[Freifunk Franken] 60 GB Overhead im Monat für ?sinnloses? Routing

[Ralph A. Schmid, dk5ras]

Moin,

> Hmm.. :'(

Nun ja, der Overhead ist halt für Volumentarife ein Problem, dem Argument kann ich mich nicht verschließen. 

Was meine Einstellung zum Freifunk-Gedanken angeht, irgendwie ist das bissl wie bei den Piraten, zu viele Köche, tolle Ideen, aber kaum Koordinierung, kaum einer, der was bis zum Ende durchzieht. Da nehme ich mich selber bewußt nicht aus. Man tanzt so als Einzelkämpfer auf zu vielen Bällen, die Freizeit ist endlich.

Was mich dennoch wenigsten ein bissl dabeihält, ist der Gedanke, in kleinen Schritten unabhängige Infrastruktur aufzubauen. Und auch die reinen "ich will kostenloses Internet anbieten"-Denker stellen damit ein Trumm Infrastruktur hin, das das Netz ein klein wenig kompletter machen kann. Die Hoffnung ist einfach, irgendwann stehen in einzelnen Straßenzügen so viel der Mistdinger rum, daß da echt was geht :)

Der strikter durchgeplante Ansatz bei uns Funkamateuren mit dem autarken backbone Hamnet, der einfach der Koordination bis in die internationale Ebene bedarf, scheint mir bei Wuseltruppen wie uns Freifunkern kaum durchsetzbar.

Übrigens, derzeit formiert sich ja eine Lobby zum Einsatz von LTE auf 5 GHz. Klingt erst mal gefährlich für uns, man sollte das aber genau beobachten, ob es dann auch frei für alle verwendbar wird, oder die Lobby sich Pfründe auf Kosten der Allgemeinheit (der Jedermannfrequenzen) sichert. Das wäre schon ziemlich sexy, an Freifunkknoten auch LTE anzubieten, vor allem wegen der Dienste, die da direkt dranhängen und nicht erst mühsam integriert werden müssen, SMS, VoLTE/VoIP, und wegen der interessanten Reichweite, gerade bei schmalbandigem LTE mit 1.4 MHz Bandbreite. Derzeit entsteht ein komplett quelloffener LTE-stack (OpenLTE), der auch bereits erstes Funktionieren zeigt :-) Und wer mal sehen will, was möglich ist, wenn man Geld und Hardware ohne Ende draufwirft, dem empfehle ich http://www.rearden.com/artemis/An-Introduction-to-pCell-White-Paper-150224.pdf - krass, was technisch mittlerweile möglich ist. Ein erster Plausibilitätscheck wirft bei mir keine groben Unstimmigkeiten des Konzepts auf. 

Viele Grüße!

Ralph.