpTxaI+xtrIwCsBDBgg2RnKBWndpPPQU4WqStEAnitho
I++P46SKIQdFY5R8sTx+VM0/eD5YxDF1lzGN8GdoBoXN8kRsx+X7O7+2ELaU2aPk
fXYU/1Pzy9AjIWhiusjQv4yknSdPxY3MRQzuJFZ/CTVD48chu9RSASZE7nmzLStM
z+SwALn2Sk3HKmnjw650
=72nZ
-----END PGP SIGNATURE-----



Mehr Informationen über die Mailingliste franken