[Freifunk Franken] franken Nachrichtensammlung, Band 61, Eintrag 20
Ralph Lindner
rl at agentur-lindner.de
Mi Feb 11 22:58:56 CET 2015
Am Mi. 11.02.2015 um 22:33 schrieb franken-request at freifunk.net:
> Dennoch könnten wir evtl. überlegen, ob wir 'freifunk-interne' -
> Überlegungen zu ungelegten Eiern, also schwebenden Projekten etwas
> einschränken, d.h. z.B. über das Wiki-Konto. Ich denke mal anders
> herum: vielleicht wollen wir ja auch nicht immer, dass alle unsere
> Projektanbahnungen mitlesen können, bevor die Katze im Sack ist. Ich
> meine es gibt sicherlich auch Interessengruppen, denen wir evtl. ein
> Dorn im Auge sind. Viele Grüße, Martin
Man sollte etwas nicht als (öffentliches) Projekt anlegen, so lange die
Entscheider sich nicht positiv entschieden haben. Sonst könnten die sich
übergangen fühlen - oder gedrängt, was beides unbeliebt ist.
> ich vermute, die sind eher auf den veröffentlichen Brief gestoßen, dem
> im Wiki zu finden ist:
> https://wiki.freifunk-franken.de/mediawiki/images/d/d2/150104_Anschreiben_StMichael.pdf
Ich bin auch nicht immer sehr diplomatisch, aber ich denke, man hätte
sich etwas besser in die Situation des Pfarrers hineindenken sollen. Für
ihn muss sich die Sache doch so darstellen:
a) Da will man was von ihm in seiner Funktion als Kirchenvorstand
b) Vielleicht kommt er dem nach, wenn es eine zweifelsfrei gute Sache ist
c) Auf jeden Fall kommt er dem nicht nach, wenn sich daraus für ihn
Probleme ergeben könnten.
Wenn ihr / wir (?? ich bin ja erst heute zu freifunk gestoßen ;-) einen
Satz in der Antwort schreiben und unterstreichen mit dem Inhalt:
"Ähnlich wie auch andere Infrastruktur-Anbieter (Telekom, Post) können
wir nicht verhindern, dass illegales oder moralisch anstößiges Material
über unsere Infrastruktur übertragen wird. Auch die Durchleitung über
Ihren Kirchturm können wir demnach also nicht ausschließen." dann ist
eigentlich klar, dass der Pfarrer sich denken muss - es ist vielleicht
manchmal gut, manchmal aber auch NICHT gut (siehe b) und außerdem stellt
er sich warscheinlich schon eine Schlagzeile in der BILD vor in der Art
wie: "PFARRER betreibt öffentlichen PORNO-KANAL im Internet" und dann
ist doch eigentlich völlig klar wie er sich entscheidet. Damit ist
dieser Fall entschieden!
Viel gefälliger wäre doch die Aussage gewesen:
"Wenn die Kirche ihre Türen öffnet und den Menschen Einlass gewährt,
dann tut sie dies für alle Menschen - nicht nur für unfehlbare und
Menschen die frei von Fehlern und Schuld sind. So wie Sie nicht
ausschließen können, dass ein Verbrecher über Ihren Kirchplatz geht, so
können Sie auch nicht ausschließen, dass eben dieser einen offenen
Internetzugang benutzt. Das gilt natürlich für alle Wege und Straßen,
aber für Briefe und Telefonleitungen ebenso. Niemand würde auf die Idee
kommen zu behaupten die Bahn unterstützt einen Verbrecher, nur weil
dieser mit einem Zug fährt. Ebenso würde es sich verhalten, wenn Sie,
als Kirche den Menschen in Ihrer Nachbarschaft die Möglichkeit
verschaffen einen offenen und kostenlosen Zugang zum Internet zu nutzen.
Sie würden die Möglichkeit zur freien Nutzung schaffen. Die Menschen
selbst entscheiden, was sie tun."
So, also beim nächsten Brief schreibe ich gerne mit. :-)
Viele Grüße
RalphGL
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