[Freifunk Franken] 60 GB Overhead im Monat für ?sinnloses? Routing

Alexander Schmidt alexander42schmidt at gmx.de
Mo Mär 2 00:09:36 CET 2015


Hallo,

ein paar Worte zur Versöhnung von mir.

Für manche ist das Freifunk-interne Netz ein Zusatz zum Internet, der
irgendwann mit diesem (auf Layer 3?) verbunden werden kann. Für andere
ist es Internet für DSL-unversorgte Haushalte. Und für die letzte Gruppe
ist es einfach kostenloses Internet für alle in der Nähe.

Trotzdem können wir ja zusammen ein Funknetz betreiben. Die letzte
Gruppe stört es nicht, wenn sich die Knoten vernetzen. Und die erste
Gruppe hat hoffentlich auch nichts dagegen, wenn manche über Freifunk
einfach nur ins Internet wollen.

Ich persönlich finde es toll, dass sich die Knoten vermaschen und so den
Traffic bestmöglich aufteilen und Ausfälle abfangen.
Allerdings zweifle ich daran, dass es möglich ist innerhalb der nächsten
Jahre ein vom Internet unabhängiges Netz aufzubauen.

Ich will das auch nicht behindern, sondern finde es sogar interessant,
aber für mich ist das nicht die Hauptaufgabe von Freifunk.



Am 01.03.2015 um 21:23 schrieb Tim Niemeyer:
> Hmm.. :'(

Ich wollte niemanden traurig machen, aber manchmal ist Konfrontation
einfach nötig.

>> Ich glaube nicht, dass ich mit dieser Meinung alleine stehe, schreibt
>> doch kurz ob ihr das auch so seht, oder nicht.
> Nein, ich bin nicht deiner Meinung.

Das weiß ich und auch viele andere auf der Liste sind deiner Meinung.
Allerdings sind hier die Entwickler überrepräsentiert.


>> Auch langfristig sehe ich da mit der Technik "WLAN" keine
>> Chance. Da ist die Reichweite einfach zu gering.
> Quatsch! Ich pflege schon länger zu sagen, dass wir diese reinen
> "Sofa-Router" nicht brauchen. Wir sollten auf die Dächer!

Zugegeben, mit Richtantennen auf dem Dach funktioniert das. Aber mit
Sofa-Routern ohne spezielle Antenne eingesperrt im Nachtkästchen geht es
nicht.


> Wenn sich einige Knoten-Betreiber noch mehr engagieren würden, dann
> würden da auch deutlich mehr coole Funkverbindungen zu Stande kommen.

Das stimmt. Ist hier jemand in der Nähe?
https://osm.org/?mlat=49.46439&mlon=10.87725#map=17/49.46440/10.87708


>> Und das ist ein technisches Problem. Denn ein großer Switch erzeugt
>> keinen Overhead. Unsere Infrastruktur leider schon.
> Der Switch nicht. Das verwendete Batman Protokoll hat einen geringen
> Overhead. Das verwendete OLSR Protokoll hat ebenfalls einen Overhead.
> Dieser ist deutlich größer, tritt aber nur auf den L3 Routen auf, wird
> bei dir also nicht ankommen! Das Problem sind die ganzen Broadcasts.
> 
> Hier mal ein Auszug aus einer Analyse vom April 2013:
> http://mastersword.de/~reddog/overhead.png
Am 01.03.2015 um 21:18 schrieb Christian Berger:
> Ich denke das einzige Produktive das man hier jetzt schauen kann ist
> wie sich die 60 Gigabytes zusammensetzen um dann eine Grundlage zu
> haben das ggf. zu reduzieren.

Das ist doch ein konstruktiver Ansatz. Ich denke man kann den Overhead
stark verringern, *ohne* Einbußen bei der Funktion zu haben. Z.B. könnte
ich mir vorstellen, dass die Broadcasts auf Kabelverbindungen viel
seltener laufen müssen, als im Funknetz, weil das ziemlich statisch ist.


Am 01.03.2015 um 21:23 schrieb Tim Niemeyer:
> Ja, und da sind noch deutlich viel mehr VPNs als nur das eine über dein
> DSL.

Das ist mir klar, aber ist das wirklich nötig?

>> Die meisten Freifunker wollen ein kostenloses Internet für Besucher und
>> Nachbarn zur Verfügung stellen, nicht mehr und nicht weniger. Die
> Wer sind die meisten Freifunker? Hast du da irgendwelche Belege?

Nein habe ich nicht. Aber oft wird Freifunk so kommuniziert: Freies
Internet für alle.


Viele Grüße
Alexander Schmidt



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