[Freifunk Franken] 2 Dinge, die mich an Freifunk stören

Ralph Lindner rl at agentur-lindner.de
Do Apr 2 12:07:20 CEST 2015


Liebe Freifunker,

Freiheit ist mir wichtig - deshalb bin ich vor einiger Zeit bei Freifunk 
gelandet habe einen Node eingerichtet (der derzeit offline ist) und habe 
auch bei einigen Leuten die Werbetrommel gerührt.

Es gibt aber zwei Sachen, die mich sehr stören, und die ich loswerden 
möchte:

1.) 60 GB Traffic als Grundrauschen ohne aktive (menschliche) Nutzung 
sind mir zu viel.
Entgegen der geäußerten Meinung, dass Internettraffic nichts kostet 
sondern quasi von selbst die Ressourcen entstehen, wenn sie nur genutzt 
werden, bin ich der Meinung, dass jede Generierung von Traffic auch 
irgendeinen Sinn haben sollte. Dies mag durch Pornogucken oder Robots 
die das Internet crawlen verursacht sein, aber in jedem Fall steht 
Traffic ein "Nutzen" gegenüber. Ein "Parallelnetz", dass Internettraffic 
in dieser Größenordnung generiert nur um als Parallelnetz zu existieren 
- ist IMHO Unsinn. Wobei ich eine technische Frage anschließen möchte: 
Wenn sich 3 Nodes gegenseitig in Funkreichweite befinden - generieren 
die dann auch (jeweils oder alle 3 zusammen) so viel Grundrauschen im 
Internet?

2.) Jeder will mobiles Internet - keiner (außer den 
Freifunk-Software-Entwicklern) will ein Freifunk-Netz. Stört es 
eigentlich niemanden, dass alle "nur" Internet und niemand ein 
Freifunk-Netz wollen aber Freifunker so tun, als würden sie etwas 
anderes machen als einen ineffektiven Internetzugang? Sagt mir bitte 
jemand mal einen Grund für die Nutzung des Freifunk Netzes? Wozu einen 
Jabber-Server im Freifunk-Netz - wenn ich den einfacher ins Internet 
stellen und dort ALLE erreichen kann - nicht nur Freifunker? Wozu 
VoIP-Telefonie im Freifunk-Netz, wenn wir doch kostenlos im Internet 
Videotelefonie oder IP-Telefonie nutzen und betreiben können? Weder ist 
das Freifunk-Netz in irgendeiner Weise sicherer vor Angriffen, noch 
schützt es deren Benutzer besonders. Weder vor Missbrauch, noch vor 
Angriffen. Es mag ja sinnvoll sein, parallel zu einer Autobahn auch noch 
einen Radweg zu bauen, falls man mit dem Fahrrad unterwegs ist - aber 
das Freifunk-Netz erscheint mir als würde man Autos auf dem Radweg neben 
der Autobahn schieben anstelle damit auf der Autobahn zu fahren.

Ich hoffe niemand fühlt sich durch meine kritischen Anmerkungen 
irgendwie angepisst. Ich finde es toll, dass es Initiativen wie Freifunk 
gibt und bin begeistert von den technischen aber auch sozialen Aspekten 
und der Arbeit der aktiven Entwickler und Unterstützer. Aber ich für 
meinen Teil frage mich halt auch immer : Wozu - und was will und kann 
man womit erreichen?

Viele Grüße
Ralph






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