[WLANtalk] "eine neue Lizenz für Open-Source Saatgut"

R. Lohmueller info at familienverwaltung.de
Di Apr 25 21:19:17 CEST 2017


Hallo Willi,

open source heisst "jeder darf es anschauen und sich sein Urteil darüber
bilden und in seine eigenen Ideen einbauen".

Aber nicht automatisch "jeder darf damit machen, was er will und einfach
weiterverwenden/Profit damit machen".

Die größten Nutznießer der OpenSource (Software-) Bewegung z.B. sind die
Software Entwicklungsabteilungen der großen Firmen. Anstatt Leute zu
beschäftigen, wird dort geklont und geklaut, was github und Konsorten
hergeben.

Als Softwareentwickler kommt man immer mehr unter Zeitdruck und Stress
durch Sprüche, wie "schau'n 'se mal 'auf GitHub".
Mich viecht das echt an.

Wie sähe denn Dein Modell aus bzgl. Verwertung von Lebens-/Arbeitszeit?

Bsp: Alice hat eine ganz tolle Idee, steckt ca. 8 Wochen Zeit in die
Kodierung und Dokumentation. Alice möchte aber, daß das Projekt sauber
und anständig bleibt und gibt Einblick in ihr Arbeit und Arbeitsweise.
Jemand anderes (Bob) hat nichts anderes zu tun als die Farben zu ändern
und den About-Dialog und es in seiner Abteilung zu verwenden. Bob spart
sich damit eine Menge Arbeitszeit und freut sich über lange Pausen.
Und jetzt? Was bleibt Alice für Ihr Wissen und ihren Einsatz?

Bei Saatgut ist es doch ähnlich. Der "kleine" Züchter, der seine alte
Apfelsorte pflegt und weiterzüchtet, veröffentlicht seine Arbeit.
Aber was bleibt ihm, wenn jemand anderes das aufgreift und kommerzialisiert?
Glaubt jemand wirklich, wenn in der Lizenz d'rin steht, daß die
Information/Arbeit nicht kommerziell genutzt werden kann, sich
Profitorientierte Nassauer darum scheren?

Ich bin ein absoluter Verfechter von freier Kommunikation, Verbreitung
und Vermittlung von Wissen. Aber langsam sehe ich es immer kritischer,
das mit dem "Open".

gruss,
ralf.

Am 25.04.2017 um 20:05 schrieb willi uebelherr:
[gekürzt]



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