[Freifunk Franken] Traffic (War: Re: 2 Dinge, die mich an Freifunk stören)

Christian Sauter c-us at gmx.de
Fr Apr 3 14:09:55 CEST 2015


Hallo,

das Problem das ich sehe ist, dass hier mit 50 + 10 MBit gerechnet wird.
Ich rechne aber mit 6 MBit, also Faktor 10 von der Rechnung von Martin.
Dazu fürchte ich, hat er den Faktor 8 vergessen (bit-Byte), also Faktor 80.

> Das bedeutet dann ca. 60Mbit/s * 3600s * 24h * 30Tage = 155520 GB/Monat. Und
> Du regst Dich wegen 60GB/Monat auf?
D.h. von den  155.520 GB bleiben in meiner Rechnung nur noch ca 2.000 GB 
übrig.
Da sind dann 60 GB auch nur 3%, aber schon mal  eine Größenordnung höher.

Aber was ich viel spannender finde ist die Tatsache, dass wir ja 
eigentlich weg wollen vom Internet. Hier sagen alle, "die Provider 
sollen doch den Traffic zur Verfügung stellen" u.s.w.
Aber wenn wir eben im Freifunknetz ohne "Internettunnel" mal eine 
Richtfunkstrecke haben, die nicht ganz so viel Leistung bringt, sondern 
nur eben 600 KBit, dann sind wir schon bei 30%, und bei 200 KBit/s sind 
wir dann bei 100% Auslastung durch Overhead. (ganz grob gerechnet)
D.h. gerade wenn wir sagen, mit solchen Techniken will man auch mal 
abgelegene Häuser erreichen, oder ein abgelegenes Dorf, bei dem es 
vielleicht keine optimale Sichtverbindung gibt, dann wird der Overhead 
plötzlich sehr problematisch. 200 KBit reichen locker, um eine 
Wikipedia-Seite oder Mails abzurufen, aber wenn dann nur noch 20kBit/s 
"Nutzdaten" über die Leitung kommen oder noch weniger dann wird es doch 
mau.

Mal eine technische Frage:
Da es Broadcasts sind, wird sich die Menge über die Verbindung ja nicht 
erhöhen, wenn mehr Router auf der einen oder anderen Seite sind oder? 
Oder müsste man, wenn man ein Dorf anbindet, damit rechnen, dass jeder 
der Router die Leitung nach draußen mit 60GB pro Monat belastet?

Gruß
Christian



Am 03.04.2015 um 13:39 schrieb Michael Fritscher:
> Hi,
>
> ich gebe dem Traffic-Thema mal einen anderen Betreff, weil das völlig
> unabhängig von der 2. Frage ist.
>
> Traffic ist wie schon gesagt denke ich ein Problem, was sich
> verhältnismäßig einfach technich lösen lässt (Relativ zu Aufgaben wie "ein
> komplettes Netz aufbauen was ohne Rückgriff aufs VPN auskommt")
>
> Das kann denke ich langfristig angegangen werden - viel dürfte da schon
> über eine gute Organisation der Hoods etc. gehen.
>
> Angegangen sollte es aber denke ich schon, schon aus folgenden Gründen:
>    * 60 GB Traffic ist nicht nur Traffic, sondern auch Stromverbrauch.
> Gerade auch bei kleineren Geräten ist Rechenleistung "billiger" als
> Traffic, gerade wenn er über Funk gehen muss. Aber auch Ethernet-Traffic
> kostet Energie. Und Energie ist gerade bei autarken Stationen immer
> knapp.
>    * Derzeit ist das Netz noch klein und eher hierachisch strukturiert, wir
> sollten aber reagieren, bevor das Netz nur noch mit sich selbst
> beschäftigt ist. Zum Glück dauert das aber wohl noch eine ganze Weile.
>    * Es würde weitere Möglichkeiten eröffnen, z.B. dass ein Knoten für den
> Hauptteil des Traffics Funk zu anderen Freifunkern verwendet, in Zeiten,
> wo diese Links überlastet sind oder aber ganz ausfallen, aber z.B. das 5
> GB Volumen des eingebauten UMTS-Sticks anknabbern. Gerade für Stationen,
> die "in der Pampa" sind könnte das hilfreich sind.
>
> Wie gesagt, ich sehe das Problem nicht allzu kritisch (Wachstum in Sinne
> von Knöten ist erstmal wichtiger), aber man sollte das Problem im Blick
> behalten.
>
> Viele Grüße,
> Michael
>
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