[bielefeld] Fallstudie

Moritz Warning moritzwarning at web.de
Di Mai 30 18:59:09 CEST 2017


Hallo,

ich schreibe mal Antworten zwischen die Zeilen:

On 05/28/2017 12:41 PM, M. Dietrich wrote:
> hallo bielefelder freifunker!
>
> ich habe ja neulich in einem anderen thread mal angeregt, die
> struktur der freifunk webseite zu hinterfragen. der zentrale
> post auf die firmware LEDE auf der homepage finde ich einen
> guten hinweis auf die "nerdigkeit" der seite.
Da stimme ich dir zu.
Wir brauchen weniger nerdige Beiträge. Nur haben wir z.Z. eigentlich nur Nerds die Artikel schreiben.
Freiwillige sind hier willkommen, vorallem wenn die Nicht-Nerdige Artikel schreiben. :-)

>
> vielleicht sind meine gespräche neulich ein guter ansatzpunkt,
> was mir auf der seite fehlt:
>
> ----------------------
>
> ich habe kontakt zu leuten, die eigentlich die prädestinierten
> freifunker sind. sie leben in kleinen häusern, die alle dicht
> nebeneinander gebaut sind, die meisten sind besitzer dieser
> häuser, einige betreiben kleine einzelhandelsgewerbe darin. es
> ist keine reine wohngegend, es kommen hier also passanten
> vorbei. ein paar gewerbe sind sogar cafes oder restaurants.
> was kann ein passenderer nährboden für freifunk sein?
>
> nun habe ich überlegt, wie man dort für freifunk argumentieren
> kann. schliesslich würde ein freifunkrouter ersteinmal strom
> kosten und dann mein teuer bezahltes internet für passanten
> verfügbar machen. warum sollte man das tun?
>
> -    freifunkrouter bilden ein netz, in dem daten austauschbar
>     sind, ohne über das internet transport zu werden. man
>     könnte also untereinander weiter kommunizieren, auch wenn
>     das internet ausfällt?
>
>         ich habe verstanden, dass die bielefelder variante
>         internetzugriff braucht um im wlan IPs zu vergeben.
>         also: nein, wenn das internet ausfällt ist auch das
>         freifunk wlan unbrauchbar.
Die IPv4 Adrressen werden vom Server im Internet vergeben.
Dafür wäre Internetzugang des Routers notwendig.
Das ist schwer dezentral zu realisieren.

Bei IPv6 werden die Adressen von jedem Router vergeben.
Das sind die langen IP-Adressen. :P
IPv6 nutzten sehr viele schon heute unwissentlich, wenn auf google.de oder youtube.de zugegriffen wird.

Daher kann man das Netz auch ohne Internet nutzen - würde ich behaupten.

>
>     und wie sieht es aus, wenn einzelne knoten den zugang zum
>     internet verlieren, kann ich dann in deren wlans über das
>     netz zwischen den routern dennoch ins internet?
>
>         da man das wlan dann nicht mehr nutzen kann wohl
>         nicht (?).
Solange ein weg über anderen Freifunkrouter ins Internet existiert,
existiert auch Verbindugn zu Gateway. Dann ist der Internetzugang aus dem Freifunknetz heraus / über WLAN möglich.
Das ist die Grundfunktion von Mesh-Netzen.

>
> -    das netz zwischen den routern bietet tolle möglichkeiten
>     miteinander zu chatten, bilder, filme oder sonstiges
>     auszutauschen oder hier beliebige weitere dienste
>     anzubieten. welche dienste sind von anderen freifunkern
>     bereits in betrieb?
>
>         ich habe verstanden, dass es keine projekte gibt die im
>         freifunk netz interessante dienste etablieren.
Dienste zu etablieren im Freifunknetz war bisher immer schwierig.
Das Problem ist, das alle App zu chatten an einem Server im Internet gebunden sind,
auch wenn das technisch nicht notwenig ist.
Falls jemand da etwas kennt, das auch ohne Internet im lokalen Netz funktioniert,
dann bitte melden!

>
> -    könnte ich passanten, die das freifunknetz nutzen
>     irgendwie informationen zukommen lassen? ihnen zum
>     beispiel zugang (einen link) zu den bildern geben oder zu
>     anderen services?
>
>         andere "freien wlan zugänge" haben eine
>         splash-seite die angezeigt wird, egal, welche seite
>         man in seinem browser ansteuert. pro gerät wird diese
>         einmal erzwungen. ein solcher zwang entspricht
>         nicht dem gedanken von freifunk. es sollten andere
>         mechanismen wie zB QR codes oder NFCs genutzt werden
>         für die sich der nutzer freiwillig entscheidet.
>
>     gibt es projekte, die soetwas umsetzen?
Ja, da es keine mir bekannten Projekte.
Im Grunde reicht es am Freifunknetz einen raspi mit einem webserver anzuschließen und den Link (am besten mit IPv6-Adresse) als QR-Code irgendwo hinzukleben etc.

>
>         nein.
>
> ----------------------
>
> ich habe bewusst die "dead ends" in meinen gesprächen
> zusammengefasst und die antworten, die ich dazu habe
> aufgeschrieben (bitte um korrektur, wenn ich falsch lag).
> die fragen sind tatsächlich so gekommen.
>
> ich selbst bin genug technik begeistert, um mich mit ff
> trotzdem zu beschäftigen aber ff funktioniert eben nur durch
> verbreitung.
>
> die frage ist also: warum sollte jemand freifunk machen?
>
> und nein, passanten freien zugang zum internet zu geben, wenn
> sie vor meinem fenster stehen, ist nichts was jederman überzeugt.
>
> M. Dietrich
>
>



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