[Freifunk Franken] Flyer

Tim Niemeyer tim.niemeyer at mastersword.de
So Jun 30 14:28:31 CEST 2013


Moin

Am Sonntag, den 30.06.2013, 12:59 +0100 schrieb Alexander Gutzeit:
> "Deine Daten werden über den Freifunk-Server im Ausland umgeleitet,
> dort ist die Rechtslage etwas anders und du bist generell schonmal aus
> dem Spiel".
So schön das auch klingt, aber es ist einfach nicht so.

Vorschlag: "Kommunikationsdaten, die über dein Knoten ins Internet
geschickt werden sollen, werden immer über die Freifunk-Server
geschickt. Über dieses Vorgehen ist es so gut wie ausgeschlossen, dass
du von einem Abmahn-Anwalt Post bekommst."

tldr:

Man muss an der Stelle differenzieren. Wenn es um die reinen
Abmahn-Anwälte geht, dann ist das soweit ok. 

Nun kommt aber leider noch das Aber.. Obwohl dieses Aber vermutlich nie
eintritt, sollten wir in einem Flyer möglichst fair bleiben. Nach
deutschem Recht ist man leider auch mit VPN noch Mitstörer, nur dass die
Anwälte nicht in so kleinen Netzen nach Störern suchen und man im
Internet eben nicht so leicht als Störer identifiziert werden kann.

Theoretisch wäre es aber für die bösen Anwälte kein Problem, selbst Teil
des Freifunks zu werden und dann eben auch innerhalb des Netzes
Nachforschungen anzustellen und dann Klage einzureichen. Das ist aber
etwas, was extrem aufwändig ist und daher nicht gemacht wird.

In anderen Fällen, wo es z.B. nicht um so Kleinigkeiten wie Musik/Filme
geht, steckt eigentlich auch immer ein Richter hinter der Angelegenheit.
Wenn dieser (auch im Ausland) mal unseren Server mitnehmen möchte und
dort Logs findet oder einfach den Traffic des Servers analysiert, wird
er auch auf die Knoten-Aufsteller kommen. Aber auch hier gilt, wer so
viel Aufwand treibt, hat auch ein grundlegendes Verständnis von unserem
Netz und wird dann ggf mit unserer Hilfe die Ermittlungen fortführen und
dann letztlich auch den echten Übeltäter finden. Das zeigt auch, dass
unser Netz eben kein rechtsfreier Raum ist. Straftäter können auch im
Freifunk-Netz verfolgt werden, auch wenn es schwer ist, weil es live
sein muss!

Eine nochmal wieder andere Sache sind z.B. Sicherheitslücken in den
Routern selber. Sollte also ein Schlingel einen Knoten "hacken", kann
dieser natürlich die Leitung des Opfer für böse Taten missbrauchen.

Letztlich gilt es immer: Nichts im Leben ist ohne Risiko, aber man muss
eben immer Aufwand und Nutzen abwiegen. Ich habe bis heute noch von
keinen Fall gehört, dass ein Freifunk-Nutzer wegen des Freifunk-Knotens
rechtliche Probleme bekommen hat. Zumindest nicht soweit es um
irgendwelche Datentransfers geht und eben ein ähnliches Setup, wie bei
uns, genutzt wird.

Tim
-------------- nächster Teil --------------
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