[Freifunk Franken] Seit mein Router vermeshed ist das Internet sehr langsam

Tim Niemeyer tim.niemeyer at mastersword.de
Mo Sep 7 22:29:10 CEST 2015


Hallo Zusammen

Am Montag, den 07.09.2015, 16:33 +0200 schrieb Alexander Schmidt:
> Am 07.09.2015 um 15:37 schrieb Christian Dresel:
> > mit was genau sind sie überlastet? Traffic oder Last oder beides? 
> 
> Das kann ein Gatewaybetreiber genauer sagen, aber es scheint wohl die
> CPU-Last aufgrund der Broadcasts zu sein, laut der Mail:
> Am 30.08.2015 um 13:52 schrieb Tim Niemeyer:
> >>> wie ist das denn, wenn ein Aufbau mit einigen VPN-Anschlüssen 
> >>> miteinander vermeshed.
> >>> Geht dann der Broadcast nur einmal durch das VPN und dann per Mesh 
> >>> weiter, oder bekommen alle 4 VPN-Router den Broadcast über VPN.
> >> Ja, geht dann über alle 4. Und da die vier ja jeweils mehrere Gateways
> >> kennen, kriegen sie es n mal. Also 1 VPN Router bekommt ein Broadcast
> >> (bei zwei Gateways) 2 mal. 4 VPN Router bekommen es dann 8 mal.
> 
> 
> > Also sollte jetzt mehr Gateways oberste Priorität haben?
> 
> Meiner Meinung nach gibt es mehrere Möglichkeiten:
> 
> 1. Den Netzaufbau umstrukturieren, damit das Broadcast-Problem
> entschärft wird. Gleichzeitig wird dann der Overhead weniger.

Wie meinst du das?

> 
> 2. Die Hoods weiter aufteilen, d.h. kleinere Hoods, aber dafür mehr.

Mag jetzt hart klingen, aber wir sollten das betrachten: Ich sehe da
aktuell das Problem, dass Gateways von Leute installiert werden, die
diese langfristig nicht unbedingt pflegen, Instand halten und auch
weiter entwickeln können.

Wir können das Problem, mMn nur in den Griff kriegen, wenn wir den
Leuten nicht stumpf Schritt für Schritt zeigen, wie man so etwas
installiert. Hier muss tiefgreifender angesetzt werden. Die Leute sollen
schließlich auch verstehen was sie da eigentlich tun.

> Auch dabei wird der Overhead kleiner. Der jetzige Aufbau mit Hoods ist
> aber problematisch, weil er das großflächige Vermaschen unterbindet und

Korrekt. Wir hatten auf dem Camp bereits etliche Verfahren dazu
diskutiert. Hier hatte ich die Ergebnisse bezüglich der Mesh Problematik
dargestellt:
https://wiki.freifunk-franken.de/w/Portal:Netz/Konzept:L3Richtfunk
Das Konzept ist soweit schlüssig, es fehlt lediglich Code für die
korrekt Umsetzung. Wir haben uns in dem Zusammen bereits ein olsr GPG
Plugin angeschaut. Vermutlich erfüllt aber auch dieses nicht unsere
Anforderungen, daher müssen wir Hand anlegen und es anpassen. Wir
sollten das dann aber wenn möglich in dem aktuellen olsrv2 machen.

> es immer wieder Probleme gibt, wenn ein Router mit falscher Position im
> Netmon eingetragen ist oder ein Router mit zwei Hoods eine
> WLAN-Verbindung aufbaut.

Die hier angedachte Lösung ist, dass die neue Firmware ein Webinterface
haben wird. Dort wird man die Hood wählen können, z.B. "Auto, Fürth,
Würzburg, Hassberge-Süd, ..., Trainstation". Wird eine Hood gewählt und
eine automatische Zuweisung geschehen, soll der Knoten seine ESSID,
BSSID und eben alles was die Hood ausmacht anpassen. Das Konzept geht
einher mit der Ablösung des keyXchanges. Das Konzept hatte es bis eben
noch nicht ins Wiki geschafft:
https://wiki.freifunk-franken.de/w/Portal:Netz/Konzept:HoodAnnouncement
Das Konzept ist bei weitem nicht ausgereift und hat noch ganz erhebliche
Probleme.

Ebenfalls ein Problem ist, dass der Netmon aktuell nur über Link-Local
die Knoten befragen kann. Hier muss eine Lösung her. Der einzige bisher
umsetzbare Vorschlag ist, dass der Netmon eine feste IPv6 Adresse im
Netz bekommt. Die Knoten würden diese Adresse kennen und ihre Daten
regelmäßig dahin schicken. Jegliches Crawlen vom Netmon aus geht erstmal
nicht, weil Netmon nicht wissen kann, wie die IPs der Knoten sind (diese
können ja in anderen Subnetzen sein und damit ihren Prefix ändern).

> 3. Gateways mit mehr CPU-Leistung.
Aus diesem Grund haben wir ja bereits angefangen die Gateways in
Gateways und Router aufzuteilen:
* Gateways: Server, die Freifunk und Internet verbinden.
* Router: Server, die eine Hood "erzeugen", dort IPs verteilen und die
Hood mit dem L3-Freifunk Netz verbinden.

Diese Namensgebung ist vermutlich noch etwas verwirrend. Wenn jemand da
eine ordentliche Idee hat, immer her damit.

Ein großes Problem ist, dass diese Server nach wie vor extrem viel
Traffic verbrauchen. Dieser Traffic ist aber sehr teuer. Ein Server für
10€ im Monat wird die Traffic Kosten in der Regel nicht decken. Bei
solchen Flat-Rate Angeboten muss man also entweder unter dem Radar
fliegen (der Anbieter merkt vllt nicht, wer die Kosten verursacht oder
hat genug andere Kunden womit er das Geschäft ausgleichen kann) oder man
findet einen Anbieter, der unter Flat-Rate halt genug Traffic versteht.

Für die Gateways ins Internet kommt oben drauf noch das Problem, dass
die meisten Anbieter kein Bock auf das Abuse-Handling haben. Vor allem
wenn es mal etwas mehr wird, ist man den Server schnell wieder los.

Tim

> Viele Grüße
> Alexander Schmidt
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