[Freifunk Franken] Gespräch mit Nürnberger Verwaltung

Christian Sauter c-us at gmx.de
Fr Mai 1 18:58:04 CEST 2015


Hallo
> Soweit ich weiß, gibt es noch kein ausformulierts Konzept. Jedenfalls keins das ich unterschreiben würde.
> Man müsste also eines schreiben, vermutlich reichen zwei bis drei Seiten.
>
dann würde ich sagen, das dies die höchste Priorität hat, damit man mal 
eine sinnvolle Diskussionsgrundlage hat.

Ich würde gerne im Wiki eine Seite anlegen und die bearbeiten, meine 
Anmeldung hat aber keine "Antwort" erzeugt.
Wie bekomme ich einen Wiki-Account?

Meine Überlegungen, was in so ein Konzept rein soll schon mal hier:

Priorisierte Gebiete: In welchen Teilen der Stadt wäre WLAN/Freifunk 
priorisiert aufzubauen. Ich würde die Frage allgemein mit 
"Fußgängerzone" beantworten, im Detail muss da aber wohl jede Stadt 
selber noch mal drüber schauen.

Mögliche Partner: z.B. Politik/Stadtverwaltung, Werbegemeinschaft, 
Verband der Einzelhändler .... (ist auch von Stadt zu Stadt individuell)

Router-Anzahl: Wie viele Router werden etwa gebraucht, um den 
gewünschten Bereich abzudecken.

Infomaterial erstellen und verteilen: Warum mitmachen... rechtliche 
Situatuion. Kosten für die Betreiber (Strom, <10 Euro im Jahr, Support? 
Router einmalig 20-100 Euro, DSL nur, wenn eh vorhanden)?
Evtl. Telefonaktion. Ideal wäre ein Brief, der von offizieller Seite aus 
verschickt wird und dann zusätzlich noch jemand, der einen Laden nach 
dem anderen abklappert und noch mal nachfragt, ob die bereit wären...

Installationskonzept: Wer würde die Router aufbauen? Sicherlich kann man 
das nicht den einzelnen Läden zumuten, sich da in die Technik 
einzuarbeiten. Könnte der Verein das machen? Wenn der Verein jemanden 
einstellt, wie viel würde das kosten?
Router flashen?
Router im Laden/in der Wohnung anschließen? Evtl. sogar 2 in einem 
Laden, einer bei der DSL-Leitung, einer am Schaufenster. Evtl. Kabel 
verlegen (Strom, LAN, ...) Evtl. bohren und aufhängen?
Einweisung der Ladeninhaber? (Und davor eine Anleitung erstellen, auf 
der alles drauf steht, was die Person wissen muss.)
Netmon einrichten.
Wer ist der User? Der Verein?

Wartungskonzept: An wen kann man sich wenden, wenn ein Router ausfällt. 
Schaut irgendwer vom Verein nach, ob im Netmon alle Router online sind? 
Wenn alles auf einen User läuft, ist das ja per Mail-Notification auch 
ganz leicht :-)
Wer wird aktiv, wenn ein Router ausfällt? Kann im Zweifel jemand 
losfahren und vor Ort helfen / den Router austauschen?

Stabilität: Redundanzen, ... (gibt es ja glaube ich eh schon, zumindest 
hab ich immer 2 VPN-Verbindungen)

--> Und auch wenn das jetzt mehr Fragen als Antworten waren, kommt eine 
Sache ganz klar raus:
Wenn man eine große Stadt (Nürnberg/Erlangen) versorgen will, braucht 
man wahrscheinlich eine professionelle Struktur, die Geld kostet. Ich 
gehe zwar davon aus, dass dies keine Unsummen sind. Da würden sicherlich 
auch "Minijobber" (Studenten etc.) was machen können, aber wie auch 
immer, das kostet Geld. D.h. man müsste einerseits eine Rechtsform 
aufbauen (entweder der o.g. Verein, von mir aus auch eine 
FFF-Support-GmbH oder sonst was) und das durchkalkulieren. Ich kann mir 
durchaus vorstellen, dass ein flächendeckendes WLAN der Stadt einige 
Tausend Euro wert wäre, wenn da ein sauberes Konzept dahinter steckt, 
aber das müssen wir eben städtespezifisch durchformulieren.

Und ja, da reichen erst mal etwa 3 Seiten, das Problem ist eben, dass 
man ausdiskutieren muss, ob wir uns die Verantwortung für so ein Netz 
ans Bein hängen wollen, das funktionieren muss. Also können wir den 
Support leisten? Können wir den Aufbau zeittechnisch bewältigen? Weil 
bei solch großen Städten wie Erlangen/Nürnberg/Fürth, in denen nicht 
jeder jeden kennt, kann man nicht einfach mal die 7 Kumpels überreden, 
so einen Router aufzustellen und bei Bedarf "privat" Support leisten. 
Für Erlangen würde ich mal grob von 100 Routern ausgehen, um die 
Fußgängerzone einigermaßen gut abzudecken. Wenn man pro Router ne halbe 
Stunde Aufbau rechnet, sind das 50 Stunden, also mehr als eine ganze 
Arbeitswoche. Und 30 Minuten sind schnell rum, wenn man mit den Leuten 
vor Ort evtl. Sachen abklären muss, Löcher bohren, LAN-/Stromkabel 
legen, was wegräumen etc. Wahrscheinlich wäre auch 1 Stunde nicht 
unrealistisch.

Nürnberg sind dann noch mal ganz andere Größenordnungen.

Gruß
Christian

P.S.: Und ich leite diese Mail ganz bewusst nicht an Michael Bengl 
weiter, weil ich kann gerade nicht einschätzen, wie der mit solchen 
Infos umgeht. Scheinbar haben die Piraten da ja schon "merkwürdige" 
Alleingänge gemacht.



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